Süddeutsche Zeitung

Handball:Kameras in Umkleide der Metzinger Handballerinnen

Der Manager spricht von einer "widerlichen Tat". Die Polizei hat bereits einen Verdächtigen ermittelt - eine Person aus dem näheren Umfeld der Mannschaft.

Die Bundesliga-Handballerinnen der TuS Metzingen haben Anfang der Woche zwei versteckte Kameras in ihrem Umkleideraum entdeckt. Nachdem der Klub die Polizei darüber informiert hatte, wurde eine Person aus dem näheren Mannschaftsumfeld ermittelt, die nun unter dringendem Tatverdacht steht. Das teilten die Metzinger am Donnerstag mit.

Die Zusammenarbeit mit dieser Person sei umgehend beendet worden. "Diese widerliche Tat - zudem auch noch durch eine direkte Vertrauensperson - ist einfach nur schockierend und hat uns alle sehr getroffen", sagte Manager Ferenc Rott. Er sei "beeindruckt" vom Zusammenhalt der Spielerinnen und ihrem gemeinsamen Entschluss, dennoch zur Partie gegen die SG BBM Bietigheim anzutreten. Diese hatte der TuS am Mittwoch mit 20:32 (13:20) verloren.

"Wir werden uns durch so etwas nicht kleinkriegen lassen - und dass das Team sofort wieder Handball spielen möchte, ist ein sehr starkes Signal", so Rott weiter. "Wir haben in dieser schwierigen Zeit von Polizei, Verband und anderen Mannschaften viel Unterstützung erfahren. Das hilft natürlich, und dafür bedanken wir uns."

Die Handball Bundesliga Frauen (HBF) reagierte "schockiert" und sicherte der TuS "volle Unterstützung" zu. "Wir verurteilen diese verwerfliche Handlung auf das Schärfste", hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. "Eine solche kriminelle Tat widerspricht allen Werten, die wir als HBF zusammen mit unseren Vereinen vertreten."

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