Hannover 96:Einmal durchschnaufen

Mit etwas Glück wendet der Bundesliga-Absteiger Hannover die zweite Niederlage im zweiten Spiel ab. Gegner Jahn Regensburg steht dagegen erst einmal da, wo 96 gerne hin will.

In hohem Bogen flog der Ball über Ron-Robert Zieler hinweg und senkte sich direkt vor dem Tor bedrohlich. Und wenn man nun weiß, dass Zieler auch einmal Nationaltorhüter war, dann merkt man recht schnell, dass sich da eine gefährliche Szene zutrug im Zweitligaspiel von Zielers Hannover 96 gegen den SSV Jahn Regensburg in der letzten Minute des Spiels. Der Ball, von Zielers Mitspieler Felipe losgeschickt, senkte sich also in Richtung des eigenen Tores, er klatschte an den Pfosten und sprang zurück ins Feld, wo ihn Zieler fing. Knapp 30 000 Zuschauer, ein Innenverteidiger und vor allem ein Trainer schnauften heftig durch, gerade noch gutgegangen.

Zieler: "Der letzte Punch fehlt"

Der Bundesliga-Absteiger Hannover hat am Samstag nur mit etwas Glück 1:1 (0:0) gegen einen der finanzschwächsten Klubs der Liga gespielt und damit gerade noch so einen Fehlstart in die zweite Liga verhindert nach der Auftaktniederlage vor einer Woche in Stuttgart (1:2). Zieler hatte ja in der ersten Hälfte bereits einen Elfmeter von Marco Grüttner parieren müssen (41. Minute). "Nach den beiden ersten Spielen ist ein Punkt natürlich zu wenig", sagte der Torwart. "Es sieht gar nicht so schlecht aus, was wir spielen. Der letzte Punch fehlt uns aber."

Hendrik Weydandt brachte sein Team per Kopf in Führung (66.), dem eingewechselten Regensburger Zugang Andreas Albers gelang mit seinem ersten Ligator für die Oberpfälzer elf Minuten vor dem Ende der Ausgleich. "Wir haben vieles von dem umgesetzt, was wir nach dem Spiel in Stuttgart verändern wollten", sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. "Wir haben richtig Gas gegeben. Aber die Dominanz müssen wir auch ummünzen in Torraumszenen und Tore."

Die Statistik wies am Ende 21:9 Torschüsse und zeitweise 70 Prozent Ballbesitz für die 96er aus, doch wirklich gefährlich wurde es für den Jahn lange Zeit trotzdem nicht. "Jahn Regensburg ist schwer zu bespielen", fand Slomka über die "sehr zähe Mannschaft". Die steht nun mit vier Punkten auf Rang zwei der zweiten Liga - und damit da, wo die Hannoveraner die Saison gerne abschließen würden. Doch dazu müssen sie in den folgenden 32 Spieltagen noch elf Plätze nach oben klettern. Lediglich das Glück des Tüchtigen wird ihnen dabei nicht helfen.

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