Handball-WM in Katar:Deutsche Handballer erkämpfen Unentschieden

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Ganz stark gegen die Dänen: Rückraumspieler Steffen Weinhold. (Foto: dpa)
  • Im dritten Gruppenspiel der Handball-WM in Katar erreicht die deutsche Nationalmannschaft überraschend ein Unentschieden gegen Dänemark.
  • Damit fehlt dem DHB-Team nur noch ein Punkt, um ins Achtelfinale einzuziehen.
  • Hier geht es zur Tabelle und den Ergebnissen.

So lief das Spiel gegen Dänemark

Großer Kampf, alles war möglich, am Ende ein verdientes Unentschieden für die deutschen Handballer: Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson trotzte in Doha Vizeweltmeister Dänemark nach einer starken Leistung überraschend ein 30:30 (16:16) ab. "Unglaublich, was hier abläuft. Unsere Mannschaft hat fantastisch gekämpft und mit einer unfassbaren Energieleistung einen Punkt geholt", jubelte Verbandsvize Bob Hanning nach dem Spiel.

Dabei verspielte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sogar eine Drei-Tore-Führung in den letzten neun Minuten. Der Weltmeister von 2007 hat mit 5:1 Punkten sein WM-Minimalziel als Tabellenführer der Gruppe D aber weiterhin ganz dicht vor Augen. Am Donnerstag (17.00 Uhr/Sky) gegen Argentinien genügt ein Unentschieden, um das Achtelfinale zu erreichen. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die nur dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF an der WM teilnehmen darf, war Steffen Weinhold mit acht Toren.

Sigurdsson stellt die Abwehr um

Coach Sigurdsson hatte sich für das Duell mit seinem Lehrmeister Gudmundur Gudmundsson eine besondere taktische Maßnahme einfallen lassen. Der Isländer ließ die deutsche Abwehr sehr offensiv in einer 4:2- oder 5:1-Formation agieren, Patrick Groetzki deckte dabei den ehemaligen Welthandballer Mikkel Hansen zunächst kurz. Diese Maßnahmen fruchteten in der Anfangsphase, als die DHB-Auswahl den EM-Zweiten zu Fehlern provozierte und Groetzki einen Tempogegenstoß zur 3:1-Führung abschloss (5.).

In der Folge fanden die mit acht Bundesliga-Legionären angetretenen Dänen in der deutschen Abwehr aber auch immer wieder Lücken. Hansen schaffte es dabei öfters, sich Groetzkis Sonderbewachung zu entziehen. Der WM-Fünfte fand vor seinerseits im eigenen Angriffsspiel angetrieben von Spielmacher Martin Strobel immer wieder gute Lösungen, die Anspiele auf die Kreisläufer Patrick Wiencek oder Hendrik Pekeler stellten die dänische Deckung immer wieder vor Probleme. Zudem strahlte der deutsche Rückraum im ersten Durchgang deutlich mehr Torgefahr aus als zuletzt gegen Russland.

Dänemark wankt, bleibt aber dran

So entwickelte sich vor 3500 Zuschauern eine ausgeglichene Begegnung, keiner Mannschaft gelang es in den ersten 30 Minuten, sich abzusetzen. Nach dem Wechsel brachte Sigurdsson im Tor den Berliner Silvio Heinevetter für Carsten Lichtlein. Der Routinier aus Gummersbach hatte im ersten Durchgang 24 Prozent der auf seinen Kasten abgefeuerten Würfe pariert - ein mäßiger Wert. Der Torhüter-Tausch machte sich zunächst bezahlt, Heinevetter lief heiß und hielt fünf der ersten zehn Bälle. Das deutsche Angriffsspiel war zudem weiterhin druckvoll, selbst in eigener Unterzahl, gelang es Deutschland, klare Chancen zu kreieren. Gensheimer sorgte für die erste Drei-Tore-Führung (24:21/45.).

Doch Dänemark blieb dran, agierte besonders in Überzahl effektiv, während die DHB-Auswahl von leichten Toren im Tempogegenstoß profitierte. Der bärenstarke Kieler Weinhold traf zum 27:24 (51.), doch die Dänen glichen zum 28:28 (55.) aus. Lichtlein kam wieder für den nachlassenden Heinevetter, aber die letzten 90 Sekunden agierte das deutsche Team in Unterzahl. Doch es reichte für einen Punkt.

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