Russland im internationalen Sport:Eine besonders perfide Erzählung

Russland im internationalen Sport: Thomas Bach (links) and Russlands Präsident Vladimir Putin bei einem Treffen im Februar 2014.

Thomas Bach (links) and Russlands Präsident Vladimir Putin bei einem Treffen im Februar 2014.

(Foto: Itar-Tass/Imago)

In der Welt des Internationalen Olympischen Komitees gehört Wahrheitsverzerrung zum Standardwerkzeug. Zum Beispiel, wenn es um die Wiederzulassung von Athleten aus Russland und Belarus geht - und das IOC die Ukraine für Probleme verantwortlich macht.

Kommentar von Johannes Knuth

Was die blumig verzierte Wahrheitsbeugung betrifft, macht dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und dessen Präsidenten Thomas Bach so rasch keiner was vor. Sei es beim Dopingproblem (bedauerliche Einzelfälle), olympischer Korruption (bedauerliche Einzelfälle) oder den Kosten für Olympische Spiele (gibt's quasi umsonst). Manchmal biegt Bach auch direkt ins Märchenreich ab, wenn er etwa in Interviews fabuliert, ohne die Sommerspiele 1972 hätte München vielleicht bis heute kein U-Bahn-Netz. (Der erste Spatenstich erfolgte ein Jahr vor der Olympiavergabe.) In Bachs Welt geschieht das jedenfalls nicht ohne Kalkül. Ist so ein Märchen in die Welt gepflanzt, wird es rasch so oft wiedergekäut, bis es als Wahrheit durchgeht.

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