Am Dienstagvormittag ist im Instagram-Kanal der Iranerin Elnaz Rekabi ein merkwürdiger Eintrag erschienen. Weiße Schrift auf schwarzem Grund, und das teilweise in einem so schrägen Persisch, dass selbst Muttersprachler ins Rätseln geraten konnten. Aber sinngemäß war dort zu lesen, dass sie die Sorgen bedauere, die sie verursacht habe. Ihr Auftritt ohne Hidschab sei quasi ein Versehen gewesen, weil die Umstände beim Turnier und das unerwartete Aufgerufenwerden zum Wettkampf sie daran gehindert hätten, das Kopftuch ordnungsgemäß anzulegen. Und sie kehre nun mit dem Team gemäß dem vereinbarten Zeitplan nach Iran zurück.
Iranische Kletterin Elnaz Rekabi:Sie klettert ohne Kopftuch - dann verschwindet sie
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Wo ist Elnaz Rekabi? Die Athletin kletterte bei den Asienmeisterschaften in Seoul, wo sie Vierte wurde, ohne Hidschab - gegen die Sittenregeln Irans.
(Foto: Rhea Kang/International Federation of Sport Climbing (Handout)/AFP)In Iran bejubeln die Demonstranten die Profikletterin Elnaz Rekabi, weil sie einen Wettkampf ohne den obligatorischen Hidschab bestreitet. Doch nun gilt sie als vermisst - die Sorge um ihr Schicksal ist groß.
Von Nadine Regel
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