Süddeutsche Zeitung

Hockey-Damen:Souverän im WM-Viertelfinale

Die deutschen Hockey-Frauen sind mit dem dritten Sieg im dritten Spiel problemlos ins WM-Viertelfinale eingezogen. Hilfreich war dabei im Spiel gegen Spanien das Ende des "Eckenfluchs".

Das erste Etappenziel ist erreicht: Die deutschen Hockey-Frauen haben bei der WM in London den Gruppensieg gefeiert und das direkte Viertelfinalticket gelöst. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger gewann auch das letzte Vorrundenspiel gegen Spanien 3:1 (1:1). Als Erster der Gruppe C umgeht die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) das Achtelfinale und steht bereits in der Runde der letzten Acht.

"In Sachen Physis ist es sicher ein Vorteil, dass wir dann ein Spiel weniger in den Knochen haben als der Viertelfinalgegner - wer auch immer es ist", sagte Reckinger. Natürlich sei es "unser Ziel, zu gewinnen, aber hier ist kein Spiel einfach", ergänzte Torschützin Selin Oruz: "Ich bin einfach stolz auf mein Team, dass wir das so umgesetzt haben." Im Lee Valley Hockey Centre erzielte Anne Schröder (5.) das erste Strafeckentor der deutschen Mannschaft im Turnier. Kurz vor der Hälfte glich Xantal Gine (30.) für Spanien ebenfalls per Strafecke aus. Doch Oruz (37.) brachte Deutschland mit ihrem ersten Länderspiel-Tor erneut in Führung, Viktoria Huse (40.) erzielte den Endstand.Der "Eckenfluch" war durch den ersten Treffer endlich gebannt. Bei der insgesamt siebten Strafecke der Deutschen im WM-Turnier schlenzte Schröder den Ball nach einer Variante ins Netz, die neunte setzte Huse punktgenau ins rechte Eck.

"Ecken sind einfach eine Trainingssache", sagte Reckinger in der Halbzeit. Dieses Training hatte sein Team in die bisherigen Partien nicht umsetzen können: In den ersten beiden Gruppenspielen hatten die Deutschen sechs der großen Torchancen ungenutzt gelassen.

Nach dem frühen Tor nahm Deutschland das Ruder in die Hand und presste Spanien tief in die eigene Hälfte. Doch wenn es die Gegnerinnen einmal auf die deutsche Seite schafften, wurde es gefährlich. Die DHB-Frauen schafften es durch eine starke Defensive jedoch, die brenzligen Kreisszenen zu entschärfen. Spanien durfte nur einmal jubeln.

Nach dem Wiederanpfiff drehte der Olympiasieger von 1992 noch einmal auf, nach der erneuten Führung ließ das Team um Kapitänin Janne Müller-Wieland allerdings nichts mehr zu.Durch den Erfolg gegen die Südeuropäerinnen, den Auftaktsieg gegen Südafrika (3:1) und den Überraschungscoup gegen den zweimaligen Weltmeister Argentinien (3:2) ließen die Olympia-Dritten in der Vorrunde keine Punkte liegen. Das Viertelfinale hatte sich Reckingers Team zum Mindestziel der WM gesetzt. Der Gegner für das nächste Spiel am Mittwoch (19 Uhr MESZ) wird am Montag ermittelt.

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SZ vom 29.07.2018 / sid
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