Inter Mailand:Spielergewerkschaft kämpft für Wesley Sneijder

Profi von Inter Mailand lehnt ein Angebot zu geringeren Bezügen ab - und wird seitdem nicht mehr eingesetzt. THW Kiel ist zurück an der Spitze der Handball-Bundesliga, die Eisbären Berlin gewinnen gegen Mannheim, die Dallas Mavericks verpflichten einen neuen Spieler.

in Kürze

FC Internazionale Milano v AS Roma - Serie A

Ungewisse Zukunft bei Inter: Wesley Sneijder.

(Foto: Getty Images)

Fußball in Italien: Bei Inter Mailand zeichnet sich der Abschied von Wesley Sneijder ab. Der niederländische Fußball-Nationalspieler will die angebotene Vertragsverlängerung zu deutlich geringeren Bezügen nicht akzeptieren. Der Serie A-Club möchte den 2015 auslaufenden Vertrag des Mittelfeldstars vorzeitig bis 2016 verlängern, sein Gehalt für die neue Gesamtlaufzeit würde sich aber um etwa ein Drittel reduzieren. "Wenn die Situation so bleibt, müssen wir eine Lösung auf dem Spielermarkt suchen", sagte Inter-Präsident Massimo Moratti in einem am Donnerstag erschienenen Interview der Gazzetta dello Sport.

Seitdem Sneijder das Angebot abgelehnt hat, wurde er bei Inter nicht mehr eingesetzt. In Italien wird dies als eine Art Erpressung kritisiert. "Sneijder spielt vor allem deshalb nicht, weil der Trainer ihn derzeit vom psychologischen Standpunkt nicht optimal ins Team integriert sieht", widersprach der Club-Chef. Der Präsident der Internationalen Fußballer-Gewerkschaft "FIFPro", Leo Grosso, sprach von einer "inakzeptablen" Situation, sollte Inter den Spieler durch seine Verbannung auf die Bank unter Druck setzen. "Wenn man einem Spieler einen Vertrag mit geringerem Gehalt anbieten will, geht das nur am Ende der Vertragslaufzeit", betonte Grosso.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks reagieren auf ihre sportliche Krise und stehen vor der Verpflichtung von Routinier Derek Fisher. Der 38-Jährige soll die Schwierigkeiten der Mavs auf der Point-Guard-Position beheben, wo Trainer Rick Carlisle mit den Leistungen von Darren Collison nicht zufrieden war. "Wir brauchen hier Hilfe", sagte Carlisle am Mittwoch (Ortszeit) nach der 78:101-Niederlage bei den Chicago Bulls. "Wir glauben, dass Derek uns helfen kann. Er ist nicht das Allheilmittel für all unsere Sorgen im Team, aber seine Fähigkeiten und seine Erfahrung werden uns gut tun", meinte der Dallas-Coach. Fisher stand von 2007 bis 2012 bei den Los Angeles Lakers unter Vertrag und feierte in Kalifornien zwei NBA-Meisterschaften. Zum Ende der vergangenen Saison spielte er bei den Oklahoma City Thunder und führte das junge Team um Kevin Durant ins Endspiel gegen die Miami Heat. Zuletzt war Fisher ohne Vertrag.

Handball, Bundesliga: Titelverteidiger THW Kiel hat die Tabellenspitze in der Handball-Bundesliga zurückerobert. Der deutsche Rekordmeister entzauberte am Mittwochabend den bislang verlustpunktfreien Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen mit 28:17 (14:7), der ohne seinen am Dienstag an der Achillessehne operierten Kapitän Uwe Gensheimer auskommen musste. Vor 13 200 Zuschauern in der ausverkauften Mannheimer SAP-Arena war Filip Jicha (9/1) bester Werfer für den THW Kiel. Für die Gastgeber war Zarko Sesum (5/2) am erfolgreichsten. Anfangs wurde die Partie noch von den Abwehrreihen beider Teams dominiert. Es dauerte ganze sieben Minuten bis Christian Zeitz aus 13 Metern den Auftakttreffer für den THW Kiel erzielte, die Löwen mussten noch drei weitere Minuten auf ihr erstes Erfolgserlebnis durch Gensheimer-Ersatz Kevin Bitz (1:2/10.) warten. Während die Norddeutschen ihre Führung in der Folge konsequent weiter zur Pausenführung von 14:7 ausbauten, scheiterten die Löwen immer wieder am glänzend aufgelegten THW-Keeper Thierry Omeyer. Kiel spielte die Partie in der zweiten Hälfte routiniert zu Ende. Die Löwen, denen das Fehlen von Gensheimer deutliche Probleme bereitete, mussten am Ende alle Kräfte bündeln, um ein drohendes Tor-Debakel abzuwenden.

