Internationaler Fußball:Barcelona beziffert Schuldenstand auf 1,35 Milliarden Euro

August 16, 2021: Joan Laporta president of FC Barcelona, Barca during a press conference, PK, Pressekonferenz at Auditor

Gibt die Schuld an der Misere weitgehend seinem Vorgänger: Barcelonas aktueller Präsident Joan Laporta.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Damit ist die finanzielle Lage bei den Katalanen noch schlimmer als gedacht. Bei den Paralympics werden keine Zuschauer und keine Athletinnen und Athleten aus Afghanistan dabei sein.

Meldungen im Überblick

Paralympics: Die Paralympischen Spiele in Tokio finden wegen der Corona-Pandemie erwartungsgemäß ohne Zuschauer statt. Dies teilten die Organisatoren und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) gut eine Woche vor dem Start mit. Tokio befindet sich bereits seit Anfang Juli und mindestens bis zum 31. August im Notstand, fast täglich gibt es Corona-Rekordzahlen. Bereits bei Olympia durften deshalb keine Fans in die Sportstätten.

Wegen der verheerenden Lage in ihrer Heimat werden zudem keine Athleten aus Afghanistan an den Paralympics teilnehmen. Das teilte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Montag mit. Für die Sportler gebe es keinen Weg, um nach Tokio zu reisen, hieß es. "Aufgrund der sehr ernsten Situation im Land sind alle Flughäfen geschlossen worden", sagte IPC-Sprecher Craig Spence: "Wir hoffen, dass das Team und die Offiziellen in dieser schwierigen Zeit in Sicherheit bleiben." In Japan hätten die beiden Taekwondo-Kämpfer Zakia Khudadadi und Hossain Rasouli für Afghanistan starten sollen.

Die militant-islamistischen Taliban hatten am Sonntag den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kabul eingenommen und einen Tag später ihren Sieg verkündet. In dem Kriegsgebiet herrscht seit dem Feldzug der Taliban ein Ausnahmezustand. Mehrere Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht.

Tennis: Tennisspieler Roger Federer muss sich einer dritten Operation am rechten Knie unterziehen und wird erneut monatelang nicht spielen können. Das hat der seit einer Woche 40 Jahre alte Schweizer am Sonntag in einem Video bei Instagram mitgeteilt. Damit fällt der Gewinner von 20 Grand-Slam-Turnieren für die in zwei Wochen beginnenden US Open aus und vermutlich auch für den Rest der Saison.

Federer musste sich bereits im vergangenen Jahr zwei Eingriffen an dem Knie unterziehen und hat sich nach eigenen Angaben während der Rasensaison erneut verletzt. Nach seinem Viertelfinal-Aus in Wimbledon fehlte er bei den Olympischen Spielen in Tokio und auch bei den aktuell in Nordamerika stattfindenden Vorbereitungsturnieren auf die US Open in New York.

Von einem Karriereende sprach Federer in dem gut anderthalb Minuten langen Video nicht. Der langjährige Weltranglisten-Erste will sich nach eigenen Worten die Chance geben, noch einmal auf die Tennis-Tour zurückzukehren. Er werde wochenlang auf Gehhilfen angewiesen sein, doch eine Operation sei auf mittlere und längere Sicht der richtige Schritt. "Ich möchte später auch noch herumrennen", sagte Federer. "Ich bin realistisch, versteht mich nicht falsch, ich weiß, wie schwierig eine Operation in diesem Alter ist", räumte er ein.

FC Barcelona: Präsident Joan Laporta hat die finanzielle Notlage des spanischen Fußball-Traditionsklubs FC Barcelona anhand erschreckender Zahlen verdeutlicht. "Die Schulden belaufen sich ab dem 30. Juni auf 1,35 Milliarden Euro", sagte Laporta am Montag bei einer Bilanz-Pressekonferenz und kritisierte dabei die Arbeit seines Vorgängers Josep Bartomeu: "Bartomeu hat kurzfristige Löcher gestopft, indem er den Verein langfristig verpfändet hat. Das hat uns ein dramatisches Erbe hinterlassen."

Laporta, der im März zum zweiten Mal zum Barca-Präsidenten gewählt worden war, gab am Montag umfassende Einblicke in die roten Zahlen der Katalanen. "Wir haben Verluste in Höhe von 468 Millionen, dies wurde der Liga bereits gemeldet. Die Auswirkungen von Covid-19 betragen dabei 91 Millionen", äußerte der 59-Jährige: "Die Lohnkosten belaufen sich auf 617 Millionen, was 103 Prozent der Einnahmen entspricht." Erst vor Kurzem hatte die spanische Liga die von Barca angestrebte Vertragsverlängerung mit Lionel Messi untersagt, obwohl der Superstar sogar auf die Hälfte seines Gehalts verzichtet hätte.

Die Führungsspieler Gerard Pique, Sergio Busquets, Jordi Alba und Sergi Roberto scheinen ebenfalls zu einen Gehaltsverzicht bereit. Dies bestätigte Pique nach dem 4:2 (2:0)-Erfolg am Sonntag gegen Real Sociedad aus San Sebastian. Ex-Präsident Bartomeu, der im Oktober 2020 seinen Rücktritt bekannt gab, hatte am Freitag einen offenen Brief an seinen Nachfolger geschickt und dort detailliert zehn Vorwürfe gegen Laporta und den Vorstand erhoben.

"Der Brief von Bartomeu enthält acht Lügen", entgegnete Laporta: "Ich möchte nicht, dass dieser verzweifelte Versuch unternommen wird, eine nicht zu rechtfertigende Verwaltung zu rechtfertigen, um sich seiner Verantwortung zu entziehen." Es sei "geschmacklos, den Moment des Aufruhrs auszunutzen", sagte Laporta und gab Bartomeu die Hauptschuld an der wirtschaftlichen Krise: "Die angebliche Gehaltskürzung von 68 Millionen gab es nicht. Sie wurde auf die Zahlungen am Ende der Verträge übertragen." Barca beabsichtige nun "Lohnkürzungen in Höhe von 200 Millionen" durchzuführen, ohne Vereinslegende Messi auf der Gehaltsliste sei "der Bedarf geringer geworden". Die Lohnkosten sollen in Zukunft rund 65 bis 70 Prozent der Gesamtausgaben betragen, "aktuell liegen wir bei über 90 Prozent".

3. Liga: Felix Götze (23) vom Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern hat am Sonntag im Spiel bei Viktoria Berlin (0:4) einen Haarriss im Schädel erlitten und lag sogar auf der Intensivstation. Diese hat er am Montag verlassen, am Dienstag darf er nach Hause. Das gab der FCK bei Twitter bekannt. "Felix Götze geht es den Umständen entsprechend besser", schrieben die Roten Teufel über den jüngeren Bruder des 2014er-Weltmeisters Mario Götze. Der Abwehrspieler wird in einer Berliner Klinik behandelt. "Danke für die vielen Genesungswünsche. Mir geht es soweit gut", hatte Götze selbst am Sonntagabend in einer Instagram-Story geschrieben. "Ich habe den Jungen gesehen, er war nicht mehr richtig ansprechbar", sagte FCK-Trainer Marco Antwerpen nach Spielschluss bei MagentaSport.

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