Süddeutsche Zeitung

Internationaler Fußball:40 Verletzte bei Liga-Spiel in Spanien

Am letzten Spieltag stürzt in Spanien ein Zaun ein, 40 Fans werden verletzt. Der österreichische Zweitligist St. Pölten verpasst gegen Salzburg das Pokalwunder, darf nun aber in die Europa-League-Qualifikation. Der italienische Meister Juventus Turin sammelt historische 102 Punkte.

  • 40 Verletzte nach Zaun-Einsturz

Ein eingestürzter Zaun hat am letzten Spieltag der spanischen Fußball-Liga für offenbar 40 Verletzte gesorgt. Beim Spiel zwischen Osasuna Pamplona und dem Tabellenletzten Betis Sevilla hatten die Fans nach dem Führungstor der abstiegsgefährdeten Gastgeber offenbar zu sehr nach vorne gedrückt, die Absperrung zerbrach. Zahlreiche Fans standen plötzlich auf dem Platz, Sanitäter waren sofort zur Stelle. Betis-Spieler trugen einen verletzten Jungen aus der kritischen Zone heraus. Das spanische Staatsfernsehen TVE sprach am Abend davon, dass 40 Personen verletzt worden seien, davon sechs schwerer. Osasuna hatte zuvor von fünf Verletzten im Krankenhaus gesprochen und 20 weiteren Personen, die wegen kleinerer Blessuren vor Ort behandelt wurden.

Das Spiel wurde nach einer halben Stunde fortgesetzt. Um Chancengleichheit zu wahren - am letzten Spieltag drohten noch sechs Vereine zweiter und dritter Absteiger neben Betis zu werden - gab es bei den Spielen mit allen Konkurrenten eine 45-minütige Halbzeitpause. Um 19.30 Uhr wurde in allen betroffenen Stadien die zweite Halbzeit angepfiffen. Am Ende stiegen Osasuna trotz des 2:1 (2:0) gegen Betis und Real Valladolid nach einer 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen den FC Granada ab. Bei Valladolid hatte in der Hinrunde der frühere U21-Nationalspieler Patrick Ebert gespielt, er war im Winter jedoch zu Spartak Moskau gewechselt.

  • Benfica Lissabon holt nationales Triple

Portugals Fußball-Rekordmeister Benfica Lissabon kann sich nach dem achten verlorenen Europacup-Finale in Serie mit dem nationalen Triple trösten. Der Traditionsklub, der das Endspiel der Europa League gegen den FC Sevilla im Elfmeterschießen verloren hatte, holte sich durch ein 1:0 (1:0) gegen den FC Rio Ave zum 25. Mal den Pokal. Zuvor hatte Benfica bereits die Meisterschaft und den Ligapokal für sich entschieden. Damit ist der Hauptstadtklub der erste Verein, der seit Einführung des Ligapokals 2008 alle drei Titel in einer Saison gewinnen konnte.

  • Juve mit historischen 102 Punkten

Der italienische Fußball-Meister Juventus Turin hat seinen 30. Meistertitel nach dem Saisonende mit Tausenden Fans gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Antonio Conte nahm am Sonntag nach dem 3:0-Sieg über Cagliari Calcio am letzten Spieltag der Serie A den Meisterpokal im Juventus Stadium entgegen. Anschließend wollte das Team seinen dritten Scudetto in Serie mit einer Fahrt im offenen Bus durch die Stadt feiern. Dazu wurden Tausende Fans erwartet. Zuvor hatten die Anhänger der Bianconeri Trainer Antonio Conte, um den es seit Tagen Abschiedsgerüchte gibt, bei der Partie eine eigene Choreographie gewidmet. "Ohne dich würden wir nicht weit kommen, weil du der Beste bist und Juve im Herzen hast", stand auf einem großen Transparent unter einem Bild von Conte. Zudem hielten die Fans Schilder hoch mit der Aufschrift "Con...te" (auf Deutsch: Mit dir). Turin hat in seiner Meistersaison erstmals in der Serie A die historische Marke von 100 Punkten geknackt und 102 Zähler gesammelt. Außerdem gewann das Team alle 19 Heimspiele und stellte damit ebenfalls eine neue Bestmarke auf. Auch der Punkte-Vorsprung mit 17 Zählern auf Vize-Meister AS Rom ist so groß wie noch nie in Italien.

  • Salzburg holt das Double

Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg hat zum zweiten Mal nach 2012 das nationale Double geholt. Die Salzburger krönten ihre erfolgreiche Saison am Sonntag mit einem 4:2 (2:1) im Pokalfinale gegen Zweitligisten SKN St. Pölten und bereiteten ihrem zu Bayer Leverkusen wechselnden Coach Roger Schmidt einen gelungenen Abschied. Vor rund 11 600 Zuschauern im Wörthersee Stadion in Klagenfurt erzielten Florian Klein (35.), Kevin Kampl (42.) und Jonatan Soriano (63.) die Tore für Salzburg. Für den engagierten Zweitligisten trafen Jano (40.) und Gary Noel (70.). "Es geht etwas Großartiges zu Ende", sagte Schmidt nach der Partie. "St. Pölten war ein würdiger Gegner. Ich bin sehr stolz, dass wir das geschafft haben." Zweitligist St. Pölten wird nun in der Qualifikation zur Europa League in der zweiten Runde antreten. Salzburg geht als Meister in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation an den Start.

