Süddeutsche Zeitung

Infektionsschutz:Hilferuf der Profivereine im Hallensport

Wegen neuer Corona-Maßnahmen bangen Profi-Klubs um ihre Existenz.

Der jüngste Kabinettsbeschluss der bayerischen Staatsregierung zu den Infektionsschutzmaßnahmen bei Großveranstaltungen hat die bayerischen Profi-Hallensportvereine in Aufruhr versetzt. Daher haben sich die Handballvereine aus Erlangen, Coburg, Großwallstadt und Rimpar, die Eishockeyklubs aus Straubing, Augsburg, Nürnberg, Bad Tölz, Kaufbeuren und Landshut sowie die Basketballvereine aus Bamberg, Bayreuth und Würzburg zu der Interessengemeinschaft "Indoor-Teamsport-Bayern" zusammengeschlossen und "fordern das Recht ein, angemessene und rechtsstaatliche Regeln für ein Leben mit Corona zu erhalten. Einerseits muss der Schutz von Zuschauern bei Indoor-Veranstaltungen gewährleistet sein, andererseits darf es aber nicht mehr zu unausgewogenen und nicht-sachgerechten Restriktionen der Zuschauerzahl in Bayern kommen". Die neuen Maßnahmen erlauben vom 15. Juli an, bei einer Siebentage-Inzidenz von maximal 35, Zuschauer bis zu 35 Prozent der Gesamtkapazität, höchstens aber 20 000. Zwischen deren Plätzen muss der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden, Stehplätze sind nicht zugelassen. Tickets müssen personalisiert, ein negativer Testnachweis vorhanden sein, Geimpfte und Genesene sind ausgenommen. Zudem besteht FFP2-Maskenpflicht an den Plätzen.

Besonders dass "die Anzahl der geimpften, genesenen und verantwortlich getesteten Besucher weiterhin limitiert wird", ärgert die Klubs, sowie das starre Festhalten an der Inzidenzzahl. "In einer Kneipe kann ich neben meiner Frau sitzen, in einer riesigen Halle mit einer Hochleistungsentlüftungsanlage nicht. Das ist doch absurd", sagt Carsten Bissel, Aufsichtsratsvorsitzender vom Initiator HC Erlangen. "Diese Verordnung bringt jeden bayerischen Profi-Verein um."

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SZ vom 14.07.2021 / toe
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