Die Handball-Weltmeisterschaft 2025 in Kroatien, Dänemark und Norwegen ist zu Ende, der neue Weltmeister ist zugleich der alte. Zum vierten Mal in Folge sicherte sich Dänemark den WM-Titel und baute den Rekord mit den meisten in Folge gewonnenen Weltmeisterschaften weiter aus - drei Titel hintereinander konnte bis 2023 keine Nation gewinnen.
Die WM 2025 war die erste, die in drei Ländern stattfand. 32 Mannschaften nahmen an dem Turnier teil, das am 2. Februar mit dem Finale in der norwegischen Hauptstadt Oslo endete. Superstar Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin wurde nicht nur Weltmeister, sondern mit 74 Toren auch Torschützenkönig - mit satten 19 Toren Vorsprung auf Platz zwei. Bester deutscher Torschütze wurde Renars Uscins, ihm gelangen 35 Tore.

Handball-Weltmeister:Weil sie Dänen sind
Viermal Weltmeister zwischen 2019 und 2025: Warum sind Dänemarks Handballer derart erfolgreich? Das liegt am Status der Sportart im Land - und an der Ausbildung, die anders läuft als im Rest der Welt.
WM-Finalrunde im Überblick
Viertelfinale
- 28.01.2025 in Zagreb: Kroatien - Ungarn 31:30
- 28.01.2025 in Zagreb: Frankreich - Ägypten 34:33
- 29.01.2025 in Oslo: Dänemark - Brasilien 33:21
- 29.01.2025 in Oslo: Portugal - Deutschland 31:30
Halbfinale
- 30.01.2025 in Zagreb: Frankreich - Kroatien 28:31
- 31.01.2025 in Oslo: Dänemark - Portugal 40:27
Spiel um Platz 3
- 02.02.2025 in Oslo: Frankreich - Portugal 35:34
Finale
- 02.02.2025 in Oslo: Kroatien - Dänemark 26:34

Dänemarks Mathias Gidsel:Der beste Handballer der Welt
Mathias Gidsel, der Mann mit den schmächtigen Schultern, wirft Dänemark zum Weltmeistertitel. Doch trotz der enormen Erwartung ist es Gidsel wichtig, dass das Handballfeld sein Spielplatz bleibt.
Das DHB-Team bei der Handball-WM
Die deutsche Nationalmannschaft traf in der Vorrunde auf Polen, Schweiz sowie Tschechien und konnte alle Spiele nach Anlaufschwierigkeiten zu Spielbeginn gewinnen. Im ersten Hauptrundenspiel gegen Weltmeister Dänemark gab es eine klare Niederlage, sodass es gegen die Überraschungsmannschaft aus Italien zu einem Endspiel um den Viertelfinal-Einzug kam, welches das DHB-Team am Ende deutlich gewinnen konnte. Im Viertelfinale scheiterte die Nationalmannschaft schließlich am Überraschungsteam aus Portugal.
- 15.01.2025 in Herning: Deutschland - Polen 35:28
- 17.01.2025 in Herning: Schweiz - Deutschland 29:31
- 19.01.2025 in Herning: Deutschland - Tschechien 29:22
- 21.01.2025 in Herning: Dänemark - Deutschland 40:30
- 23.01.2025 in Herning: Italien - Deutschland 27:34
- 25.01.2025 in Herning: Deutschland - Tunesien 31:19
- 29.01.2025 in Oslo: Portugal - Deutschland 31:30

WM-Aus für deutsche Handballer:„Wir müssen einiges aufarbeiten“
Ein Spiel als Sinnbild für die ganze WM: Die deutschen Handballer verpassen bei der bitteren Niederlage gegen Portugal das Halbfinale. Die Spieler hadern – aber Bundestrainer Gislason stellt sich vor sein Team.
Spielplan der Handball-WM 2025
Die WM-Hauptgruppen im Überblick
- Gruppe I in Herning: Dänemark, Deutschland, Italien, Schweiz, Tschechien, Tunesien
- Gruppe II in Varaždin: Frankreich, Katar, Niederlande, Nordmazedonien, Österreich, Ungarn
- Gruppe III in Oslo: Brasilien, Chile, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien
- Gruppe IV in Zagreb: Ägypten, Argentinien, Kapverdische Inseln, Kroatien, Island, Slowenien
Der deutsche WM-Kader
Für die Handball-WM konnte Bundestrainer Alfred Gislason 17 Spieler in den Kader berufen. 12 Akteure davon gewannen bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille. Angeführt wurde der DHB-Kader von Kapitän Johannes Golla.
- Tor: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (THW Kiel)
- Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Lukas Mertens (SC Magdeburg)
- Rechtsaußen: Timo Kastening (MT Melsungen), Lukas Zerbe (THW Kiel)
- Rückraum links: Marko Grgic (ThSV Eisenach), Julian Köster (VfL Gummersbach), Lukas Stutzke (TSV Hannover-Burgdorf)
- Rückraum Mitte: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)
- Rückraum rechts: Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Christoph Steinert (HC Erlangen), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)
- Kreis: Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt)

