Hoeneß greift Magath an:"80 Prozent der Spieler gegen dich"

Bayern-Präsident Uli Hoeneß äußert sich sehr negativ über Wolfsburgs Trainer Felix Magath und gibt einen Hinweis zur Trennung 2007, San Francisco Giants krönen im US-Baseball-Halbfinale ihre Aufholjagd, Tennis-Profi Benjamin Becker verliert nur knapp gegen Roger Federer.

in Kürze

FC Bayern München - Hertha BSC Berlin

Einst auf einer Bank beim FC Bayern (Bild aus dem jahr 2004), jetzt kritisiert Präsident Uli Hoeneß (links) seinen Ex-Trainer Felix Magath. 

(Foto: dpa/dpaweb)

Fußball-Bundesliga: Uli Hoeneß hat Trainer Felix Magath vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg kritisiert. "Wenn die Spieler so wenig laufen, sind sie entweder vom Training kaputt oder spielen gegen den Trainer", sagte der Präsident von Bayern München über das Bundesliga-Schlusslicht beim Ständehaustreff in Düsseldorf und verglich die Situation mit Magaths Engagement beim deutschen Rekordmeister: "Wenn du es mit zwei Titeln in Folge schaffst, 80 Prozent der Spieler gegen dich aufzubringen, stimmt etwas nicht. Das scheint auch das Problem in Wolfsburg zu sein." Magath hatte die Bayern 2004/05 und 2005/06 zu zwei Doublegewinnen in Folge geführt. Im Januar 2007 wurde er dennoch in München entlassen.

Dagegen entschärfte Hoeneß die Auseinandersetzung mit Joachim Löw und lobte den Bundestrainer sogar. "Er ist ein Mann, dessen Arbeit ich sehr schätze. Er hat vier oder fünf Jahren fantastisch gearbeitet", sagte er. "Nach dem Griechenland-Spiel bei der Fußball-EM in diesem Jahr wurde er mit Gott verglichen. Jetzt soll gar nichts mehr sein. Das stört mich", ergänzte der Bayern-Chef versöhnlich. Hoeneß rückte zwar nicht von seiner Kritik am Führungsstil bei der deutschen Nationalmannschaft ab, wollte aber nach dem bitteren 4:4 im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden keine weitere Schelte betreiben. "Wenn jemand am Boden liegt, trete ich nicht drauf", erklärte Hoeneß. "Ich habe Löw vorher gewarnt, dass man die Spieler anhalten muss, etwas härter zu spielen, dass er sie härter anpacken muss."

Baseball: Die San Francisco Giants haben bei ihrem Finaleinzug in den Playoffs der Major League Baseball (MLB) eine weitere Aufholjagd gekrönt. Der Meister von 2010 setzte sich am Montag (Ortszeit) im siebten Halbfinal-Spiel mit 9:0 gegen Titelverteidiger St. Louis Cardinals durch, entschied somit die Best-of-Seven-Serie mit 4:3 für sich und steht in der World Series. Finalgegner sind von Mittwoch an die Detroit Tigers. Die Giants hatten nach vier Partien gegen St. Louis mit 1:3 hinten gelegen und bereits im Viertelfinale gegen die Cincinnati Reds einen 0:2-Serienrückstand noch in einen 3:2-Sieg gedreht.

Bundesliga, FSV Mainz: Der FSV Mainz 05 hat das Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Rekordgewinn von 5,7 Millionen Euro abgeschlossen. Dies gab der Bundesliga-Verein auf seiner Mitgliederversammlung am Montagabend bekannt. Vornehmlich bedingt durch eine verbesserte Einnahmesituation nach dem Umzug der Rheinhessen vom alten Bruchwegstadion in die neue Arena konnte der Umsatz um 26 Millionen Euro auf 68,3 Millionen Euro im Vergleich zur Saison 2010/11 gesteigert werden. Präsident Harald Strutz würdigte den Stadionneubau als "großen Schritt für die Entwicklung des Vereins". Die rund 530 anwesenden Mitglieder erfuhren zudem, dass die Mainzer insgesamt 18,1 Millionen Euro für Spielergehälter ausgegeben haben. Für die aktuelle Saison plant Mainz mit einem Gesamtetat von 53 Millionen Euro. Manager Christian Heidel sagte: "Sportlich haben wir in der vergangenen Saison souverän die Bundesliga gehalten, obwohl wir personell einen starken Umbruch vollziehen mussten."

Tennis der Männer: Benjamin Becker ist beim ATP-Turnier in Basel trotz eines beherzten Auftritts an Branchenprimus und Lokalmatador Roger Federer gescheitert. Der Weltranglisten-83. aus Orscholz musste sich in der ersten Runde nach 1:28 Stunden dem fünfmaligen Turniersieger mit 5:7, 3:6 geschlagen geben. "Ich habe eigentlich ganz gut gespielt. Es waren einfach ein paar Fehler zu viel im falschen Moment. Er hat im richtigen Moment gepunktet", sagte Becker, der für den verletzten Franzosen Jeremy Chardy ins Hauptfeld gerutscht war. Der 31 Jahre alte Becker blieb zwar auch im dritten Vergleich mit dem gleichaltrigen Federer ohne Satzgewinn, dennoch brachte er den Titelverteidiger stärker in Bedrängnis als erwartet. Nachdem Federer erst nach rund einer Stunde seinen achten Breakball zum Gewinn des ersten Satzes genutzt hatte, ging Qualifikant Becker im zweiten Durchgang per Break gar mit 3:2 in Führung. Doch danach stellte Rekord-Grand-Slam-Gewinner Federer seine Klasse unter Beweis und gab kein Spiel mehr ab. "Am Ende ging es ziemlich schnell, aber der erste Satz war sehr hart", sagte Federer. Nach dem Aus von Becker ist bei dem mit 1,4 Millionen Dollar dotierten Hallenturnier aus deutscher Sicht nur noch Florian Mayer vertreten. Der an Nummer sieben gesetzte Bayreuther bekommt es am Mittwoch zum Auftakt mit dem aufstrebenden Australier Marinko Matosevic zu tun.

