IOC-Chef Thomas Bach:Politische Führung profitiere "hoffentlich" von Olympia

Sotschi 2014 - Pressekonferenz

Thomas Bach, hoch zufrieden mit seinen ersten Spielen als IOC-Chef.

(Foto: dpa)

Wladimir Putin "war entscheidend beteiligt am großen Erfolg der Spiele": Thomas Bach, Chef des Internationalen Olympischen Komitees, lobt Russlands Staatschef für dessen Mitwirken an den Winterspielen. Und betont, dass vor allem die Athleten hoch zufrieden seien.

IOC-Präsident Thomas Bach schätzt den Einfluss von Kreml-Chef Wladimir Putin auf die Olympischen Winterspiele in Sotschi offenbar als unproblematisch ein. Auf die Frage, ob er durch die Allianz mit Putin einen Schaden für das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die olympische Bewegung fürchte, antwortete Bach freilich nicht konkret.

Vielmehr sagte er: Bei "großen Ereignissen" könne ein Land, "und wenn ich Land sage, meine ich auch die politische Führung, hoffentlich vom Erfolg dieses Ereignisses profitieren."

Bach hielte es auch nicht für ungewöhnlich oder verwerflich, sollten sich die Spiele in Sotschi und deren Erfolg positiv auf das Image von Putin auswirken. Dies sei ein "legitimes Interesse", sagte er und verwies auf das deutsche "Sommermärchen". "Wir haben dies in unserem Land bei der WM 2006 gesehen, ich glaube nicht, dass sich die deutsche Regierung, die Führung der Regierung darüber beschwert hat, mit der WM in Verbindung gebracht zu werden." Er könne sich an Szenen erinnern, während derer die Politiker dies auch "wirklich genossen haben."

Bach hob in diesem Zusammenhang den großen Anteil hervor, den Putin an der Organisation der Spiele gehabt habe. "Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte es hier in Sotschi wohl anders ausgesehen, er war entscheidend beteiligt am großen Erfolg der Spiele", sagte der Wirtschaftsjurist aus Tauberbischofsheim.

Er lobte die Spiele in Sotschi bei seiner Abschluss-Pressekonferenz euphorisch: "Es waren wunderschöne Spiele. Die Athleten haben sie wirklich genossen, sie haben die Spiele geliebt." Besonders gut habe den Sportlern die olympischen Dörfer, die Wettkampfstätten und die kurzen Wege gefallen. Laut Bach habe es bei seinen Gesprächen mit den Athleten keine einzige Beschwerde gegeben, die Reaktionen seien "überwältigend und wirklich positiv gewesen". Auch von den Nationalen Olympischen Komitees, den Verbänden und den übertragenden Medien habe Bach "nur Lob" gehört.

"Jetzt wird es wichtig sein, die Nachhaltigkeit dieser Spiele zu sichern. Ein paar Schritte sind bereits eingeleitet, die Formel 1 und die Fußball-WM 2018 werden hier zu Gast sein", so Bach. Die tolle Bilanz der ersten Winterspiele in Russland bedeute aber nicht, dass das IOC in Zukunft immer in neue Regionen und neue Märkte gehen würde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: