Internationaler Fußball:Serbiens Nationaltrainer kritisiert Luka Jovic scharf

Internationaler Fußball: Zwei Garanten für den Erfolg: Trainer Jürgen Klopp (li.) und Verteidiger Virgil van Dijk.

Zwei Garanten für den Erfolg: Trainer Jürgen Klopp (li.) und Verteidiger Virgil van Dijk.

(Foto: AFP)

Der Coach wirft dem Ex-Frankfurter mangelnde Professionalität vor. Robert Lewandowski reist offenbar nicht mit dem FC Bayern ins Trainingslager nach Katar.

Meldungen im Überblick

Real Madrid, Jovic: Serbiens Fußball-Nationaltrainer Ljubisa Tumbakovic hat Luka Jovic scharf kritisiert und dem Stürmer mangelnde Einstellung vorgeworfen. Der frühere Angreifer von Eintracht Frankfurt stehe sich selbst im Weg. "Es gibt nur eine Wahrheit. Luka Jovics einziges Problem ist Luka Jovic", sagte Tumbakovic in einem Interview der serbischen Zeitung Blic.

Jovic war im vergangenen Sommer für 60 Millionen Euro von der Eintracht zu Real Madrid gewechselt, konnte sich dort aber bisher nicht durchsetzen und steht in der Kritik. Der 22-Jährige, der als eines der größten europäischen Talente gilt, hatte in der Vorsaison 27 Pflichtspieltore für die Hessen erzielt.

In der Nationalelf zeigte sich Jovic offenbar aber nicht von seiner professionellsten Seite. "Ich kümmere mich um jeden Spieler der Nationalmannschaft und habe keinem einzigen Spieler den Rücken gekehrt. Ein Spieler, der sich vom Team entfernt hat, ist Luka Jovic", sagte der 67-jährige Tumbakovic. Offenbar nimmt Jovic dem Coach übel, dass er ihn im September in der EM-Qualifikation gegen Portugal nur drei Minuten spielen ließ. Für die zweite Partie gegen Luxemburg meldete sich Jovic dann verletzt ab, flog zurück nach Madrid, wo er sofort wieder trainierte und im Ligaspiel gegen Levante zum Einsatz kam. "Er hat plötzlich das Training verlassen und nicht angerufen", berichtete Tumbakovic. Als Trainer würde er einen Spieler wie Jovic immer nehmen. Die Tür stehe ihm jederzeit offen. "Aber er muss uns, die Medien, die Fans und den Verband überzeugen, dass er bereit und verantwortungsvoll ist. Bisher hat er aber keine Schritte in diese Richtung unternommen", sagte Tumbakovic.

FC Bayern: Der FC Bayern München wird ohne Torjäger Robert Lewandowski in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde starten müssen. Der polnische Fußball-Nationalspieler wird nach seiner Leisten-Operation nach dem letzten Hinrundenspiel am 21. Dezember gegen den VfL Wolfsburg nicht mit ins Trainingslager nach Katar (4. bis 10. Januar) reisen. Aus Verletzungsgründen werden auch die Abwehrspieler Niklas Süle (Kreuzbandriss) und Javi Martínez Trainer Hansi Flick im Trainingslager nicht zu Verfügung stehen.

Premier League, Liverpool: Jürgen Klopp ist mit dem FC Liverpool weiter ungeschlagen auf Meisterschaftskurs. Der deutsche Fußball-Trainer gewann am Donnerstagabend mit dem Tabellenführer der englischen Premier League gegen Sheffield United 2:0 (1:0). Liverpool ist damit ein Jahr in der Liga ungeschlagen. Das letzte Mal verlor das Team von Klopp am 3. Januar 2019 (1:2 bei Manchester City). Die Reds liegen mit nunmehr 58 Zählern 13 Punkten vor dem Tabellenzweiten Leicester City, der am Vortag 3:0 bei Newcastle United gewonnen hatte. Zudem hat Liverpool eine Partie weniger gespielt. Die Treffer für das Klopp-Team schossen Mo Salah in der 4. Spielminute und Sadio Mané (64.).

Liverpool machte von Beginn an Druck und ging durch den starken Salah früh zur Führung. Nach einer Flanke von Außenverteidiger Andrew Robertson erzielte der schnelle Stürmer aus knapp fünf Metern seinen zehnten Saisontreffer. Sheffield verteidigte tapfer, doch der Aufsteiger kam nur selten zu Entlastungsangriffen. Die Gastgeber dominierten auch in der zweiten Halbzeit, hatten deutlich mehr Ballbesitz und Chancen. Salah traf in der 61. Minute nur den Pfosten, ehe er den zweiten Liverpool-Treffer vorbereitete. Der Ägypter spielte Doppelpass mit Torschütze Mané, der im zweiten Versuch aus kurzer Distanz traf.

Skispringen, Garmisch: Norwegens Skisprung-Nationaltrainer Alexander Stöckl hat die Organisatoren des Neujahrsspringens in Garmisch-Partenkirchen kritisiert. Unter anderem habe ein Vorspringer aus Norwegen im Hotel auf dem Flur schlafen müssen, zudem seien die Zimmer bei der Ankunft am Dienstag nicht bezugsfertig gewesen. In der norwegischen Zeitung VG sprach Stöckl von einem "Skandal". Via Twitter bekräftigte Stöckl seine Kritik. "Neujahrsspringen Garmisch 2019/20. Nach außen gut organisiert, aber das war's. Vorspringer schlafen im Gang, keine Container für kleine Nationen. Ich bin nicht gerade amüsiert", schrieb der Österreicher. FIS-Renndirektor Walter Hofer drohte laut VG am Dienstag sogar mit der Absage der Qualifikation.

