Hockey:Müller hilft aus

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Der Nürnberger HTC ärgert sich über das Auftakt-Remis gegen Großflottbek, vor allem, da die Leistung am Samstag für einen Sieg gereicht hätte.

Von Katrin Freiburghaus

Insgesamt, sagte Maximilian Müller, habe es Spaß gemacht, "aber da ich ein ergebnisorientierter Mensch bin, war es zu wenig Ertrag für den Einsatz". Müller kennt sich mit einem guten Verhältnis zwischen Einsatz und Ertrag aus: Der ehemalige Kapitän der deutschen Hockey-Nationalmannschaft hat zweimal Olympia-Gold gewonnen. Aber Müller hat auch sein gesamtes Hockey-Leben bis zu seinem Rücktritt vor drei Jahren beim Nürnberger HTC verbracht, das verbindet, auch über das Karriereende hinaus. Weil sein ehemaliger Klub mit großer Personalnot in die neue Bundesliga-Saison startete, gab Müller am vergangenen Samstag gegen Großflottbek (1:1) sein Comeback und spielte auch am Sonntag gegen Harvestehude (2:3) - überraschend für die Gegner, Nürnberg hatte das Geheimnis streng gehütet.

Dass es am Samstag lediglich zu einem Punkt gegen den Aufsteiger reichte, schrieb Müller zu einem Großteil der eigenen Mannschaft zu. "Wir haben gegen einen schwachen Gegner gespielt und hätten da mehr machen müssen", monierte er, "die schießen nur dreimal gefährlich auf das Tor, aber wenn man selber nur eins schießt, muss man damit rechnen, dass das so ausgeht." Auch der Nürnberger Asisstenztrainer Richard Barlow sagte nach dem Remis: "Wir hatten das Spiel im Griff. Wir haben keinen Punkt gewonnen, sondern zwei verloren."

Der NHTC war offensiv zu ungefährlich, er brachte zudem keine seiner neun Ecken im Tor unter. "Wenn man das nicht schafft, gewinnt man heutzutage kein Spiel mehr", sagte Barlow weiter. Er nahm das Team allerdings in Schutz. Das Ergebnis spiegele jene widrigen Umstände wider, unter denen die Nürnberger wegen zahlreicher Weggänge und Verletzungen die Vorbereitung absolvierten und nun auch spielen. "Das ist dann das, was dabei folgerichtig rauskommt", sagte er. Auch Müller rechnet mit einer zähen Anfangsphase. "Das wird eine ganz schwere Saison für uns, weil die Rahmenbedingungen schwierige sind. Wir sind noch nicht eingespielt, und es wird eine ganz große Aufgabe, daraus ein System zu bauen, das erfolgreich ist", sagte er. Die Qualität im Kader reiche aber auf jeden Fall aus, "um mindestens zwei, drei Mannschaften hinter uns zu lassen".

Spielerisch war das 2:3 am Sonntag gegen Harvestehude bereits eine deutliche Steigerung. "Mit der Leistung hätten wir am Samstag ziemlich eindeutig gewonnen", sagte Müller, gegen die Gäste aus Hamburg reichte es jedoch nicht für etwas Zählbares. Ob der ehemalige Abwehrchef Müller auch in den kommenden Wochen aushilft, ist offen. Der 32-Jährige wollte sein Comeback aber ausdrücklich nicht als Rücktritt vom Rücktritt verstanden wissen. "Ich habe mir das damals reiflich überlegt und nicht vor, wieder anzufangen", sagte er. Allerdings versuche er, "den Jungs zu helfen, wo ich kann". Auf was diese Hilfe hinauslaufen wird, konkretisierte er nicht: "Da die Verletzten nicht in drei Tagen wiederkommen werden, schließt diese Hilfe auch Spiele mit ein. Aber ich spiele sicher nicht alle."

© SZ vom 09.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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