Fußball und Sex, das ist auch so ein Thema. Nicht überall führt das zu monothematischen Ausgaben hochseriöser Zeitschriften, wie im Frühjahr 2023 in Frankreich, dem „Land der Liebe“. Dort widmete sich damals das Magazin After Foot der Angelegenheit mit großer Passion. Im Rest der Welt wird das Thema hingegen unter Erörterung von Fragen der Keuschheit abgehandelt, zum Beispiel bei der wiederkehrenden Debatte vor großen, wochenlangen Turnieren, ob Enthaltsamkeit der Spieler Erfolg verspricht – oder das Gegenteil. Womit wir fast schon in der Aktualität angelangt wären, und zwar beim österreichischen Trainer der TSG Hoffenheim, Christian Ilzer, der offenbar ein geistiger Nachfolger seines spanischen Kollegen Joaquín Caparrós ist.
Am Mittwoch wartete die Zeitschrift Sport-Bild mit einer Enthüllung auf, die Ilzer in die Nähe von Caparrós rückte, weil dieser vor ein paar Jahren vom seinerzeit abstiegsbedrohten RCD Mallorca als Feuerwehrmann verpflichtet wurde und die Apathie des Teams aufbrechen wollte. Caparrós rief seine Spieler zur Sitzung zusammen, er zeigte aber keine Videoanalyse des Gegners, sondern den Zusammenschnitt eines Films, den man in einschlägigen Kinos nur bei Nachweis der Volljährigkeit sehen darf. „Er wollte uns wachrütteln“, sagte der frühere Mallorca-Profi Anderson Conçeiçao.

TSG in der Bundesliga:Unangenehme Fragen in Hoffenheim
Das 1:2 gegen Gladbach besiegelt eine missratene Hoffenheimer Hinrunde, in der die Defizite der Mannschaft immer wieder spürbar sind. Die Borussia freut sich über das Ende einer seltsamen Serie.
Ilzer wiederum soll sich kürzlich vor einem Bundesligaspiel eine Schürze umgebunden, einen Kochhut aufgesetzt und dann Dinge miteinander verrührt haben, die nichts – oder nichts miteinander – in einem Kochtopf verloren haben. Denn dort sollen bei Ilzer nicht nur die schon von Oliver Kahn beschworenen Eier sowie in Aphrodisiaka-Kochbüchern besungenen Chili-Schoten gelandet sein, sondern auch ein Gerät, das einem Spanier wie Caparrós unter dem hübschen Euphemismus „Tröster“ bekannt ist: Es fängt mit „D“ an und hört mit „ildo“ auf. Sport-Bild zufolge sollte das Vorführgerät laut Ilzer metaphorisch jene „Härte“ symbolisieren, die er sich von seinen Hoffenheimern in Abstiegskampf erhofft; Gerüchten zufolge mengte Ilzer auch (Speise-)Stärke bei.
Laut Sport-Bild richtete Hoffenheim auf Nachfrage zu Ilzers spezieller Motivationsveranstaltung aus: Was in der Kabine passiert, bleibt in der Kabine – ein oft zitiertes, auf verschiedene Örtlichkeiten angewandtes Motto, das man auch aus einschlägigen Etablissements kennt. Die Zeit wird nun weisen, ob Ilzer mit dem Dildo nicht doch ein Eigentor geschossen hat. Caparrós konnte damals Mallorcas Abstieg nicht abwenden. Und vielleicht wird auch die Frage zu verhandeln sein, ob die pikante Angelegenheit sogar sinnbildhaft dafür steht, dass Hoffenheim als Plastikklub gilt.