Auch Vorspringer Ole Henning Holt, der die Nacht nach eigenen Angaben auf dem Boden verbrachte, fand deutliche Worte. "Ich bin ein einfacher Mann, und wenn alles warm und trocken und relativ sauber ist, ist es in Ordnung. Aber es ist klar, dass das hier nicht gut ist. Immerhin bin ich hier, um einen Job zu machen", sagte der 52-Jährige. Pressechef Ingo Jensen entschuldigte sich am Abend stellvertretend für das Organisationskomitee. "Das ist nicht die Art und Weise, wie Athleten bei der Tournee behandelt werden sollten. Das soll nicht wieder vorkommen. Wir werden uns verbessern", sagte Jensen.

Japan, Podolski: Unter tosendem Beifall der Fans verließ Lukas Podolski den Rasen des neuen Olympiastadions in Tokio. Der vierte Pokalsieg in der Karriere des Weltmeisters von 2014 stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest, so konnte Podolski in der Nachspielzeit Platz machen für einen Weltmeister von 2010: Der Spanier David Villa, Podolskis Teamkollege bei Vissel Kobe, bekam noch ein paar Abschiedsminuten im wohl letzten Spiel seiner Karriere. Kobe gewann das Finale um den japanischen Kaiserpokal souverän 2:0 (2:0) gegen Kashima Antlers, und Podolski feierte mit prominenten Mitspielern wie Villa und Andres Iniesta im goldenen Lamettaregen. Pokalsiege hatte er bereits mit dem FC Bayern (2008), dem FC Arsenal (2014) und Galatasaray Istanbul (2016) errungen.

Vieles deutet bei Podolski darauf hin, dass es nach diesem Erfolg aktiv weitergehen soll - die Frage ist allerdings: wo? Sein Vertrag in Kobe endet am 31. Januar. Ein neues Auslandsabenteuer im Karriereherbst des 34-Jährigen ist vorstellbar, während in seiner Herzensstadt Köln natürlich auch wieder über eine Rückkehr zum abstiegsbedrohten FC spekuliert wird. Kontakt zu Köln besteht regelmäßig, trotz rund 9000 Kilometern Entfernung, das bestätigte zuletzt FC-Sportchef Horst Heldt; "Ich möchte nur sagen, dass ich mit Lukas im Austausch bin. Alles Weitere bespreche ich mit ihm, nicht über die Öffentlichkeit", sagte Heldt dem Stadt-Anzeiger. Sportlich ist die Frage, ob Podolski mit einer internationalen Topliga noch klar käme, zudem soll er in Kobe acht Millionen Euro netto im Jahr verdient haben. Nur bei Gehaltseinbußen könnte der 1. FC Köln seinen verlorenen Sohn bezahlen.

Podolskis aktueller Trainer in Kobe, sein Landsmann Thorsten Fink, hat den 130-maligen DFB-Nationalspieler ebenfalls noch nicht abgeschrieben: "Bei Lukas habe ich einen Funken Resthoffnung, dass er sich vielleicht doch ein weiteres Jahr bei uns vorstellen kann", sagte Fink der Sport Bild: "Er ist ein geiler Kicker, der den Unterschied machen kann und ein absoluter Leader. Ich weiß, was ich an ihm habe, deshalb kämpfe ich um ihn." Interesse an einer Verpflichtung Podolskis haben laut Medienberichten zudem der US-Klub Chicago Fire, für den zuletzt sein Kumpel Bastian Schweinsteiger spielte, Flamengo Rio und CF Monterrey (Mexiko). Gornik Zabrze, Erstligist aus Podolskis Geburtsland Polen, soll sich ebenfalls um den Stürmer bemühen.

England, Premier League: Leicester City hat den zweiten Platz in der englischen Premier League souverän verteidigt. Der Überraschungsmeister von 2016 siegte am Mittwoch bei Newcastle United mit 3:0 (2:0) und hat mit 45 Punkten den Rückstand auf Jürgen Klopps FC Liverpool zumindest bis Donnerstag auf zehn Zähler verkürzt. Nach zwei Abwehrfehlern von Newcastle-Profi Florian Lejeune waren erst der spanische Fußball-Profi Ayoze Pérez (36. Minute), James Maddison (39.) und Hamza Choudhury (87.) für Leicester erfolgreich.

Tottenham Hotspur, im Champions-League-Achtelfinale Gegner von RB Leipzig, patzte dagegen mit 0:1 (0:1) beim FC Southampton. Danny Ings traf mit seinem 13. Tor in dieser Saison für die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl. Die Spurs verpassten nach der siebten Saison-Niederlage näher an den FC Chelsea (nur 1:1 bei Brighton&Hove Albion) auf Rang vier heranzurücken. Zudem muss Trainer José Mourinho um Torjäger Harry Kane bangen, der 15 Minuten vor dem Ende angeschlagen ausgewechselt werden musste. Im Abstiegskampf feierten der Vorletzte FC Watford (2:1 gegen die Wolverhampton Wanderers) und Aston Villa (2:1 beim FC Burnley) wichtige Erfolge.

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