Eishockey, Eisbären Berlin: Die Eisbären Berlin haben die Final-Neuauflage gegen die Adler Mannheim gewonnen. Der deutsche Eishockey-Meister setzte sich am Mittwochabend vor heimischer Kulisse mit 5:2 (0:0, 3:1, 2:1) durch. Durch den klaren Sieg kletterten die Berliner in der DEL-Tabelle mit nunmehr 39 Punkten auf den dritten Rang hinter Mannheim (44) und den Kölner Haien (42). Im zweiten Durchgang schossen sich die Berliner Gastgeber vor 13 600 Zuschauern eine vorentscheidende Zwei-Tore-Führung heraus. Darin Olver, Matthew Foy und Daniel Brière hatten die Treffer im Mitteldrittel erzielt. Für Mannheim hatte Matthias Plachta den Anschluss gehalten. Foy baute das Polster zu Beginn des Schluss-Durchgangs sogar auf drei Tore aus. Tabellenführer Mannheim hatte praktisch nichts mehr entgegenzusetzen und kassierte noch einen weiteren Treffer durch James Arniel. Nur noch statistischen Wert hatte Mannheims zweites Tor durch Christoph Ullmann. Den Berlinern gelang damit auch die Revanche für die 1:6-Pleite gegen die Adler am 2. Spieltag revanchiert.

ManU bleibt an der Spitze

Fußball in England: Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat in der Premier League die Tabellenspitze behauptet, der FC Arsenal mit Per Mertesacker, aber ohne den geschonten Lukas Podolski erneut Punkte liegen lassen. Marko Marin durfte derweil erstmals in der Meisterschaft für den FC Chelsea ran. United setzte sich am 14. Spieltag glanzlos 1:0 (1:0) gegen West Ham United durch und liegt weiter einen Punkt vor Stadtrivale ManCity, der gegen Wigan Athletic 2:0 (0:0) gewann. Arsenal kam beim FC Everton zu einem 1:1 (1:1) und fiel auf Platz sieben zurück. Champions-League-Sieger Chelsea kommt derweil auch mit dem neuen Trainer Rafael Benitez nicht in Schwung. Die Blues mussten sich gegen den FC Fulham mit einem 0:0 begnügen und blieben wettbewerbsübergreifend zum fünften Mal in Folge sieglos, verbesserten sich mit sieben Punkten Rückstand auf United aber auf Platz drei. Ex-Nationalspieler Marin kam in der 82. Minute ins Spiel und durfte erstmals Luft in der Premier League schnuppern. Bei Fulham stand Sascha Riether erneut in der Startelf.

Matchwinner für ManUnited war der niederländische Torjäger Robin van Persie, der den Siegtreffer bereits nach 33 Sekunden markierte und damit das schnellste Tor der laufenden Premier-League-Saison erzielte. Für ManCity waren in Wigan Mario Balotelli (69.) und James Millner (72.) erfolgreich. Im Goodison Park ging Arsenal durch Theo Walcott bereits in der ersten Minute in Führung, der belgische Nationalspieler Marouane Fellaini (68.) glich aus. Thomas Hitzlsberger wurde bei Everton in der 73. Minute eingewechselt. Weiter aufwärts geht es für Torhüter Gerhard Tremmel, der mit Swansea City 3:1 (3:1) gegen den bisherigen Überraschungsdritten West Bromwich Albion gewann und im fünften Spiel in Serie ungeschlagen blieb. Auch für Robert Huth und Stoke City gab es beim 2:1 (0:0) gegen Newcastle United ein Erfolgserlebnis. Stoke rückt damit hinter Swansea auf Platz neun vor.

Fußball in Frankreich: Nach dem Aus in der Europa-League-Gruppenphase hat Olympique Marseille auch in der französischen Ligue 1 eine bittere Pleite kassiert. Der Traditionsklub, der im Europapokal unter anderem Borussia Mönchengladbach den Vortritt lassen musste, unterlag in einem Nachholspiel sang- und klanglos 1:4 (0:2) gegen Olympique Lyon. Der frühere Serienmeister Lyon löste mit 28 Punkten das Starensemble von Paris St. Germain an der Tabellenspitze ab, Marseille (beide 26) ist Dritter. Überragender Mann im Stade Velodrome war der französische Nationalspieler Bafetimbi Gomis mit drei Treffern, Steed Malbranque erzielte das vierte Tor. Loic Remy besorgte das 1:4 für OM, das kurz vor Schluss Rod Fanni mit Roter Karte verlor. Zu einem Skandal kam es im Viertelfinal-Spiel des Liga-Pokals zwischen SC Bastia und dem OSC Lille (0:3). In der ersten Halbzeit wurde der Linienrichter von einem Feuerwerkskörper getroffen, blieb aber unverletzt. Das Spiel konnte nach 15 Minuten Unterbrechung fortgesetzt werden.

