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Handball - Leipzig:Bundesliga droht DHfK Leipzig mit Hallensperre

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Leipzig (dpa) - Dem SC DHfK Leipzig droht Ärger mit dem Ligaverband. Die Handball-Bundesliga (HBL) zieht für den sächsischen Erstligisten eine Hallensperre in Betracht. "Diese Maßnahme, die auch in der Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes so verankert ist, steht derzeit im Raum", sagte HBL-Spielleiter Andreas Wäschenbach der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Das vergangene Heimspiel der Leipziger am Sonntag gegen Erlangen musste unterbrochen werden, da Regenwasser auf die Spielfläche der Arena Leipzig getropft war. "Es war bereits der vierte Vorfall dieser Art seit 2017. Es sollte im Interesse der Leipziger sein, diesen unhaltbaren Zustand schnellstmöglich abzustellen. Wasser hat auf der Spielfläche nichts zu suchen. Die Gesundheit der Spieler wird dadurch akut gefährdet", sagte Wäschenbach. Die HBL und der SC DHfK befänden sich im engen Austausch. Die "Leipziger Volkszeitung" und die "Bild"-Zeitung hatten zuerst über eine mögliche Sperrung der Spielstätte berichtet.

"Wir haben es den fairen Gegnern und kulanten Schiedsrichtern zu verdanken, dass die Spiele nicht abgebrochen wurden", sagte Maik Gottas, Gesellschafter der Handball GmbH des Vereins, der "LVZ". Er forderte die Stadt als Eigentümer der Arena auf, die erforderlichen Gelder für eine Reparatur in die Hand zu nehmen. "Es droht eine Hallensperre durch die Handball-Liga und damit der Zusammenbruch unseres gesamten Projekts", betonte Gottas.

Einen Umzug in eine andere Arena, zum Beispiel nach Riesa, will der Club vermeiden. "Wir müssen den Fortbestand des Bundesliga-Handballs in Leipzig sichern", sagte DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther der "Bild". Ihr nächstes Heimspiel bestreiten die Leipziger am 29. Februar gegen Minden.

Laut der "LVZ" prüfe der Handball-Bundesligist gemeinsam mit der Arena-Betreibergesellschaft ZSL, ob zum Beispiel das Spielfeld verschoben werden kann. Auch die Stadt Leipzig ist um eine Lösung bemüht. Kurzfristig sei deswegen seit Dienstag eine Reparaturfirma im Einsatz, um das Dach abzudichten, sagte Sportamtsleiterin Kerstin Kirmes. "Wir nehmen das ernst und werden alle Veranstaltungen in der Arena absichern." Notfalls müssten Planen verlegt werden. Das sei in der Vergangenheit auch schon gemacht worden.

Langfristig strebt die Stadt eine technische Lösung an. Das sei jedoch nicht so einfach, weil die konkrete Ursache für das Leck noch nicht gefunden sei, sagte Kirmes. "Manchmal regnet es rein und manchmal nicht." Es hänge wohl auch davon ab, welche Windrichtung und Windstärke vorherrschten. Das Dach sei eine Sonderkonstruktion. Experten seien dabei, ein technisches Konzept zu erarbeiten.

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