Tennisprofi Iga SwiatekIn Paris spielt sie einfach anders

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Erleichtert: Iga Swiatek nach dem knappen Sieg gegen Jelena Rybakina.
Erleichtert: Iga Swiatek nach dem knappen Sieg gegen Jelena Rybakina. (Foto: Denis Balibouse/Reuters)

Die viermalige French-Open-Siegerin, zuletzt spielerisch nicht überzeugend, läuft einem Satzrückstand hinterher, ehe sie sich deutlich steigert und  Jelena Rybakina bezwingt. Für Vorjahresfinalistin Jasmine Paolini ist im Achtelfinale Schluss.

Von Barbara Klimke, Paris

Das Hauptstadion der French Open war am frühen Nachmittag erst zur Hälfte gefüllt, als „Iga, Iga“-Rufe durch das Rund halten. Aufmunterung hatte die viermalige French-Open-Siegerin Iga Swiatek, 23, auf dem Court Philippe-Chatrier in den vergangenen Jahren nur selten benötigt. Am Sonntag jedoch traf sie auf Jelena Rybakina, die Wimbledonsiegerin des Jahres 2022, und sie hatte ihre liebe Not, ihre Trutzburg im Tennis in Paris zu verteidigen. Mit 1:6, 6:3, 7:5 zog sie schließlich am Sonntag ins Viertelfinale ein. „Ich hatte nicht mehr große Hoffnung“, sagte sie danach.

Im ersten Durchgang lag Swiatek bereits 0:5 zurück gegen die in Moskau geborene Kasachin, die zu den wenigen Profispielerinnen gehört, deren schnelle und druckvolle Schläge den Spielaufbau der polnischen Ausnahmespielerin wirksam unterbinden können – nicht nur auf Sand, sondern auf allen Belägen. „Ich dachte, ich spiele gegen Jannik Sinner“, sagte Swiatek. Allerdings beraubte sich die Polin zunächst auch selbst ihrer Chancen. Nicht einmal die Hälfte ihrer ersten Aufschläge erreichten das Ziel. Das bot Rybakina, 25, beste Möglichkeiten, den zweiten Aufschlag, die Sicherheitsvariante, zu attackieren: Nur ein Spiel gewann Swiatek im ersten Satz.

Swiatek steigerte sich im zweiten Durchgang. Sie profitierte aber beim Stand von 1:2 von einem leichten Fehler Rybakinas, die einen Breakball hätte nutzen können, aber in bester Position versehentlich einen Überkopfball in die Maschen drosch. Den dritten Satz riss sie mit einem Break zum 6:5 an sich.

Die Strafe für Swiatek, ein Monat Suspendierung, fiel milde aus

Swiatek hatte im vergangenen Jahr Doping-Kontroversen ausgelöst. Im Sommer 2024 fiel sie bei einem Test mit der verbotenen Substanz Trimetazidin auf; nach eigener Aussage hatte sie ein nicht verschreibungspflichtiges, verunreinigtes Medikament gegen die Folgen von Jetlag eingenommen. Die Strafe, ein Monat Suspendierung, fiel milde aus. Zurück auf dem Tennisplatz, fehlte ihr nach diesem Vorfall lange die Brillanz vergangener Tage. Auch die Sandplatzsaison verlief bislang nicht zu ihrer Zufriedenheit. Auf dem Untergrund, auf dem sie in den vergangenen Jahren ihre Stärken fast nach Belieben ausgespielt hatte, musste sie Niederlagen in Rom (3. Runde gegen Danielle Collins), Madrid (Halbfinale gegen Coco Gauff) und Stuttgart (Viertelfinale gegen Jelena Ostapenko) hinnehmen. Ein Turniertitel fehlt der früheren Weltranglistenersten noch in dieser Saison.

Die Weltranglistenerste der Frauen, Aryna Sabalenka aus Belarus, zieht nach einem 7:5, 6:3 weiter nahezu unangefochten durchs Turnier. Auch der 22-jährige Carlos Alcaraz, Nummer zwei der Männer, steht nach einem Viersatzsatzsieg, 7:6 (8), 6:3, 4:6, 6:4, über den gleichaltrigen US-Herausforderer im Viertelfinale. Verabschiedet aus dem Wettbewerb in Paris hat sich am Sonntag die Vorjahresfinalistin, die Italienerin Jasmine Paolini. Noch vor zwei Wochen hatte Paolini, 29, das Sandplatzturnier von Rom gewonnen, sie galt als eine der Favoritinnen der French Open in diesem Jahr. Im Achtelfinale unterlag sie in einem hochklassigen Match der 30-jährigen Ukrainerin Elina Switolina 6:4, 6:7 (6), 1:6. Im zweiten Satz hatte Paolini drei Matchbälle vergeben. Nach der Niederlage zeigte sie Größe: Sie habe verloren, sagte sie, weil Switolina einfach die Bessere war.

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