Hannover 96:Stabile Seitenlage

Hannover 96 - Werder Bremen

Bleibt trotz Krise im Amt: Hannover-Trainer André Breitenreiter.

(Foto: Swen Pförtner/dpa)

Trainer André Breitenreiter darf im Amt bleiben - vorerst. Der frühere 96-Coach Mirko Slomka soll angeblich aber einer der Nachfolge-Kandidaten sein.

Von Jörg Marwedel, Hannover

Wenn bei Hannover 96 der Neujahrsempfang für Journalisten ansteht, hält Präsident Martin Kind normalerweise eine Rede über die Lage und die Zukunft. Am Montag war es wieder so weit, und viele Gäste hatten erwartet, dass Kind dabei die Trennung von Trainer André Breitenreiter verkündet - nach der desolaten Leistung beim 0:1 gegen Werder Bremen, der vierten Heimniederlage in Serie. Doch die einzige Bemerkung, die der Klubchef zur Zukunft des Trainers machte, lautete: "alles Spekulation!" Manager Horst Heldt bekräftigte später, Breitenreiter sitze auch am Samstag im Auswärtsspiel bei Tabellenführer Dortmund auf der Bank. Damit war das Gerücht, die Entlassung des Trainers sei bereits beschlossen, hinfällig.

Hintergrund dieser Spekulation war ein Treffen am Sonntag in Kinds Hotel "Kokenhof" in Großburgwedel gewesen, mit Heldt und Geschäftsführer Björn Bremer. Ein Treffen zur Aufarbeitung der aktuellen Lage, wie es regelmäßig stattfinde, so die Teilnehmer. Dabei, gaben Heldt und Kind zu, wurde auch über Breitenreiter geredet.

Über Dortmund hinaus geht die Arbeitsplatzgarantie für den Coach vorerst nicht. Man erwarte dort nicht unbedingt einen Sieg, sagte Kind. Aber es komme darauf an, "ob sich die Mannschaft besser präsentiert als gegen Bremen". Im Übrigen wisse Breitenreiter, "dass wir uns natürlich einen Überblick über den Markt verschaffen müssen", so der Präsident. Und auch das nächste Heimspiel gegen Leipzig ist eine ähnlich harte Aufgabe wie Dortmund.

Der frühere 96-Coach Mirko Slomka soll angeblich einer der Kandidaten für eine mögliche Breitenreiter-Nachfolge sein. Er rettete Hannover 2009/10 vor dem Abstieg und führte das Team dann zweimal in die Europa League. Gerüchte gibt es zudem um Markus Gisdol, der den HSV 2017 in ähnlich prekärer Situation vor der zweiten Liga bewahrte. Beide haben ein anderes Taktikkonzept als Breitenreiter, der auch auf Platz 17 im Abstiegskampf "Fußball spielen" will. Slomka und Gisdol sind Vertreter der "Gegen-den-Ball"-Philosophie mit Kampf und schnellen Kontern.

Sollte Breitenreiter entlassen werden, käme auf 96 eine hohe Abfindung zu. Der Vertrag des Aufstiegstrainers wurde erst im Sommer bis 2021 verlängert.

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