Der Abend füllte sich mit Grimm und Zorn. Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge legen sich ja mitunter gerne mit den Pintos und Robben-Kritikern dieser Welt an. Diesmal musste die Münchner Staatsanwaltschaft dran glauben. Bayern-Spieler Breno war vor dem Spiel gegen Leverkusen verhaftet worden, er stand unter Verdacht, sein Mietshaus in Grünwald angezündet zu haben."Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, den Jungen jetzt ins Gefängnis zu stecken", empörte sich Präsident Hoeneß, "wie sich die Münchner Staatsanwaltschaft aufspielt, steht in keinem Verhältnis."
Der Pass Brenos sei in dem Haus verbrannt, außerdem könne der Brasilianer kaum Deutsch. "Was soll er da verdunkeln? Wenn das unser Land ist, dann gute Nacht Deutschland." Wenn Breno frei käme, würde er ihn in seine Heimat Brasilien schicken, zur Erholung. Der Staatsanwalt antwortete sinngemäß: Herr Hoeneß sagt ja selbst, er schickt Breno nach Brasilien, wie sollen wir ihn da freilassen?
Der Spieler saß zwei Wochen in Haft, kam gegen Kaution und Auflagen frei. Von den Bayern-Bossen war nichts mehr zu hören. War der Gegner diesmal zu stark? Trainer Jupp Heynckes will Breno im Januar 2012 mit ins Trainingslager nach Dubai mitnehmen und bat: "Das würde ihm riesig helfen. Ich hoffe, dass man Einsicht hat. Es gibt ganz klare Gesetze, aber ich denke, dass man auch an den Menschen denken muss." Doch die Gesetze wiegen offenbar schwerer: "Nach der jetzigen Entscheidung des Amtsgerichts München darf Herr Borges (Brenos Nachname, d. Red.) nicht ins Trainingslager reisen", sagte Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch.
(hum)