Hockey:Zurück aus China

Spain v Germany - Women's EuroHockey 2011

Kais Al Saadi,

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der 42-jähriger Kais al Saadi wird neuer Bundestrainer der Hockey-Männer. Der Coach übernimmt einen fertigen Kader, der aber Führungsstärke benötigt. Sein Auftrag: Er soll das Team zu einer Olympiamedaille führen.

Als Medaillenbeschaffer gilt der Deutsche Hockey-Bund schon lange. Zuverlässig brachten dessen Teams Gold, Silber oder Bronze von den Olympischen Spielen nach Hause, und zwar auch dann, wenn die Hockey-Auswahlen fast alleine den deutschen Mannschaftssport repräsentierten. Immer war auf den Faktor Hockey Verlass, und dabei bleibt es wohl auch in diesem Olympiazyklus.

Nach den verpassten Podestplätzen bei der EM im Sommer, nach der Serie verlorener K.-o.-Spiele bei den Männern und der folgenden Trainerentlassung schien das dicke Hockey-Fundament zu bröckeln. Doch vier Monate später sind die Zweifel wieder verflogen. Beide Mannschaften haben sich soeben für die Sommerspiele in Tokio 2020 locker qualifiziert. Und ein Bundestrainer für die Männer ist auch gefunden. Der 42-jährige ehemalige Coach des UHC Hamburg, Kais al Saadi, soll das Team für die Spiele 2020 weiterentwickeln.

Das Engagement gilt zunächst bis nach Olympia. "Kais hat in den letzten mehr als 25 Jahren zahlreiche Talente mit großem Erfolg ausgebildet und parallel auch schon unsere Nationalteams als Co-Trainer begleitet", sagte Sportdirektor Heino Knuf. Al Saadi habe ihn durch "eine sehr fundierte Draufsicht" überzeugt. Der Coach übernimmt einen fertigen Kader, der aber Führungsstärke benötigt. "Man muss lenken, aber es ist alles da, was man braucht", sagte am Montag Interimstrainer Markus Weise, der bei Olympia zwischen 2004 und 2012 als Coach dreimal Gold gewann. Er wird künftig den Hockeysport am Olympiastützpunkt Hamburg verantworten, nebenbei soll er Kais al Saadi unterstützen.

Der Sohn eines Irakers und einer Deutschen blickt auf 25 Jahre beim UHC zurück. Dort formte er zahlreiche Talente. Bis 2018 trainierte er das Männerteam, danach betreute er unter anderem den chinesischen Verband und half zuletzt bei der Olympiaqualifikation von dessen Frauenteam. Nun kehrt er heim und steht er vor einer größeren Aufgabe, nämlich eine Olympiamedaille zu holen, bei einem Verband, der nichts anderes gewohnt ist.

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