Hertha BSC:"So aufzutreten - das ist Zeitverschwendung"

Hertha BSC: "Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Was das Zeug hält": Das fordert Hertha-Trainer Sandro Schwarz in den kommenden Wochen von seiner Mannschaft.

"Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Was das Zeug hält": Das fordert Hertha-Trainer Sandro Schwarz in den kommenden Wochen von seiner Mannschaft.

(Foto: Matthias Hangst/Getty Images)

Herthas Trainer Sandro Schwarz beklagt nach dem 1:3 gegen Hoffenheim die Schicksalsergebenheit seiner Mannschaft - und schaut dennoch optimistisch nach vorne.

Von Javier Cáceres, Berlin

Man hat Sandro Schwarz als Hertha-Trainer bislang nur selten in Rage erlebt. Am Wochenende aber war das nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim der Fall. Einerseits, weil seine Mannschaft die Gelegenheit vergeben hatte, sich selbst im Abstiegskampf Luft zu verschaffen und sie einem direkten Gegner zuzuschnüren (Hoffenheim war und ist nicht mehr Tabellenletzter). Andererseits, weil Schwarz über die Ausgestaltung der Pleite erbost war: "Man kann Spiele verlieren. Aber definitiv nicht auf diese Weise", sagte er. Und er ließ erkennen, dass die Aufarbeitung der Pleite am Sonntagvormittag ein wenig lauter ausgefallen sei: "Ich habe (den Spielern) jetzt schon auch ein paar Takte gesagt, was wir brauchen, was Ausstrahlung angeht, was Energie angeht."

Hertha ist aktuell mit vier von 36 möglichen Punkten auf fremden Plätzen die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga. Das ist ein Grund dafür, dass die Berliner auf dem drittletzten Platz der Tabelle stehen. Es sei nicht nötig, "grundsätzlich zu werden", betonte Schwarz, sein Vertrauen in sein Team sei intakt. Wenn es einen Grund gebe, der ihn zuversichtlich stimme, den Klassenerhalt zu schaffen, dann sei das: "Meine Mannschaft."

Das war keine banale Auskunft, denn in Hoffenheim hatte er nach dem Spiel gesagt, dass es "keine Überraschung" sei, "dass wir in dieser Tabellenregion sind". Eine solche Aussage ließe sich leicht auf die Qualität des Kaders münzen. Aber: Es sei noch gar nicht so lange her, dass Hertha Siege erzielt und - vor allem - Reaktionen auf Rückschläge gezeigt habe, argumentierte Schwarz. Gegen Hoffenheim war das insbesondere nach den beiden Strafstößen für Hoffenheim (Hertha hat in der laufenden Saison insgesamt bereits sechs Elfmeterpfiffe provoziert) nicht der Fall. Und beide Elfmeter, das ist ja in der aktuellen Videoschiedsrichter-Konjunktur auch eine Nachricht, seien berechtigt gewesen, betonte Schwarz. In Hoffenheim sei Hertha nicht wegen taktischer EDinge gescheitert, sondern weil es an Energie gemangelt habe. "Das ist fahrlässig", ärgerte sich Schwarz. "Das muss Wut erzeugen. So aufzutreten - das ist Zeitverschwendung."

Und nun? Gehe es darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen, ehrlich mit sich selbst zu sein. "Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Was das Zeug hält", das sei die Devise, so Schwarz. Zumal das Programm nach der Länderspielpause für Hertha ein paar Achttausender bereithält: Die Berliner treffen auf drei Champions-League-Kandidaten (Freiburg, RB Leipzig, Bayern München), zudem auf Werder Bremen und den Abstiegskampfrivalen FC Schalke 04. Die in solchen Situationen fast zwangsläufige Frage, ob er die Rückendeckung der Vereinsführung spüre, beantwortete er mit einem einzigen Wort: "Komplett."

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