Süddeutsche Zeitung

FC Bayern:Hoeneß will sehen, "wer zu gebrauchen ist"

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Die Profis des FC Bayern spielen vorerst auf Bewährung. "Man muss den Spielern schon sagen, dass sie die nächsten drei, vier Monate unter Druck sind", betonte Präsident Uli Hoeneß im kicker. Dann müsse man sehen, "wer zu gebrauchen ist, und wer nicht". Diese Eindrücke würden dann den geplanten Umbruch beeinflussen: "Es kommt darauf an, wie sie spielen."

Hoeneß wiederholte seine grundsätzliche Absicht, im kommenden Sommer eine Transferoffensive zu starten. Der FC Bayern werde "da viel machen", sagte der 66-Jährige. Bereits am vergangenen Sonntag hatte der Bayern-Boss bei Sky angekündigt: "Wir werden nächstes Jahr, wenn der zweite Schritt des Umbruchs kommt, sicherlich das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern."

Selbst bei den Profis gibt es Befürworter dieses Vorhabens. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber sie ist ein bisschen in die Jahre gekommen", sagte Kingsley Coman: "Zur rechten Zeit muss man auch über neue Spieler nachdenken."

"Zehn Prozent Durchsetzungswille fehlen"

Diese Zeit scheint nun angesichts der sieben Punkte Rückstand auf ein junges, frisches Borussia Dortmund gekommen zu sein - und jene von Altstars wie Franck Ribéry oder Arjen Robben abzulaufen. Jérôme Boateng wollten die Bosse bereits im vergangenen Sommer loswerden, auch die Leistungen von Javi Martínez oder des bislang nur ausgeliehenen James werden kritisch gesehen. Selbst Thomas Müller oder David Alaba gelten nicht mehr als unantastbar. "Zehn Prozent Durchsetzungswille fehlen", hat Hoeneß beobachtet.

Der kicker zählt einige Kandidaten auf, die ins Raster der Münchner passen könnten: Kevin Vogt (TSG Hoffenheim), Ante Rebic und Luka Jovic (beide Eintracht Frankfurt) sowie Kai Havertz (Bayer Leverkusen). Der Wechsel von Weltmeister Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) für festgeschriebene 35 Millionen Euro Ablöse sei bereits klar. Investitionen im Umfang von bis zu 200 Millionen Euro seien denkbar.

Ribéry hat sich entschuldigt

Indes hat sich Franck Ribéry für seinen Fehltritt nach dem Dortmund-Spiel bei dem französischen TV-Mitarbeiter Patrick Guillou entschuldigt. "Es war natürlich falsch, was ich gemacht habe. Es ist immer schwierig nach einem Spiel, weil ich sehr emotional war. Ich habe zu Patrick Entschuldigung gesagt, auch an seine Familie", sagte Ribéry einem kurzen Video auf der Internetseite des FCB.

Nach der 2:3-Niederlage der Bayern bei Borussia Dortmund am vergangenen Samstag habe Ribéry den Berater von beIN Sports France angepöbelt, wie der TV-Sender auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag mitgeteilt hatte. Der Sender sprach von "beleidigenden Äußerungen gegenüber Patrick Guillou", dieser sei auch körperlich angegriffen worden. Guillou war am Mittwoch bei einem Gespräch in München, in dem sich Ribéry entschuldigte. "Das ist gut, dass er nach München gekommen ist. Wir haben lange zusammen geredet über die Situation, die nach dem Dortmund-Spiel passiert ist", sagte Ribéry. "Die Besprechung war wichtig für ihn und für mich."

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