Handball-WM:Deutsche Handballer bangen um Olympia

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Wand mit einigen Löchern: Die deutschen Handballern ließen die Kroaten zu oft vorbei. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Die Teilnahme des DHB-Teams an Olympia 2016 ist weiter unsicher: Beim 23:28 gegen Kroaten verspielen die Deutschen WM-Platz fünf.
  • In der Offensive passieren zu viele Fehler, hinten offenbart die Abwehr Löcher.

Bangen wegen Rio

Für die deutschen Handballer hat das Zittern um die Olympia-Chance begonnen. Bei der WM in Katar kassierte das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson seine zweite Niederlage und verpasst damit die vorzeitige Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier. Im ersten Spiel um die Ränge fünf bis acht verlor die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Freitag in Doha gegen Kroatien mit 23:28 (11:13). Damit spielt die deutsche Mannschaft an diesem Samstag (14.30 Uhr MEZ/Sky) gegen den Verlierer der Partie Dänemark gegen Slowenien um den siebten und letzten Platz für die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier. Beste deutscher Torschütze vor nur rund 1200 Zuschauern waren Jens Schöngarth und Uwe Gensheimer mit jeweils sechs Treffern.

Wie zu erwarten wurde Steffen Weinhold geschont. Der Rückraumspieler laboriert an einer Adduktorenzerrung, die er sich zwei Tage zuvor bei der 24:26-Niederlage im Viertelfinale gegen Katar zugezogen hatte. Auf seiner Position teilten sich Schöngarth und Michael Müller die Aufgaben auf der rechten Seite.

Warum es zu Beginn noch klappte

Auch ohne den Kieler Weinhold startete die deutsche Mannschaft vielversprechend in die Partie. Nach vier Minute führte sie mit 3:1 und in der zehnten Minute mit 6:4. Dann aber riss der Spielfaden. Neun Minuten lang traf kein Deutscher mehr ins Tor der Kroaten. Teilweise fanden die Spieler um Mittelmann Martin Strobel keine Lücke in der beweglichen Abwehr, zum anderen wurde zu viele Würfe eine Beute des guten Torhüter Mirko Alilovic.

Schiedsrichter bei Handball-WM
:Es bleibt ein mulmiges Gefühl

Die eigene Leistung war zu schwach - doch auch mit den Schiedsrichtern hadert das deutsche Team nach dem verlorenen Viertelfinale der Handball-WM. Es besteht der Verdacht, dass der Gastgeber mit aller Macht weiterkommen sollte.

Von Saskia Aleythe

In dieser Zeit geriet das DHB-Team ins Hintertreffen. Trotz guter Paraden von Schlussmann Silvio Heinevetter lief die deutsche Mannschaft in der 17. Minute einem einem 6:8-Rückstand hinterher und beim 7:10 (21.) einen Drei-Tore-Nachteil, den sie aber bis zur Pause wieder auf 11:13 reduzierte. "Wir haben zu viele freie Würfe verballert. Die Abwehr steht ganz gut. Aber uns fehlt es an Durchschlagskraft im Angriff", sagte Teammanager Oliver Roggisch nach den ersten 30 Minuten und bemängelte eine Trefferquote von nicht einmal 50 Prozent.

Wie die Deutschen nachließen

Insgesamt wirkte der WM-Nachrücker weniger frisch als in den Begegnungen bis zum Achtelfinale. "Jetzt dürfen wir nicht abschalten", hatte Spielmacher Michael Kraus nach dem Tiefschlag der Viertelfinal-Niederlage gegen Katar gesagt, "es gibt kein rechts, es gibt kein links. Das Spiel ist das wichtigste. Nichts anderes zählt." Kapitän Uwe Gensheimer hatte als Marschroute vorgeben, die erste Niederlage des Turnier zu vergessen und sich auf die vorherigen Stärken zu besinnen.

"Wir müssen wieder als Mannschaft zusammenstehen", meinte der Linksaußen. Mit eben diesem Elan kam die DHB-Auswahl aufs Parkett zurück und glich zum 13:13 (34.) aus. Das Aufbäumen aber fiel zu kurz aus. Im Angriff wurden zu viele Bälle leichtfertig vergeben und die deutsche Mannschaft lief in die Konter der Kroaten. Nach dem 14:19 (41.) kämpfte sie sich zwar noch einmal auf 16:19 (44.) heran, war aber nach dem 17:22 (48.) auf verlorenem Posten.

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