Hockey:Deutschland im WM-Halbfinale

Der Ersatztorwart der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, Jean-Paul Danneberg, hat dem Team den ersten Einzug in ein WM-Halbfinale seit 2010 gesichert. Danneberg hielt zwei Bälle im Siebenmeterschießen gegen England. "Es war verrückt", sagte der erst 21-jährige Keeper des deutschen Meisters Rot-Weiss Köln nach dem 4:3-Sieg im Penaltyschießen. "Man kann ein Shootout nicht richtig trainieren, es ist jedes Mal anders." Nun trifft die DHB-Auswahl am Freitag (12 Uhr) in der Runde der letzten Vier in Indien auf den dreimaligen Weltmeister Australien.

"Ich bin so stolz auf die Mannschaft, und glücklicherweise haben wir einen Torwart wie Jean-Paul", sagte Kapitän Mats Grambusch, der sein Team zu einer furiosen Aufholjagd führte. Bundestrainer Andre Henning lobte die mentale Stärke seiner Mannschaft: "Die Jungs sind klar und ruhig geblieben und haben unter Druck ihr bestes Hockey gespielt."

Vier Minuten vor Ende der Partie war die deutsche Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand gegen die defensiv starken Engländer schon fast aus dem Turnier ausgeschieden, zumal Christopher Rühr einen Siebenmeter an die Latte schoss und den Anschlusstreffer verpasste. Dann kam der große Auftritt der Grambusch-Brüder. Erst traf Kapitän Mats zum 1:2 (57. Minute), dann behielt sein Bruder Tom die Nerven und verwandelte einen Siebenmeter zum 2:2 (58.). In dieser Phase hatte Henning seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Platz genommen. Der Bundestrainer traf dann auch die Entscheidung, Danneberg für das Siebenmeterschießen zu nominieren. Niklas Wellen, Hannes Müller, Thies Prinz und Rühr verwandelten ihre Siebenmeter, Danneberg meisterte den letzten von Englands Liam Ansell und verschaffte seinem Team damit den Sprung ins WM-Halbfinale.

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