Internationale Schiedsrichter:Fifa erwägt Abschaffung der Altersgrenze

Howard Webb

Fifa will die Altersbeschränkung der Schiedsrichter abschaffen (hier im Bild der Engländer Howard Webb)

(Foto: dpa)

Das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes soll schon bei seiner nächsten Sitzung darüber abstimmen. Formel-1-Fahrer Nico Rosberg fährt in Spa die beste Trainingszeit. Der FC Barcelona muss zum Ligastart womöglich auf Neymar verzichten.

Fußball, Fifa: Der Fußball-Weltverband Fifa plant nach einem Bericht der Bild-Zeitung, die Altersgrenze für seine Schiedsrichter abzuschaffen. Wie die Fifa dem Sportinformationsdienst mitteilte, werde das Exekutivkomitee um den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger schon auf der nächsten Sitzung am 23./24. September über eine solche Änderung entscheiden. Im Rahmen der WM-Endrunde in Brasilien in diesem Sommer hatte die Fifa bereits beschlossen, "dass es kein Alterslimit für Offizielle geben soll". Das Schiedsrichterkomitee hatte daraufhin einen Plan für die Umsetzung ausgearbeitet, der dem Exekutivkomitee im September vorgelegt wird. Grund für den Sinneswandel der Verantwortlichen dürften auch die teilweise enttäuschenden Leistungen der jungen Referees bei der WM sein. Sollte die Fifa die Altersgrenze tatsächlich abschaffen, könnten Schiedsrichter bei entsprechenden Leistungen theoretisch bis ins Rentenalter internationale Spiele leiten.

Fußball, Spanien: Zwei Tage vor dem Liga-Auftakt des FC Barcelona in der Primera Division gegen den FC Elche ist der Einsatz von Neymar gefährdet. Der brasilianische Nationalspieler musste das Training schmerzbedingt abbrechen, bei einer ärztlichen Untersuchung wurde nach Klubangaben eine leichte Verstauchung des linken Knöchels diagnostiziert. Der 22-Jährige hatte zuletzt wegen eines Bruchs des Querfortsatzes des dritten Lendenwirbel, erlitten im WM-Viertelfinale gegen Kolumbien (2:1), mehrere Wochen pausieren müssen. Nach Ausheilung dieser Blessur war Neymar am Montag bei einem Testspiel gegen den mexikanischen Klub Leon erstmals wieder zum Einsatz gekommen und hatte zwei Tore zum 6:0-Erfolg der Katalanen beigetragen.

Formel 1, Spa: WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat im ersten freien Training zum Großen Preis von Belgien die Bestzeit gesetzt. Der 29 Jahre alte Wiesbadener lag in 1:51,577 Minuten allerdings nur einen Wimpernschlag vor seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton (1:51,674). Auf Platz drei landete Ferrari-Fahrer Fernando Alonso(Spanien/1:51,805). Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) musste sich in 1:53,369 mit Rang elf zufriedengeben und landete damit auch hinter seinem Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo (Australien/1:52,972), der Neunter wurde. Bei seinem Debüt in der Königsklasse belegte der 32 Jahre alte Duisburger André Lotterer (1:57,886) den vorletzten Platz, fuhr aber immerhin noch schneller als sein Caterham-Kollege Marcus Ericsson (Schweden/1:57,977). Nico Hülkenberg (Emmerich/1:52,937) fuhr im Force India auf Rang acht, Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:53,703) belegte den 14. Rang.

Leichtathletik, Renaud Lavillenie: Nach 374 Tagen auf Siegkurs hat "Air Lavillenie" eine Bruchlandung hingelegt. Der beste Stabhochspringer der Welt kann tatsächlich auch verlieren - beim Leichtathletik-Meeting in Stockholm scheiterte Renaud Lavillenie an der Aufwärmhöhe von 5,60 Metern. Bei seinem Weltrekord war der Franzose Mitte Februar 56 Zentimeter höher geflogen. Und noch am vorigen Samstag hatte sich der Franzose in Zürich sein drittes EM-Gold geholt: mit 5,90 Metern. Nach 22 Siegen war die Super-Serie plötzlich zu Ende - und Lavillenie ziemlich geknickt. "Das war der schwierigste Wettkampf für mich in diesem Jahr. Das war wirklich hart, und ich war müde von den Europameisterschaften", sagte der 27 Jahre alte Olympiasieger. Seine bis dato letzte Niederlage hatte der Franzose, der siebenmal die sechs Meter meisterte, am 12. August 2013 kassiert: ausgerechnet im Moskauer WM-Finale gegen den deutschen Überraschungsweltmeister Raphael Holzdeppe. Der Sprung seines Lebens war dann ein Hallen-Hit: Am 15. Februar schwang sich Lavillenie in Donezk über 6,16 Meter - und das ist sicher nicht sein letztes Wort gewesen.