Piszczek verlängert in Dortmund

Borussia Dortmund: Lukasz Piszczek bleibt Borussia Dortmund erhalten. Wie der deutsche Fußball-Meister am Montag bekanntgab, verlängerte der Rechtsverteidiger seinen Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2017. "In Lukasz Piszczek haben wir einen europaweit begehrten Defensivspezialisten langfristig an uns gebunden, der in den vergangenen Jahren eine tragende Säule des BVB-Erfolgs war", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc den erfolgreichen Abschluss der Gespräche mit dem polnischen Nationalspieler.

Der 2010 von Hertha BSC ablösefrei zur Borussia gewechselte Piszczek gilt als einer der besten Außenverteidiger in Deutschland. Seine Bundesliga-Bilanz weist inzwischen 140 Partien auf. Viermal traf er allein in der vergangenen Saison. Zudem gab Piszczek acht Torvorlagen und damit genauso viele wie schon 2010/11. "Er ist die Triebfeder für unser Spiel", befand BVB-Trainer Jürgen Klopp. Dem Vernehmen nach hatten zahlreiche europäische Clubs Interesse an einer Verpflichtung von Piszczek bekundet. "Es ist eine Anerkennung und Verpflichtung für mich, auch in den kommenden Jahren für diesen außergewöhnlichen Verein und in dieser außergewöhnlichen Mannschaft spielen zu dürfen", sagte der Pole.

FC Augsburg: Fußball-Bundesligist FC Augsburg muss rund drei Monate auf seinen Mannschaftskapitän Paul Verhaegh verzichten. Wie Untersuchungen am Montag ergaben, hat sich der Niederländer eine komplexe Innenbandverletzung im Sprunggelenk zugezogen, hieß es vonseiten der Schwaben. Der Rechtsverteidiger soll an diesem Freitag in Augsburg operiert werden. "Das ist für mich ganz bitter", sagte der 29-Jährige. Verhaegh war bereits im Vorjahr wegen einer Innenbandverletzung im rechten Knie rund zwei Monate ausgefallen.

Tennis, Frauen-Weltrangliste: Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber hat sich in der Weltrangliste vom sechsten auf den fünften Rang verbessert und damit eine neue persönliche Bestmarke erreicht. Die Kielerin, die ab Dienstag bei den WTA-Championships in Istanbul an den Start geht, verdrängte trotz ihrer verletzungsbedingten Absage beim Turnier in Luxemburg die Tschechin Petra Kvitova. Zudem kletterte die ehemalige Top-10-Spielerin Andrea Petkovic (Darmstadt) durch ihren Finaleinzug in Luxemburg um 43 Plätze auf den 139. Rang. Die amerikanischen Zwillinge Bob und Mike Bryan werden das Jahr zum achten Mal in Folge an der Spitze des Doppel-Rankings abschließen. Damit stellen die 32 Jahre alten Olympia-Sieger, die sich bereits zwölf Grand-Slam-Titel und 82 Turnier-Siege gesichert haben, einen weiteren Weltrekord auf.

Hannover 96, Mirko Slomka: Der Coach von Hannover 96 rechnet damit, dass er noch vor Weihnachten seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten verlängern wird. "Ich verhandle aktuell lediglich mit Hannover 96. Dass der Verein mich halten will, ist eine Auszeichnung für mich", sagte Slomka im NDR Sportclub: "Wir haben unheimlich viel bewegt. Das ist mir wichtig, und ich möchte auch weiterhin daran arbeiten." Der 45 Jahre alte Coach, der seit dem 19. Januar 2010 Trainer beim niedersächsischen Bundesligisten ist und dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, äußerte sich zudem über Spekulationen um einen möglichen Wechsel zum deutschen Rekordmeister. "Es gibt kein Angebot von Bayern München für mich", sagte er, räumte aber ein: "Wenn jemand bei den Bayern sagen würde, Mirko Slomka ist ein interessanter Mann für uns, dann fühle ich mich geehrt. Das würde jedem so gehen."

Derzeit seien sein Berater Harun Arslan und 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke "in wirklich sehr guten Gesprächen", sagte Slomka: "Es geht um drei Jahre für den Verein und auch für mich. Ich denke, da sollte man sich schon in Ruhe Gedanken machen und Zeit lassen können. Hektik ist gar nicht nötig." Er selbst wolle sich auf den Sport konzentrieren und seinen Berater und den 96-Manager den Vertrag ausarbeiten lassen. "Ich hoffe, wir werden uns in den nächsten Wochen einigen. Ich denke, das wird sicherlich vor Weihnachten sein, denn jeder von uns möchte gerne Planungssicherheit haben, auch die Spieler", sagte Slomka.

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