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Modus der Handball-WM 2025
In der Vorrunde treten die 32 Mannschaften in acht Gruppen mit je vier Teams an. Für einen Sieg gibt es zwei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt. Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich nach der Gruppenphase für die Hauptrunde, die acht letztplatzierten Teams spielen den President's Cup aus.
Hauptrunde
Die ersten drei Teams aus der Vorrunde qualifizieren sich für die vier Hauptgruppen, die aus jeweils sechs Mannschaften bestehen. Dafür nehmen die Teams ihre Punkte aus den Vorrundenspielen gegen die anderen Teams mit, die sich ebenfalls für die Hauptrunde qualifiziert haben. Beispiel für Deutschland: Sollte die Schweiz Gruppenletzter werden, nimmt das DHB-Team nur die Punkte aus den Partien gegen Polen und Tschechien mit. Die Spiele in der Vorrunde haben also auch für die Hauptrunde eine Bedeutung. In der Hauptrunde spielen jedoch die Teams nicht mehr gegeneinander, die sich bereits in der Vorrunde begegnet sind.
K.-o.-Runde
Die zwei Gruppenersten aus den vier Hauptrundengruppen qualifizieren sich schließlich fürs Viertelfinale. Ab hier wird bis zum Finale im klassischen K.-o.-Modus gespielt.

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Die WM-Spielorte 2025
Zum ersten Mal fand die Handball-Weltmeisterschaft in fünf Städten in drei Ländern statt. Für Kroatien war es nach 2009 die zweite WM, Dänemark war nach 1978 und 2019 zum dritten Mal Ausrichter. Für Norwegen war es die erste Weltmeisterschaft im eigenen Land.
Dänemark und Norwegen haben jeweils eine Stadt als Austragungsort für die WM nominiert. In Dänemark fanden die WM-Partien in der Mehrzweckarena „Jyske Bank Boxen“ in Herning statt, die norwegische Hauptstadt Oslo trug die WM-Spiele in der „Unity Arena“ aus.
Kroatien legte gleich drei Städte für die Austragung der Spiele fest. Die WM-Partien fanden in Zagreb in der „Arena Zagreb“ sowie in Varaždin und in Poreč statt.

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Alle Handball-Weltmeister in der Übersicht
Frankreich ist Rekord-Weltmeister mit insgesamt sechs Titeln, gefolgt von Schweden und Rumänien mit jeweils vier Siegen. Deutschland wurde dreimal Weltmeister, unter anderem bei der ersten WM 1938, damals noch unter der Nazi-Herrschaft als Deutsches Reich. Titelverteidiger Dänemark gelang es mit dem WM-Titel 2023 als bislang einziges Land dreimal in Serie die Weltmeisterschaft zu gewinnen.
- 1938 Deutsches Reich
- 1954 Schweden
- 1958 Schweden
- 1961 Rumänien
- 1964 Rumänien
- 1967 Tschechoslowakei
- 1970 Rumänien
- 1974 Rumänien
- 1978 BR Deutschland
- 1982 Sowjetunion
- 1986 Jugoslawien
- 1990 Schweden
- 1993 Russland
- 1995 Frankreich
- 1997 Russland
- 1999 Schweden
- 2001 Frankreich
- 2003 Kroatien
- 2005 Spanien
- 2007 Deutschland
- 2009 Frankreich
- 2011 Frankreich
- 2013 Spanien
- 2015 Frankreich
- 2017 Frankreich
- 2019 Dänemark
- 2021 Dänemark
- 2023 Dänemark
- 2025 Dänemark