Trainer Martin Schwalb hatte schon bei seinem Amtsantritt im Oktober angemahnt, dass es eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen werde, den Handball-Bundesligisten HC Erlangen aus dem Tabellenkeller zu führen. Er hatte aber auch keinen Zweifel daran gelassen, dass ihm dies gelingen werde. Er sehe das Potenzial im Klub, die Leistungen der Spieler im Training. Aber Schwalb ist lange genug im Geschäft, er erinnerte auch daran, dass „Handball ein Ergebnissport“ ist.
Die notwendigen Ergebnisse setzten nun langsam ein, dem erlösenden 28:24-Heimsieg gegen Göppingen aus der Vorwoche folgte nun am Donnerstagabend ein 25:25-Remis gegen Aufsteiger Bietigheim. Als Schwalb sein Amt übernahm, war Erlangen Tabellenletzter, nun befinden sich die Mittelfranken auf Rang 16, einen Punkt besser als Stuttgart, das auf dem vorletzten und damit ersten Abstiegsplatz steht.
Der neue Torhüter Dario Quenstedt zeigt erstmals sein Potenzial
Die Leistung gegen Aufsteiger Bietigheim genügte allerdings nicht, um von einer ersehnten Trendwende sprechen zu können. Vielmehr konnte die Mannschaft einmal mehr ihr Potenzial nicht abrufen, blieb die Inkonstanz die einzige Konstante im Erlanger Spiel. Waren gegen Göppingen noch Rückraumspieler Marek Nissen mit neun Treffern und Spielmacher Sander Överjordet, der die Nebenleute gekonnt in Szene setzte, die Sieggaranten, blieben beide gegen Bietigheim blass. Immerhin erwischte Antonio Metzner, der wie der österreichische Nationalkreisläufer Tobias Wagner (7 Tore) derzeit in Topform agiert, einen besonders guten Abend und war mit acht Treffern bester Werfer. Auch der ehemalige Nationaltorhüter Dario Quenstedt, früher unter anderem mit Magdeburg Champions-League-Sieger, den Erlangen für den zum polnischen Topklub Kielce abgewanderten Klemen Ferlin reaktiviert hatte, bekam gute Noten.
Trotz der jüngsten Punktgewinne bleibt die Lage der Erlanger prekär, vor allem ihre mangelhafte Chancenverwertung steht ihnen regelmäßig im Weg. Am Sonntag folgt das Gastspiel beim VfL Gummersbach – einem Gegner, bei dem es nicht genügen dürfte, dass zwei, drei Akteure Bestform erreichen.