Fußball in Spanien: Ohne Lionel Messi und die spanischen Welt- und Europameister Xavi und Andres Iniesta hat der spanische Fußball-Vizemeister FC Barcelona im Königspokal die Runde der letzten 16 erreicht. Barca kam auch im Rückspiel gegen den Drittligisten CD Alaves zu einem 3:1 (1:1)-Erfolg, nachdem die Katalanen bereits im Hinspiel 3:0 gewonnen hatten. Spaniens Rekordtorschütze David Villa (55./58.) stellte mit einem Doppelpack den Sieg sicher, nachdem Adriani (35.) die Gäste-Führung durch Borja Viguera (17.) ausgeglichen hatte.

Europa League: Im Nachsitzen hat der achtmalige spanische Fußball-Meister Athletic Bilbao seinen ersten Sieg in der Gruppenphase der Europa League geholt. Der Vorjahresfinalist aus dem Baskenland, der nach nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen bereits keine Chance mehr auf das Erreichen der K.o.-Runde hatte, setzte sich im Nachholspiel der Gruppe I 2:0 (1:0) beim ebenfalls bereits gescheiterten israelischen Meister Ironi Kirjat Schmona durch. Die ursprünglich für den 22. November angesetzte Begegnung war zunächst wegen den Gaza-Konfliktes abgesagt worden. Im äußersten Norden Israels erzielten Torjäger Fernando Llorente (34.) und Gaizka Toquero (76.) die Treffer für die Gäste. Bilbao hatte im Mai das Finale der Europa League 2011/12 gegen Ligarivale Atletico Madrid 0:3 (0:2) verloren.

Basketball, Europapokal: Einer großen Überraschung standen am Ende zwei Pleiten gegenüber: Am vierten Spieltag des Eurocups haben die Baskets Würzburg für das Glanzlicht aus deutscher Sicht gesorgt. Der Europapokal-Debütant besiegte den spanischen Spitzenklub Valencia Basket mit 89:82 (38:41). Vizemeister ratiopharm Ulm unterlag dagegen gegen Spartak St. Petersburg mit 74:77 (32:31), während die Artland Dragons beim 51:88 (28:43) bei Le Mans Sarthe Basket aus Frankreich chancenlos waren. Auch in der EuroChallenge gab es eine deutsche Pleite: Die Telekom Baskets Bonn verpassten dort den vorzeitigen Einzug in die Top-16-Runde. Gegen die Antwerp Giants aus Belgien kassierte der deutsche Vertreter beim 78:82 (69:69, 40:39) nach Verlängerung die erste Niederlage im laufenden Wettbewerb. Die Bonner haben aber weiterhin alle Chancen aufs Weiterkommen. In Würzburg ermöglichten die starken Leistungen von Jimmy McKinney und Dwayne Anderson, die mit 21 bzw. 17 Punkten bei den Gastgebern überragten, den unerwarteten Erfolg gegen den Spitzenreiter der Gruppe D. Mit sechs Punkten hat der Bundesligist alle Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde. Auch Ulm darf trotz der zweiten Niederlage in Folge gegen den russischen Vertreter in der Gruppe G weiter auf das Weiterkommen hoffen. Lediglich für die Dragons aus Quakenbrück wird es nach der dritten Niederlage im vierten Spiel der Gruppe C allmählich eng.

Uefa, Michel Platini: Der Europa League droht das Aus, die Champions League soll auf 64 Klubs erweitert werden. In einem Interview der französischen Zeitung Ouest-France kündigte Uefa-Präsident Michel Platini von 2015 an Reformen für die europäischen Wettbewerbe an. Es sei möglich, dass die Gruppenphase der Königsklasse von bisher 32 Vereinen auf 64 erweitert wird. Zudem schloss der Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) die immer wieder kolportierte Abschaffung der Europa League nicht aus. "Es gibt Überlegungen darüber, welche Form die europäischen Wettbewerbe zwischen 2015 und 2018 haben werden", erklärte Platini. Man spreche darüber und wolle 2014 eine Entscheidung treffen. Vorerst sei aber noch nichts entschieden, sagte der Franzose. Vor der Möglichkeit der Gründung eines "Konkurrenz-Wettbewerbs" durch die reichsten klubs des Kontinents habe er keine Angst. "Das ist ein Thema, das regelmäßig immer wieder auftaucht. Das beunruhigt mich nicht", beteuerte der Uefa-Boss und fügte an: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie das außerhalb der Uefa funktionieren soll. Wer wird Schiedsrichter sein? In welchen Stadien wollen sie spielen? Und wie viele Menschen wollen so etwas? Ich glaube nicht daran."

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge sprach sich umgehend gegen eine Reform der Fußball-Europapokal-Wettbewerbe aus. "Wir sind keine Freunde davon, Qualität zulasten der Quantität zu verändern. Wir sind nicht für die Abschaffung der Europa League und absolut gegen eine Erweiterung der Champions League", sagte Rummenigge am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa nach einem Vorstandstreffen der von ihm angeführten European Club Association (ECA) in Moskau.

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