Radsport, Vuelta: Der amerikanische Radprofi Christopher Horner wird seinen Titel bei der Spanien-Rundfahrt nicht verteidigen können. Der 42 Jahre alte Vuelta-Sieger von 2013 ist am Freitag von seinem Team Lampre-Merida aus dem Aufgebot gestrichen worden. Grund sei ein zu niedriges Cortisol-Level bei Horner nach einer Bronchitis-Behandlung mit Cortison, teilte Lampre-Merida am Freitag mit. Nach Regularien des Radsportweltverbands UCI sei Horner zwar startberechtigt, da die Behandlung offiziell genehmigt war. Der Cortisol-Wert verstoße jedoch gegen die Prinzipien der "Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport" (MPCC), zu der Horners Equipe gehört. Horner hatte sich die Bronchitis bei der Tour de France zugezogen und diese auch bis zur Tour of Utah nicht auskurieren können. "Ich bin natürlich traurig", wurde Horner auf der Lampre-Seite zitiert, "die Vuelta war mein Hauptziel diese Saison, aber ich akzeptiere die Entscheidung, die mit den MPCC-Regeln zusammenhängt.

Fußball, Europa League: Mit einem gelungenen Comeback auf der europäischen Fußball-Bühne hat Borussia Mönchengladbach das Tor zur Europa League weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gewann am Donnerstag das Playoff-Hinspiel zum Einzug in die Gruppenphase bei FK Sarajevo mit 3:2 (2:1). Der Bundesligist verschaffte sich damit eine ideale Ausgangsposition für das Rückspiel am nächsten Donnerstag (20.45 Uhr). Vor 32 000 Zuschauern im Asim Ferhatovic Stadion erzielten Andre Hahn (11.) und Branimir Hrgota (41./73) die Treffer für die Gäste. Bojan Puzigaca (26.) und Haris Duljevic (59.) glichen zweimal für die Gastgeber aus.

Golf, US-PGA-Tour: Für Golfprofi Martin Kaymer haben die 71 Schläge zum Auftakt der Playoffs auf der US-PGA-Tour lediglich zum geteilten 56. Platz gereicht. Nach dem Ende des ersten Durchgangs trennten den US-Open-Gewinner aus Mettmann sechs Schläge vom führenden Bo van Pelt aus den USA. Der 39-Jährige benötigte 65 Schläge auf dem Par-71-Kurs in Paramus/New Jersey. "Mein Auftakt war eine große Erleichterung, ich habe begonnen, richtig Spaß zu haben", sagte van Pelt. Van Pelt, der auf der US-Tour bislang erst ein Turnier (2009) gewinnen konnte und als 104. der Rangliste in das Turnier im Ridgewood Country Club gestartet war, verwies acht schlaggleiche Konkurrenten auf den geteilten zweiten Rang. Der mit acht Millionen Dollar dotierte Wettbewerb in Paramus ist das erste Turnier von insgesamt vier Events um den Zehn-Millionen-Dollar-Jackpot der PGA-Tour. Für das nächste Turnier qualifizieren sich noch 100 Spieler, danach wird das Feld auf 70 Starter reduziert. Mitte September beim Finale in Atlanta sind nur noch die besten 30 dabei. US-Golf-Star Tiger Woods hatte sich nicht für die K.o.-Turniere qualifiziert.

Fußball, US-Nationalmannschaft: Der amerikanische Fußball-Nationaltorhüter Tim Howard nimmt eine Auszeit vom US-Soccer-Team. Der 35-Jährige bat Trainer Jürgen Klinsmann, ihn bis September 2015 nicht mehr zu berücksichtigen. Wie Amerikas Verband bekannt gab, handelt es sich nicht um einen endgültigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. "Nach zwölf Jahren als Profi in Übersee habe ich viel Zeit mit meiner Familie verpasst. Deshalb ist mir diese Entscheidung als Zugeständnis meiner Familie gegenüber sehr wichtig. Und ich bin froh, dass ich Jürgens Unterstützung habe", sagte Howard, der 104 Länderspiele bestritten hat. Die Amerikaner hatten bei der WM in Brasilien das Achtelfinale erreicht, schieden dort mit 1:2 nach Verlängerung gegen Belgien aus. Howard gehörte in Südamerika zu den besten Torhütern.

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