Internationaler Fußball:Spotify wird neuer Hauptsponsor des FC Barcelona

Internationaler Fußball: Das Camp Nou soll künftig "Spotify Camp Nou" heißen.

Das Camp Nou soll künftig "Spotify Camp Nou" heißen.

(Foto: AFP)

Der Streamingdienst wird auch im Namen des Stadions Camp Nou auftauchen. Der FC Schalke 04 baut trotz des Abstiegs in die 2. Bundesliga Schulden ab.

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Internationaler Fußball, Barcelona: Der hochverschuldete spanische Fußball-Topclub FC Barcelona wird ab dem Sommer mit Spotify als Hauptsponsor zusammenarbeiten. Man habe mit dem Musikstreaming-Marktführer einen Vertrag über eine "strategische Partnerschaft" unterzeichnet, teilte der Club von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen am Dienstagabend mit. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird das Stadion der Katalanen in Barcelona den Angaben zufolge künftig den Namen "Spotify Camp Nou" tragen. Die Herren- und Frauenteams von Barça werden außerdem ab nächster Saison und zunächst bis zum Sommer 2026 mit dem Schriftzug des schwedischen Unternehmens auflaufen.

Die vom Verwaltungsrat des Clubs genehmigte und unterzeichnete Vereinbarung müsse allerdings noch auf einer für den 3. April angesetzten außerordentlichen Mitgliederversammlung ratifiziert werden, hieß es. Clubpräsident Joan Laporta betonte: Diese Vereinbarung "ermöglicht es uns, Unterhaltung und Fußball miteinander zu verbinden und gleichzeitig eine größere Zahl von Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen".

Das Abkommen kommt zur rechten Zeit. Der finanziell und sportlich angeschlagene Club hat Schulden in Höhe von 1,35 Milliarden Euro. Die finanziellen Konditionen des Deals wurden zwar nicht bekanntgegeben. Die katalanische Fachzeitung "Mundo Deportivo" und andere Medien berichten aber, dass der Verein für jede einzelne der kommenden vier Spielzeiten 65 bis 70 Millionen Euro bekommen wird.

2. Bundesliga, Schalke 04: Nach dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga hat sich der FC Schalke 04 dank eines harten Sparkurses finanziell zumindest etwas stabilisiert. Im zweiten Halbjahr 2021 erwirtschaftete das Unternehmen sogar einen Gewinn von 3,6 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag publizierten Geschäftsbericht hervorgeht. Im Gesamtjahr 2021 mussten die Königsblauen aber einen Verlust von 17,8 Millionen Euro hinnehmen. Der Fehlbetrag war aber deutlich niedriger als 2020, als Schalke ein Minus von 52,6 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Der Umsatz sank 2021 um 4,6 Prozent auf 167,1 Millionen Euro.

Positiv für den Ruhpott-Club ist zudem, dass er seinen hohen Schuldenberg trotz Zweitliga-Zugehörigkeit verkleinern konnte: Die Verbindlichkeiten reduzierten sich um 33,5 Millionen auf 183,5 Millionen Euro. "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Schalkes Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers. Die ergriffenen Maßnahmen wirkten und man sei weiterhin wirtschaftlich handlungsfähig.

Nach dem Bundesliga-Abstieg im vergangenen Frühjahr gingen die Fernseheinnahmen und Sponsoring-Erlöse deutlich zurück, die Ticketeinnahmen waren wegen Corona-Maßnahmen ebenfalls niedrig. Der Club gab im vergangenen Sommer Spieler wie zum Beispiel Suat Serdar (an Hertha BSC) und Matthew Hoppe (an RCD Mallorca) ab, alle Transfers des Clubs spülten laut Geschäftsbericht im vergangenen Jahr insgesamt 38,9 Millionen Euro in die Kassen. 2020 waren es nur 13,4 Millionen gewesen.

Auch in einem anderen Bereich machte S04 zusätzliche Einnahmen, die Abgabe des Startplatzes in einer E-Sport-Liga - der europäischen League-of-Legends-Liga LEC - brachte 26,5 Millionen Euro ein.

Das Zahlenwerk zeigt zudem, dass die Königsblauen die Löhne und Gehälter wesentlich gedrückt haben. Der Profi-Kader, der zu Erstligazeiten zuletzt pro Saison 80 Millionen Euro gekostet hatte, verbilligte sich auf 20 Millionen Euro pro Saison. "Im erfolgreichen Kaderumbau lag aus meiner Sicht der Schlüssel zur Bewältigung der finanziellen Herausforderungen", sagte Rühl-Hamers. Der Kaderumbau sei allerdings noch nicht abgeschlossen - dafür brauche es mehrere Transferperioden. Derzeit liegt Schalke in der 2. Bundesliga vier Punkte hinter einem Aufstiegsplatz - der direkte Wiederaufstieg wäre für den Verein auch finanziell sehr wichtig. Allerdings betont die Clubführung, dass auch ein weiteres Jahr in der zweiten Liga wirtschaftlich machbar wäre. Sollte der Aufstieg in diesem Frühjahr nicht klappen, prognostiziert der Club einen niedrigen zweistelligen Millionen Euro-Betrag als Verlust für das Gesamtjahr 2022.

Serie A, Verona: Der italienische Fußball-Erstligist Hellas Verona muss nach rassistischen Gesängen und einer skandalösen Plakat-Aktion rund um die Begegnung gegen den SSC Neapel in einem der nächsten Heimspiele auf einen Teil seiner Fans verzichten. Das teilte der Club am Dienstag auf seiner Internetseite mit. Grund für die Strafe in der Serie A ist eine Aktion in der Nacht auf Sonntag.

Unterstützer von Verona hatten in der Nähe des heimischen Stadions ein Banner angebracht, auf dem neben der russischen und der ukrainischen Flagge die GPS-Koordinaten von Neapel zu sehen waren. Interpretiert wurde, dass es ein Aufruf sei, Neapel zu bombardieren. Unterzeichnet war das Banner von der "Curva Sud", einer von Veronas Ultra-Gruppierung. Diese Fans werden nun im Spiel am 3. April gegen Genua nicht ins Stadion gelassen.

Zudem richteten sich die rassistischen Gesänge während der Begegnung an Neapels schwarze Profis Kalidou Koulibaly und Victor Osimhen. Osimhen hatte bei Neapels 2:1-Sieg beide Treffer erzielt. Verona war in der Vergangenheit schon mehrfach durch rassistische Zwischenfälle aufgefallen und wurde nun erneut sanktioniert.

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