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IAAF-Entscheidung:Russlands Leichtathleten bleiben suspendiert

Der Leichtathletik-Weltverband nimmt die Russen nach dem Dopingskandal 2015 vorerst nicht wieder auf. Jürgen Klopp erhält eine Geldstrafe für seinen Jubellauf und akzeptiert.

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Leichtathletik, IAAF: Russlands Leichtathleten bleiben weiter suspendiert. Wie der Weltverband IAAF nach seiner Council-Sitzung am Dienstag mitteilte, werde der russische Verband Rusaf, der wegen des Dopingskandals seit November 2015 ausgeschlossen ist, vorerst nicht wieder aufgenommen. "Das Council hat heute dem Antrag der Task Force entsprochen, die Suspendierung Russlands aufrechtzuerhalten", sagte Rune Andersen, Leiter der Task Force. Die nächste Council-Sitzung findet im kommenden März statt, daher wird Russland als Nation aller Voraussicht nach auch nicht an der Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März) teilnehmen.

Die IAAF setzt damit ihren harten Kurs gegenüber Russland trotz der Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) fort. Dies war nur eine zentrale Voraussetzung der IAAF, um Russland wieder einzugliedern. Zwei weitere Forderungen sind dagegen noch nicht erfüllt worden: Russland muss der unabhängigen Integritätskommission AIU Zugriff auf die Dopingtests russischer Leichtathleten aus den Jahren 2011 bis 2015 ermöglichen. Dies ist bisher noch nicht geschehen. "Ich hoffe, dass sie die Daten bis zum Ende des Jahres liefern", sagte Andersen, allerdings sei die Frage "schwierig zu beantworten", ob dies auch geschehe.

England, Klopp: Jürgen Klopp hat eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet gut 9000 Euro für seinen aufsehenerregenden Jubellauf nach dem Last-Minute-Siegtor im Merseyside-Derby akzeptiert. Das berichtet die BBC. Der englische Fußball-Verband FA hatte zuvor wegen unsportlichen Verhaltens gegen den Teammanager des FC Liverpool ermittelt, sogar eine Sperre drohte. Der 51-Jährige erhielt von der FA zudem eine Verwarnung. Klopp war am Sonntag nach dem 1:0-Siegtreffer der Reds gegen den Stadtrivalen FC Everton in der sechsten Minute der Nachspielzeit über das halbe Feld gestürmt. Diese Reaktion wurde ihm teilweise als Respektlosigkeit gegenüber dem Gegner ausgelegt.

Der frühere englische Nationalspieler Danny Mills etwa kritisierte den Trainer für sein Verhalten: "Es ist absolut schockierend, was Klopp da tut. Wenn andere Manager so etwas machen, würden sie ernsthafte Probleme bekommen", sagte der 41-Jährige der BBC: "Aber Klopp ist Medienfreund, jeder mag ihn und es scheint, als könne er nichts falsch machen."

Fußball, Frankreich: Das für Samstag geplante Spitzenspiel der französischen Ligue 1 zwischen Double-Gewinner Paris Saint-Germain und dem Tabellenzweiten HSC Montpellier ist abgesagt worden. Der französische Profiliga-Verband LFP teilte am Dienstag mit, dass die Partie "auf Ersuchen des Polizeipräsidiums" verschoben wird. "Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob das gut ist oder nicht", sagte PSG-Trainer Thomas Tuchel am Dienstag auf die Frage, ob seine Mannschaft von der Absage profitiere: "Für mich ist es absolut klar, dass die Sicherheit an erster Stelle stehen muss."

Ein Grund für die Verschiebung wurde nicht angegeben. Paris war am vergangenen Samstag Schauplatz mehrerer Vorfälle im Zusammenhang von Demonstrationen der "Gelben Westen", einer Bewegung von Franzosen, die gegen die Steuer- und Sozialpolitik der Regierung protestieren. Für Samstag wurde ein erneuter Demonstrationstag in der französischen Hauptstadt ausgerufen.

Basketball, Nationalteam: Die deutschen Basketballer haben den Knacks von Patras bestens verdaut und nehmen den Gruppensieg in der WM-Qualifikation wieder entschlossen ins Visier. Drei Tage nach der Niederlage im Spitzenspiel in Griechenland schlug das Team von Trainer Henrik Rödl ohne Dennis Schröder und Co. den Außenseiter Estland in Ludwigsburg problemlos mit 87:70 (41:27).

Johannes Thiemann (18) und Andreas Seiferth (14) waren die besten Werfer für Rödls Team, das bereits im September das Ticket für das Turnier 2019 in China gelöst hatte. Mit dem neunten Sieg im zehnten Spiel bleibt Deutschland Tabellenführer Griechenland dicht auf den Fersen. Die Entscheidung über den Gruppensieg fällt in den letzten beiden Quali-Spielen am 21. Februar in Israel und drei Tage später in Bamberg gegen die Griechen, die am Freitag (84:92) etwas cleverer waren.

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