Heidenheim - Stuttgart:Turbulentes Derby

1. FC Heidenheim - VfB Stuttgart
(Foto: Daniel Karmann/dpa)

2:2 nach 2:0: Favorit Stuttgart verspielt Führung in Heidenheim

Nach 90 aufwühlenden Minuten waren alle Spieler platt - die tapferen Heidenheimer ebenso wie die Gäste vom großen schwäbischen Nachbarn VfB Stuttgart, der nach seinem Abstieg bereits am zweiten Spieltag zum Zweitliga-Lokalderby anreisen musste. Am Ende verspielte der Favorit aus der Landeshauptstadt eine 2:0-Führung - und den schon sicher geglaubten Traumstart mit sechs Punkten. Das 2:2 (0:0) bedeutete den ersten Dämpfer für die Wiederaufstiegsmission.

Vor 15 000 Zuschauern erzielten Zugang Hamadi Al Ghaddioui (52. Minute) und der frühere Nationalspieler Holger Badstuber (57.) die Treffer für die Stuttgarter. Doch Robert Leipertz (78.) und ein Eigentor von Marc Oliver Kempf (84.) entrissen dem VfB den Sieg. Nach dem vielversprechenden Auftakt gegen Hannover (2:1) konnte die Elf von VfB-Trainer Tim Walter also nicht wie gewünscht nachlegen. "Wir haben es verschenkt, haben den Gegner eingeladen", schimpfte Badstuber, "das ist nervig. So geht es nicht." Wie Stuttgart haben auch die Heidenheimer von Trainer Frank Schmidt aus den ersten beiden Spielen nunmehr vier Punkte gesammelt.

Der FCH steigerte sich in der zweiten Hälfte und nutzte Stuttgarter Nachlässigkeiten in der Defensive zum Remis. In der ersten Hälfte hatte der VfB Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Zwar drängte der Favorit Heidenheim weit in die eigene Hälfte und hatte Chancen: Ein Abschluss von Gonzalo Castro strich knapp am linken Pfosten vorbei (25.), nach einem Spielzug über Castro und Daniel Didavi rutschten Al Ghaddioui und Orel Mangala am Ball vorbei (27.). Doch dann ließen Niklas Dorsch (36.) allein vor VfB-Torhüter Kobel, Leipertz (40.) und Denis Thomalla (44.) beste Torchancen für die Gastgeber aus.

Wegen leichter Wadenprobleme verzichtete Walter auf den früheren Nationalstürmer Mario Gomez. Dessen neuer Sturmkollege Al Ghaddioui belohnte die Stuttgarter mit dem 1:0. Und kurz danach erzielte Badstuber sein erstes Pflichtspieltor nach 561 Tagen. Der Abwehrspieler war durch die schwere Verletzung von Marcin Kaminski (Kreuzbandriss) in die Startelf gerückt. Doch der Doppelschlag verlieh Stuttgart keine Sicherheit - am Ende war auch Pech im Spiel: Beim Heidenheimer 2:2 lenkte VfB-Kapitän Kempf einen Schuss von Dorsch ins eigene Tor, in der Nachspielzeit traf der eingewechselte Mateo Klimowicz aus kürzester Distanz nur den Pfosten des leeren Heidenheimer Tores.

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