Süddeutsche Zeitung

Biathlon:Herrmann-Wick gewinnt die Verfolgung von Antholz

Drei Wochen vor der Heim-WM in Oberhof gewinnt die Deutsche ihr zweites Weltcup-Rennen in dieser Saison. Hannah Kebinger erreichte ihr bestes Karriereergebnis.

Auf der Zielgeraden blieb Denise Herrmann-Wick sogar noch genügend Zeit, um den Jubel der Fans aufzusaugen. Strahlend reckte die beste deutsche Biathletin den rechten Arm in den Himmel von Antholz und bejubelte ihr Mini-Jubiläum. Keine drei Wochen vor der Heim-WM feierte die Olympiasiegerin im Verfolgungsrennen den zehnten Weltcupsieg ihrer Karriere. Mit ihrem zweiten Triumph in dieser Saison untermauerte Herrmann-Wick die deutschen Hoffnungen auf den ersten Titel bei Weltmeisterschaften seit vier Jahren.

Noch immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht nahm sie auf dem Podest ihren Siegerstrauß entgegen. "Es ist so geil, hier zu laufen", sagte die 34-Jährige im ZDF. Die stimmungsvolle Kulisse mit vielen deutschen Fans habe sie "beflügelt, es ist ein Vergnügen".

Im Gleichschritt mit Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland und der Sprint-Siegerin Dorothea Wierer war Herrmann-Wick zum vierten Schießen in die Südtirol Arena eingelaufen. Während ihre beiden Konkurrentinnen zweimal die schwarzen Scheiben verfehlten, schoss die Oberwiesenthalerin nur einmal daneben. "Nach dem dritten Schießen waren die gleichen Mädels vorne wie bei der WM, das war ein kleines Deja-vu", sagte Herrmann-Wick: "Da musste ich bei mir selbst bleiben." Weil sie obendrein schneller lief als alle anderen Frauen im Feld, war Herrmann-Wick auch auf der Schlussrunde nicht mehr zu stoppen - und gewann vor der Italienerin Lisa Vittozzi und Elvira Öberg (Schweden). Hier geht es zum Ergebnis des Rennens.

Im Schatten der Frau des Tages gelang Hannah Kebinger in ihrem erst zweiten Saisonrennen als Zehnte ihr bestes Karriereergebnis - und fand das alles "surreal". Mit der halben Norm sowie einem 19. Platz hat die 25-Jährige gute Chancen, doch noch als sechste Frau auf den WM-Zug für die Titelkämpfe in Oberhof (8. bis 19. Februar) aufzuspringen.

"Wir haben sechs Frauen mit der vollständigen Qualifikation. Aber Hannah ist sehr gut in Form", so Sportdirektor Felix Bitterling vielsagend. Zumal sich die eigentlich qualifizierte Franziska Preuß wie schon im Sprint nicht aufdrängen konnte. Drei Strafrunden und eine durchwachsene Laufleistung führten die von vielen krankheitsbedingten Rückschlägen geplagte frühere Staffel-Weltmeisterin auf Rang 34.

Besser machte es Janina Hettich-Walz, die als Zwölfte ihren starken Sprint bestätigte. Sophia Schneider wiederholte ihren 21. Rang, Vanessa Voigt kam als 25. ins Ziel. Als Teil des DSV-Quartetts kann Herrmann-Wick am Sonntag weiteres Selbstvertrauen sammeln. Beim Heim-Weltcup in Ruhpolding war die Staffel auf Rang zwei gelandet. In Antholz geht es um 11.45 Uhr (ZDF und Eurosport) in die Loipe.

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SZ/sid/schm
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