Sportlich lief für den Zweitligisten Hannover 96 zuletzt besser, im DFB-Pokal gelang durch ein furioses 6:1 gegen Fortuna Düsseldorf der Sprung ins Achtelfinale. Diese guten Nachrichten werden nun von einem hässlichen Zwischenfall überlagert.
Wie jetzt erst bekannt wurde, hatten die Ausschreitungen in einem Zug der Deutschen Bahn vom vergangenen Wochenende - auf der Rückreise der Partie beim 1. FC Nürnberg - ein noch größeres Ausmaß als zunächst angenommen. Mitgereiste Fans von Hannover 96 verwüsteten nicht nur den Speisewagen des ICE, sondern bedrohten auch 96-Klubchef Martin Kind, der ebenfalls in diesem Zug reiste. Das berichten mehrere norddeutsche Medien.
"Komm' raus, wir schlagen dich tot"
Laut der Neuen Presse sollen die Chaoten Kind sogar mit dem Tod gedroht haben. Sie hätten den 96-Boss als "Hurensohn" und "Bastard" beschimpft. Außerdem seien Gesänge wie "Komm' raus, wir schlagen dich tot" und "Komm' raus, wir bringen dich um, du Drecksau" angestimmt worden.
Laut der Berichte hatte Kind zunächst auf eine Anzeige verzichtet - er hatte offiziell nur das "Chaos" im Zug beklagt. Die Gesänge habe er nicht verstehen können. Allerdings meldeten sich Zeugen bei der Polizei. Diese nahm die Ermittlungen auf und wertete unter anderem Handyvideos aus.
Bei den Fans soll es sich um Vertreter der Ultras von Hannover 96 handeln, mit denen Kind in der Vergangenheit häufiger aneinandergeraten war. Die Polizei bittet weitere Zeugen, sich zu melden und zu helfen, den Vorfall aufzuklären.