Internationaler Fußball:DFB chancenlos

Der Weltverband Fifa forciert eine WM mit 48 Teams. Der Widerstand der deutschen Funktionäre gegen die Aufblähung des Turniers hat keine Wirkung.

Der Weltmeister ist klar dagegen, die millionenschweren Klubs sowieso - doch die von Fifa-Präsident Gianni Infantino forcierte "Mega-WM" ist wohl nicht aufzuhalten. Schon vor der vielleicht entscheidenden Sitzung des Fifa-Rats am Dienstag in Zürich spricht der Schweizer Fifa-Präsident von einer "überwältigenden" Mehrheit für eine WM ab 2026 mit 48 statt 32 Nationen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) scheint mit seinem Widerstand chancenlos zu sein.

"Die Weltmeisterschaften waren in der Vergangenheit immer Turniere, die Aktive, Zuschauer und Sponsoren gleichermaßen begeistert haben. Warum also sollte man etwas ändern?", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Der weltgrößte Fußballverband sei "grundsätzlich davon überzeugt, dass am bewährten Modus mit 32 Teilnehmernationen festgehalten werden sollte". Nur hat der DFB auf dem Zürichberg gar keine Stimme.

Nach dem durch die Ethiksperre bedingten Rücktritt von Ex-DFB-Chef Wolfgang Niersbach sitzt kein deutscher Vertreter am Council-Tisch. Wie die britische Tageszeitung Times berichtet, seien zudem längst nicht alle Verbände der Europäischen Fußball-Union (Uefa) gegen die Infantino-Pläne. Der englische Verband FA bevorzuge beispielsweise das Modell mit 48 Teams, die in eine Vorrunde mit 16 Dreiergruppen spielen sollen -, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die Uefa im Verhältnis auch genügend neue Startplätze (bislang 13) erhält. Der DFB hofft derweil zumindest auf eine Aufschiebung des Themas, was weiterhin nicht ausgeschlossen ist.

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