Interview:Kroos: Bayern zu verlassen, war "richtig"

Football Soccer - Real Madrid Preview

Toni Kroos: "Das kann der Jogi wahrscheinlich verkraften."

(Foto: REUTERS)

Der Nationalspieler spricht im SZ-Interview über das Glitzerleben bei Real Madrid - und beglückwünscht seinen früheren Klub zur Verpflichtung von Trainer Carlo Ancelotti.

Von Philipp Selldorf

Toni Kroos hält seine Entscheidung, Bayern München verlassen zu haben, immer noch für richtig. Obwohl er sich damals super mit Trainer Pep Guardiola verstanden habe, sei es der richtige Schritt gewesen, zu Real Madrid zu gehen. "Ich habe damals die Entscheidung in vollem Bewusstsein getroffen und halte sie auch im Nachhinein für richtig. Alles gut", sagt Toni Kroos im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Kroos verließ den FC Bayern 2014 und ging zu Real Madrid, weil sich beide Parteien nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnten. Pep Guardiola und er "waren immer auf einer Wellenlänge. Aber für die Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag gehören noch ein paar andere Dinge dazu", sagt Kroos.

Der deutsche Nationalspieler schwärmt zudem von seinem ehemaligem Real-Trainer Carlo Ancelotti, der ab Sommer den FC Bayern übernehmen wird. "Sein taktisches Verständnis zeichnet ihn aus. Und sein menschlicher Umgang. Real Madrid auf der menschlichen Ebene zu managen, das ist wahrscheinlich eine genauso große Aufgabe wie das Sportliche. In dem Jahr, in dem ich ihn kennenlernen durfte, war er darin absolut hervorragend", sagt Kroos über den Italiener.

Mit dessen Nachfolger Rafael Benitez hatte er allerdings Probleme. "Da hat es insgesamt nicht so gepasst, die ganze Mannschaft hatte ein paar Schwierigkeiten am Anfang dieser Saison. Das hat der Klub korrigiert, und wir haben uns dann mit Zidane in der Rückrunde verbessert, auch ich persönlich."

Zidane gebe klare Anweisungen, "aber weniger wie ein Lehrer, nicht von oben herab". "Weil alle wissen, dass er selbst mindestens auf demselben Niveau gespielt hat, nimmt man ihm alles ab." Außerdem, sagt Kroos, sei er am Ball besser als Bundestrainer Joachim Löw. "Das kann der Jogi wahrscheinlich verkraften: Am Ball nicht ganz so gut wie Zidane, damit müssen viele leben."

Vor dem Champions-League-Finale am kommenden Samstag gegen Atlético Madrid sei er nicht nervös. "Ein paar Erfahrungen mit größeren Spielen habe ich ja schon", sagt Kroos, allerdings stehe der Klub Real Madrid unter besonderem Druck. "So ist halt das Selbstverständnis von Real Madrid: Der größte Klub muss auch das Größte gewinnen."

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