Internationaler Fußball:Fifa bestätigt Transfersperre gegen Chelsea

Chelsea FC v Burnley FC - Premier League

Chelsea wird Callum Hudson-Odoi (links) auch aufgrund der Transfersperre nicht im Sommer ziehen lassen.

(Foto: Getty Images)

Der Verein kündigt an, vor dem Cas in Berufung zu gehen. Der FC Bayern kommt zu einem "Retterspiel" nach Kaiserslautern. Philipp Lahm kann sich Oliver Kahn im Vorstand der Münchner vorstellen.

Meldungen in der Übersicht

England, Chelsea: Die Fifa hat das Transferverbot für den FC Chelsea bis 2020 wegen des Verstoßes gegen die Regeln zur Verpflichtung Minderjähriger bestätigt. Die Berufungskommission habe den Einspruch des Premier-League-Clubs und Gegners von Eintracht Frankfurt im Europa-League-Halbfinale abgewiesen, heißt es in einer Mitteilung des Fußball-Weltverbandes vom Mittwoch. Der Bann betreffe aber nicht Nachwuchsspieler unter 16 Jahren. Außerdem bestätigte das Gremium eine Geldstrafe in Höhe von 600 000 Schweizer Franken (rund 526 000 Euro).

Der FC Chelsea zeigte sich am Mittwoch in einem Statement "sehr enttäuscht darüber, dass das Transferverbot von zwei aufeinanderfolgenden Registrierungsperioden nicht aufgehoben wurde". Der Verein wies "die Feststellungen der Fifa-Berufungskommission kategorisch zurück" und wird gegen diese Entscheidung beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) Berufung einlegen.

Der Club sieht in der ursprünglichen Entscheidung der Disziplinarkommission eine Ungleichbehandlung im Vergleich mit anderen Vereinen. In allen anderen bekannten Fällen sei zuvor das Verbot bis zu einer endgültigen Entscheidung wieder aufgehoben worden. Nicht von der Entscheidung betroffen ist der Transfer von Christian Pulisic von Borussia Dortmund zu Chelsea. Der Club hatte den US-Nationalspieler bereits im vergangenen Winter für 64 Millionen Euro Ablöse gekauft, ihn aber bis zum Saisonende an den BVB verliehen.

Chelsea darf nach einer Entscheidung der FIFA bis zum Sommer 2020 keine neuen Spieler verpflichten, weil die Blues in 29 Fällen gegen die Regeln zur Verpflichtung Minderjähriger verstoßen haben sollen. Chelsea hatte stets betont, der Club habe in Übereinstimmung mit allen gültigen Regularien gehandelt.

Bundesliga, Dortmund: Weil sich der gesperrte Kapitän Marco Reus während des Bundesliga-Spiels in Bremen am Spielfeldrand aufhielt, muss Borussia Dortmund 10 000 Euro Geldstrafe bezahlen. Dieses Urteil fällte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch. Das Verfahren gegen Reus wurde zudem mit der Auflage eingestellt, dass der Nationalspieler eine Spende in Höhe von 5000 Euro an die Sepp-Herberger-Stiftung überweist.

Reus hatte sich während des Bundesligaspiels bei Werder Bremen (2:2) am vergangenen Samstag im Innenraum aufgehalten und auf einer Bank hinter der Ersatzspielerbank Platz genommen, obwohl er mit einer Rot-Sperre für zwei Spiele belegt war. Dies ist einem gesperrten Spieler allerdings laut den Durchführungsbestimmungen zur DFB-Spielordnung nicht erlaubt. Dortmund hat dem Urteil bereits zugestimmt. "Zugunsten von Marco Reus geht der Kontrollausschuss davon aus, dass der Verstoß von ihm aus Unkenntnis über die Rechtslage begangen wurde und sich zukünftig nicht wiederholen wird", teilte der DFB mit.

3. Liga, Kaiserslautern: Im Kampf um die Drittliga-Lizenz hat der FC Bayern München den 1. FC Kaiserslautern unterstützt. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Mittwoch mitteilte, kommt er zu einem sogenannten "Retterspiel" am 27. Mai (18.30 Uhr) ins Fritz-Walter-Stadion. Nach Angaben der Münchner hat die Zusage für die Begegnung dabei geholfen, die Drittliga-Lizenz für die kommende Saison zu erhalten. Sämtliche Einnahmen der Partie auf dem Betzenberg kommen dem 1. FC Kaiserslautern zugute.

"Der 1. FC Kaiserslautern ist einer der großen Traditionsvereine in Deutschland", erklärte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München. "Viele Jahre hat es intensive, im Rückblick auch legendäre Spiele des FC Bayern in Kaiserslautern gegeben. Der Fußball lebt von Emotionen und sportlicher Rivalität, auch von Solidarität. Deshalb helfen wir gerne und hoffen, dass der 1. FC Kaiserslautern auf absehbare Zeit auch wieder in die Bundesliga aufsteigen kann."