  • Arsenal gewinnt den FA-Cup

Der Titelfluch des FC Arsenal ist gebannt, Mesut Özil, Lukas Podolski und Per Mertesacker fahren mit einem Erfolgserlebnis zur Fußball-WM nach Brasilien. Das deutsche Trio gewann das 133. FA-Cup-Finale mit den Gunners gegen den Außenseiter Hull City am Samstag im ausverkauften Londoner Wembley Stadion nach verpatztem Start mit 3:2 (1:2) nach Verlängerung.

Damit gewann Arsenal erstmals seit dem 21. Mai 2005 eine Trophäe. Damals hatte der 13-malige Meister (bereits unter dem heutigen Teammanager Arsène Wenger) den Pokal zum zehnten Mal geholt. Mit dem elften Triumph schloss Arsenal zu Rekordsieger Manchester United auf. Hull verpasste dagegen den ersten Titel in der 110-jährigen Vereinsgeschichte.

Dabei hatte der Außenseiter die Abwehr des klaren Favoriten anfangs euphorisch überrannt. Nach 187 Sekunden schoss James Chester nach einem Eckball das 1:0, nach acht Minuten lag Arsenal durch einen Treffer von Kapitän Curtis Davies sensationell 0:2 hinten. Santi Cazorla (17.), Laurent Koscielny (72.) und schließlich in der Verlängerung Aaron Ramsey (108.) drehten aber das Spiel für die Gunners.

Die Arsenal-Abwehr um Mertesacker konnte nur zusehen, wie Chester und Davis ihren Torhüter Lukasz Fabianski bezwangen - 35 000 Fans aus Hull rasteten aus. Zudem musste Kieran Gibbs für die Gunners mit dem Kopf auf der Torlinie retten (13.). Arsenal enttäuschte die 89 345 Zuschauer zunächst. Den Schock abzuschütteln, fiel auch Podolski und Özil sichtlich schwer. Aus dem ersten vernünftigen Angriff resultierte dann jedoch ein Freistoß, den der Spanier Cazorla in den Winkel drehte.

Arsenal hatte sein Selbstbewusstsein zurück und begann, überlegen zu spielen. Nun schalteten sich auch der etwas lethargische Özil, der hinter der einzigen Spitze Olivier Giroud spielte, und Podolski häufiger in die Offensive ein. Nach der Pause verteidigte Hull mit Herz und hatte Glück bei zwei nicht gegebenen Elfmetern. Wenger nahm in der 62. Minute Podolski für Yaya Sanogo vom Feld. Zehn Minuten später fiel der Ausgleich. Auch der dritte Arsenal-Treffer fiel kurz nach der Auswechslung eines Deutschen: Zwei Minuten vor Ramseys Treffer war Özil vom Feld gegangen. Mertesacker verschuldete mit einem groben Schnitzer fast noch das 3:3.

  • FC St. Johnstone feiert ersten Titel der Vereinsgeschichte

Der FC St. Johnstone hat den schottischen Fußball-Pokal geholt und damit seinen ersten Titel in der 130-jährigen Klubgeschichte gefeiert. Der Verein aus Perth besiegte im Finale am Samstag den früheren UEFA-Pokalfinalisten Dundee United 2:0 (1:0). St. Johnstone war erst 2009 in die schottische Premier League zurückgekehrt und hatte die Saison 2013/14 auf dem sechsten Platz abgeschlossen. Steven Anderson (45.) und Steven MacLean (84.) machten im Celtic Park von Glasgow den Sieg perfekt.

  • Real Madrid bangt um Ronaldo

Neue Verletzungssorgen um Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Stürmer Karim Benzema haben den 3:1 (0:0)-Sieg von Champions-League-Finalist Real Madrid zum Saisonabschluss in der spanischen Primera División in den Hintergrund gedrängt. Ronaldo musste das Aufwärmen wegen erneuter Probleme im linken Oberschenkel abbrechen und wurde kurzfristig aus dem Kader genommen. Der Portugiese klagt schon seit Wochen über Beschwerden.

Torjäger Benzema musste in der 68. Minute vom Feld, offensichtlich wegen einer Zerrung im Oberschenkel. Kurz zuvor hatte er die Vorlage zum Führungstor durch Gareth Bale gegeben (64.). Álvaro Morata (85. und 90.) erzielte die weiteren Tore für Real. Espanyol war zwischenzeitlich durch Pizzi herangekommen.

Die Verletzungen kommen für die Königlichen zur Unzeit. Am kommenden Samstag trifft Real im Champions-League-Finale auf den Stadtrivalen Atlético. Dabei will Real zum ersten Mal seit 2002 wieder den Titel gewinnen.

Madrid (87 Punkte) kletterte mit dem Sieg zumindest für einige Stunden auf den zweiten Platz. Am Abend kann Rivale FC Barcelona (86) im Spiel gegen Spitzenreiter Atlético Madrid (89) vorbeiziehen und den Titel holen.

Der deutsche Nationalspieler Sami Khedira, der jüngst nach einem Kreuzbandriss zurückgekehrt war, stand bei Real in der Startelf und spielte 64 Minuten.

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