Hockey:Auf der Suche

25.10.2020 - Feldhockey - Hockey - Saison 2019 2020 2021 1. Bundesliga Herren Männer - Nürnberger HTC NHTC Nürnberg - De; 25.10.2020 - Feldhockey - Hockey - Saison 2019 2020 2021 1. Bundesliga Herren Männer - Nürnberger HTC NHTC Nürnberg - Der Club an der

Muss sich mit einem neuen Trainer und womöglich dem Abstieg beschäftigen: NHTC-Kapitän Frederic Wolff (Nummer 14).

(Foto: Daniel Marr/Sportfoto Zink/imago)

Der Nürnberger HTC braucht nach der Saison einen neuen Trainer. Gesucht wird auf unkonventionelle Weise.

Von Katrin Freiburghaus

Noch bevor die Rückrunde dieser Saison beginnt, müssen sich die Hockey-Männer des Nürnberger HTC schon mit der kommenden Saison beschäftigen. Denn: Sie brauchen einen neuen Trainer. Und wieso nicht möglichst viele Plattformen dafür nutzen? "Be our Coach!" posteten sie am vergangenen Wochenende samt detaillierter Stellenausschreibung auf ihren Kanälen in den sozialen Netzwerken, denn ihr aktueller Trainer Richard Barlow wechselt zum Saisonende nach Großflottbek.

Völlig überraschend kam diese Entscheidung für sein Team nicht; der 29-jährige Engländer gilt als ambitioniert, war vor zwei Jahren bereits in Bremen tätig und hat familiäre Anbindung im Norden. "Den Ausschlag hat eine Mischung aus verschiedenen Gründen gegeben", sagt Barlow, "aber einer davon ist natürlich, dass ich in Hamburg mit zehn hauptamtlichen Kollegen arbeite und hier mit einem."

Die Spieler hoffen, dass ihre Stellenausschreibung auf viel Resonanz stößt

Beim NHTC weiß man um die eigene Außenseiter-Rolle und das Wagnis, das Trainer mit einem Wechsel nach Franken eingehen. "In Hamburg findet man durch die Dichte an Klubs immer eine Möglichkeit, sich zu verändern, ohne den Wohnort zu wechseln. Hier gibt es nur uns und die HG Nürnberg - das ist also ein Schritt, den man sich als Trainer gut überlegt", sagt Hockey-Abteilungsleiterin Claudia Mahdi über die Suche nach einem Nachfolger. Mahdi bedauert Barlows Weggang, "aber vielleicht muss sich der NHTC darauf einstellen, dass wir auch ein Sprungbrett für junge Trainer sind".

Die Spieler hoffen, dass ihre Stellenausschreibung auf mehr Resonanz stößt als ihre Wortmeldungen zum voraussichtlich in zwei Wochen beginnenden Bundesliga-Betrieb, die ungehört verhallten. "Ich habe den Eindruck, es ist ein großes Hoffen", sagt Kapitän Frederic Wolff über die geplante reguläre Beendigung der Saison. Er befürchtet angesichts steigender Infektionszahlen Gewissenskonflikte bei berufstätigen und in Ausbildung befindlichen Spielern, wie sie das Team bereits in der Hinrunde kritisiert hatte. "Wir freuen uns natürlich, spielen zu können", sagt er, fügt jedoch hinzu: "Überlegungen, den Druck rauszunehmen, indem man in diesem Jahr keine Absteiger ausspielt, wurden bisher leider nicht berücksichtigt."

Der NHTC wird sich mit diesem Szenario nach der Rückrunde womöglich sehr konkret beschäftigen müssen: Er ist in der Gesamttabelle Vorletzter und müsste nach derzeitigem Stand in die Playdowns.

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