2012 war Lautern aus der Bundesliga abgestiegen, 2018 ging es aus der 2. Liga runter. "Wir freuen uns sehr, dass der FC Bayern München sich frühzeitig bereit erklärt hat, ein Freundschaftsspiel auf dem Betzenberg gegen uns auszutragen. Die Einnahmen sind ein wichtiger Bestandteil im Rahmen unseres Lizenzierungsverfahren", sagte FCK-Geschäftsführer Martin Bader laut Mitteilung der Pfälzer. Seit mehr als 15 Jahren trägt der FC Bayern Spiele dieser Art aus. Das erste fand 2003 am Hamburger Millerntor gegen den FC St. Pauli statt. 2017 konnte Kickers Offenbach mit den Erlösen eine Finanzierungslücke schließen und die Insolvenz abwenden.

Bundesliga, München: Philipp Lahm hält ein Engagement seines ehemaligen Teamkollegen Oliver Kahn als Vorstand beim FC Bayern München für erfolgversprechend. Der Fußball-Weltmeister von 2014 wollte in einem Interview der "Sport Bild" (Mittwoch) zwar nichts konkret über den Ex-Nationaltorhüter und dessen Eignung als Manager beim Rekordmeister sagen. "Nur eines: Der FC Bayern ist in der Vergangenheit sehr gut damit gefahren, dass er die wichtigsten Positionen im Verein mit Menschen besetzt, die den nötigen Sachverstand aus dem Fußball mitbringen. Unter diesen Voraussetzungen macht eine Bestellung von Oliver Kahn meines Erachtens durchaus Sinn", meinte Lahm.

Der einstige Abwehrspieler hatte nach seinem Karriereende selbst die Möglichkeit, einen Managerposten beim FC Bayern zu erhalten. Es kam zu keiner Einigung. Inzwischen ist der 35-Jährige für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) Geschäftsführer der Gesellschaft zur Organisation der EM 2024. Kahn soll am 1. Januar 2020 bei den Bayern anfangen und dann von Karl-Heinz Rummenigge als künftiger Vorstandsvorsitzender eingearbeitet werden. Vertraglich fixiert wurde das aber noch nicht.

US-Sport, Eishockey: Die St. Louis Blues haben sich auf dramatische Weise für das Playoff-Halbfinale in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL qualifiziert. Die Blues gewannen am Dienstag (Ortszeit) das entscheidende siebte Spiel der Viertelfinalserie gegen die Dallas Stars mit 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 1:0) nach zweifacher Verlängerung. Den Siegtreffer für die Gastgeber erzielte Pat Maroon nach 5:50 Minuten in der zweiten Overtime. Zuvor sorgte bereits Vince Dunn (14. Minute) für die 1:0-Führung der Blues. Den Ausgleich der Texaner markierte Mats Zuccarello (16.). Die Blues gewannen die Best-of-Seven-Serie am Ende mit 4:3. Im Halbfinale trifft St. Louis entweder auf die San Jose Sharks oder die Colorado Avalanche um Nationaltorhüter Philipp Grubauer. Die beiden Western-Conference-Kontrahenten stehen sich am Mittwoch im Entscheidungsspiel im kalifornischen San Jose gegenüber.

Bundesliga, Werder Bremen: Claudio Pizarro von Werder Bremen will seine Karriere über den Sommer hinaus fortsetzen. "Ich fühle mich sehr gut. Ich habe die Idee im Kopf, noch ein Jahr zu spielen", sagte der Peruaner, der am 3. Oktober 41 Jahre alt wird, dem Onlineportal meinwerder.de. Der Vertrag des Publikumslieblings an der Weser läuft aus. Pizarro wolle nun "mit den Verantwortlichen hier im Verein reden, welche Pläne sie haben", sagte der Angreifer, der "gerne innerhalb des nächsten Monats wissen" würde, ob die Hanseaten ihm einen neuen Vertrag anbieten werden. Frank Baumann, Bremens Geschäftsführer Sport, hatte sich bei dem Thema zuletzt alle Optionen offen gelassen.

Mit seinem Karriereende will sich Pizarro noch nicht beschäftigen. "Wenn ich könnte, würde ich nie mit Fußball aufhören. Und doch wird es irgendwann passieren müssen", sagte der Torjäger, der 1999 sein Bundesliga-Debüt feierte und derzeit zum fünften Mal in Bremen unter Vertrag steht. Und doch wird "diese Geschichte" irgendwann "ein Ende haben, das weiß ich. Für jetzt gilt aber: Ich fühle mich gut. Das Ende wird kommen, wenn mein Körper mir sagt: Jetzt reicht es nicht mehr, um auf Wettbewerbsniveau mitzuhalten. Denn das ist genau das, was ich nicht möchte: Fußball spielen, obwohl ich nicht mehr mithalten kann." In 28 Pflichtspielen in dieser Saison erzielte Pizarro sechs Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

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