2. Bundesliga:Der HSV jubelt schon - doch Heidenheim trifft in der 99. Minute und steigt auf

2. Bundesliga: Heidenheim spielt kommendes Jahr in der Bundesliga.

Heidenheim spielt kommendes Jahr in der Bundesliga.

(Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Maximale Dramatik am letzten Spieltag: Der HSV gewinnt in Sandhausen und wähnt sich in der ersten Liga. Doch Heidenheim dreht die Partie in Regensburg durch zwei Tore in der Nachspielzeit.

Der Hamburger SV hat im dramatischen Saisonfinale der 2. Fußball-Bundesliga den direkten Aufstieg knapp verpasst. Die Hanseaten gewannen am letzten Spieltag beim schon zuvor als Drittliga-Absteiger feststehenden SV Sandhausen mit 1:0 (1:0). Der 1. FC Heidenheim verteidigte aber durch ein 3:2 (0:0) im Parallelspiel beim SSV Jahn Regensburg den Aufstiegsplatz und spielt in der kommenden Saison erstmals in die Bundesliga. Der HSV muss als Dritter erneut in die Relegation und trifft in dieser auf den VfB Stuttgart. Hier geht es zu den Ergebnissen und zur Tabelle der 2. Bundesliga.

Jean-Luc Dompé (3. Minute) erzielte am Sonntag das entscheidende Tor für die Hamburger. Der Großteil der 12 320 Zuschauer in Sandhausen hielt es mit dem HSV, sorgte das ganze Spiel über für eine prickelnde Atmosphäre und läutete mit dem Abpfiff die Party mit einem Platzsturm ein. Doch der kam zu früh. Während einige HSV-Anhänger schon jubelten, spielte Heidenheim noch - und drehte mit zwei späten Toren in der 93. und 99. Minute die Partie in Regensburg.

2. Bundesliga: Einige HSV-Anhänger jubelten schon - doch das Spiel in Regensburg war nicht vorbei.

Einige HSV-Anhänger jubelten schon - doch das Spiel in Regensburg war nicht vorbei.

(Foto: Matthias Hangst/Getty Images)

Dompé sorgte mit einem Volleytreffer unter die Latte für den Traumstart aus Sicht des HSV, der daraufhin zunächst die klar bessere Mannschaft war. Robert Glatzel (21.), Sebastian Schonlau (28.) und Sonny Kittel (45.+2) versäumten es allerdings, nachzulegen. Stattdessen hätte Sandhausens Janik Bachmann wie aus dem Nichts fast den Ausgleich erzielt (34.).

Vier Minuten nach der Pause traf Hamburgs Moritz Heyer den Pfosten. Nachdem sich der zwischenzeitliche 0:2-Rückstand der Heidenheimer herumgesprochen hatte, stellte der HSV seine Offensivbemühungen weitgehend ein. Kurz vor Schluss verpasste Glatzel noch das 2:0.

Heidenheim steigt erstmals in die Bundesliga auf

Der 1. FC Heidenheim steigt dagegen zum ersten Mal in die Fußball-Bundesliga auf. Für die Heidenheimer trafen Regensburgs Benedikt Saller per Eigentor (58. Minute), sowie Jan-Niklas Beste per Elfmeter (90.+3) und Zweitliga-Torschützenkönig Tim Kleindienst (90.+9) in der Nachspielzeit. Für den Jahn war vor 14 189 Zuschauern Prince Osei Owusu (51./57.) erfolgreich.

Die Heidenheimer begannen gegen die schon vor dem Spieltag praktisch als Absteiger feststehenden Regensburger nervös. Jahn-Stürmer Owusu lief in der 8. Minute alleine auf Heidenheims Torwart Kevin Müller zu, der die Gäste mit einer starken Parade vor dem frühen Rückstand bewahrte. Auch danach blieben die Hausherren die gefährlichere Mannschaft.

Frank Schmidt ist seit 2007 Trainer in Heidenheim

Nach dem Seitenwechsel legten die Heidenheimer druckvoll los. Der zur Halbzeit eingewechselte Stefan Schimmer vergab eine Riesenchance, als er aus kurzer Distanz den Ball neben das Tor schoss (47.). Anschließend schockte Owusu die Heidenheimer mit seinem Doppelpack. Die Schwaben schafften im Gegenzug durch das Eigentor den Anschlusstreffer. Danach erhöhte der FCH den Druck und schaffte in der Nachspielzeit doch noch die Wende.

Die Heidenheimer Erfolgsgeschichte ist besonders mit zwei Namen eng verbunden. Der heutige Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald heuerte bereits 1994 als Abteilungsleiter beim Heidenheimer SB an, dem die Fußballer damals noch angehörten. Frank Schmidt war als Spieler für den HSB aktiv, ehe sich die Fußballer 2007 unter dem Namen 1. FC Heidenheim als rechtlich eigenständiger Verein abspalteten. Nach seinem Karriereende übernahm er noch im selben Jahr zunächst kommissarisch und dann dauerhaft das Traineramt.

Immer wieder gelang es dem inzwischen 49-jährigen Schmidt und dem sieben Jahre älteren Sanwald seit dem Zweitliga-Aufstieg 2014, die Abgänge von Leistungsträgern aufzufangen und den FCH weiter in der Liga zu etablieren. In dieser Saison war Stürmer Kleindienst mit 25 Toren der beste Schütze der Liga - und damit nicht nur wegen des entscheidenden Tores zum 3:2 ein Faktor für den nun feststehenden Aufstieg.

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