Dortmunds Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang hat im Berliner Olympiastadion noch nie gegen Hertha BSC getroffen - und das soll nach dem Wunsch von Pal Dardai auch so bleiben. Der Hertha-Trainer setzt im Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) auf einen anderen Torschützen: Berlins Verteidiger John Anthony Brooks soll für den ersten Sieg gegen den BVB seit Dezember 2014 (1:0) sorgen, scherzte Dardai mit ein wenig ernstem Hintergrund: "Er ist kopfballstark. Ich brauche von ihm ein Siegtor nach einer Standardsituation. Dann ist er mein Freund." Dardai weiß aber, dass alle seine Spieler "an das Optimum" ihrer Leistungsfähigkeit gehen müssen, um nach sechs Pflichtspielen ohne Sieg wieder einmal gegen die erstarkten Dortmunder zu gewinnen.
Die Borussia hat nach der Winterpause 16 von 21 möglichen Punkten gewonnen, nur die Bayern waren noch besser (17). In der Champions League steht das Team von Trainer Thomas Tuchel nach dem 4:0 gegen Benfica Lissabon erstmals seit 2014 im Viertelfinale. "Unsere einzige Chance ist eine gute Tagesform", sagte Dardai, "wir müssen ans oberste Limit kommen." Optimistisch stimmt ihn, dass sein Team in der laufenden Saison in zehn Heimspielen glänzende neun Siege und ein Remis erzielt hat.
Zweimal war Hertha gegen Dortmund in dieser Saison schon ganz nah dran an einem Sieg. In der Liga endete die Auswärtspartie nach Führung 1:1. Und im Pokal gewann der BVB nach Rückstand im Elfmeterschießen. Zuletzt stand die Hertha auch gegen den FC Bayern (1:1) kurz vor einem Dreier, gab den Vorsprung erst in der fünften Minute der Nachspielzeit ab. "Das sollte der Mannschaft Kraft geben", betonte Manager Michael Preetz.
Einen neuen alten Trumpf hat Dardai gegen den BVB auch dabei. Mitchell Weiser steht nach wochenlanger Verletzungspause vor dem Comeback. Ob Weiser von Beginn an aufläuft oder erst später kommt, will Dardai noch festlegen. "Das ist ein schmaler Grat", sagte er.