Vor dem Stadion des FC Augsburg ist nicht unbedingt auf den ersten Blick zu sehen, dass sich hier ein Bundesligist wegen der Corona-Krise in einer Ausnahmesituation befindet. Es stehen wie üblich einige Autos auf dem Parkplatz, dem Besucher kommen Fußballprofis entgegen: Stürmer Julian Schieber, Verteidiger Raphael Framberger, Torwart Tomas Koubek. Der FC Augsburg ist durchaus eine Art Sonderfall: Bereits seit dem 23. März findet das Training in Kleingruppen auf dem Rasen statt, so wie inzwischen bei allen Erstligisten. Zunächst wurde Augsburg allerdings dafür kritisiert. Denn viele andere Klubs konnten oder wollten zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht wieder Fußball spielen. Augsburg ist außerdem der letzte Bundesligist, der den Trainer wechselte: Heiko Herrlich, Nachfolger von Martin Schmidt, leitete vier Einheiten, dann kam die Saisonunterbrechung. Sein Debüt wird wohl demnächst ein Geisterspiel sein. Er setzt sich zum Gespräch in ausreichendem Sicherheitsabstand an einen Tisch in einer Loge. Durch das Fenster sieht man mit Folie überzogene Sitzplätze im Stadion.
Bundesliga:"Das ist Pionierarbeit für jeden Trainer"
Vier Tage war Heiko Herrlich beim FC Augsburg im Amt, dann kam die Corona-Pause. Der 48-Jährige verteidigt die frühe Wiederaufnahme des Trainings - und fragt, ob sich alle Fans Geisterspiele im Pay-TV leisten können.
Interview von Sebastian Fischer
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