Handball:Kein Sonnenuntergang

Der HSC Coburg verpasst durch ein 23:32 gegen Hamm den Aufstieg in die Bundesliga. Trainer Jan Gorr vermisst die Konstanz.

Von Sebastian Leisgang

Es könne ja nicht immer die Sonne scheinen, sagt Jan Gorr und meint: Wenn man sich dafür entscheidet, nicht nur einen Umbruch zu vollziehen, sondern auch, direkt einen Paradigmenwechsel einzuleiten und in Zukunft zunehmend auf junge Spieler zu setzen, dann erfordert das Zeit. Dann braucht es Geduld. Und dann sind Rückschläge einkalkuliert. Deshalb findet Gorr, der Trainer des HSC Coburg: Es ist natürlich jammerschade, dass sein Team schon jetzt, da noch zwei Spiele zu spielen sind, den Aufstieg in die Handball-Bundesliga verpasst hat - ein Sonnenuntergang ist es aber auch nicht.

"Wir haben - vor allem auswärts - die Stabilität vermissen lassen, die man braucht, um am Ende auf einem der ersten beiden Plätze zu stehen", sagt Gorr. Seine Mannschaft hat keines der vergangenen vier Spiele gewonnen, ist damit vom zweiten auf den dritten Rang zurückgefallen und hat nun, da sich die Konkurrenten Balingen-Weilstetten und Nordhorn-Lingen keine Blöße gegeben haben, Gewissheit: Durch das jüngste 23:32 (10:16) gegen den ASV Hamm-Westfalen spielt sie auch in der nächsten Saison in der zweiten Bundesliga. "Damit konnten wir uns auseinandersetzen", sagt Gorr angesichts der jüngsten Durststrecke und des sich abzeichneten Nicht-Aufstiegs, "trotzdem war es enttäuschend, weil wir gegen Hamm nicht das Gesicht gezeigt haben, das wir über weite Strecken der Saison gezeigt haben."

Letztlich hat aber auch die Partie am Samstagabend den Coburgern nur noch einmal vor Augen geführt, was ihnen in dieser Runde schon so manches Mal vor Augen geführt worden ist: Sie sind nicht zur Stelle, wenn es darauf ankommt, zur Stelle zu sein. Sei es in entscheidenden Phasen eines Spiels, sei es in einem Endspiel wie gegen Hamm. "Viele Dinge waren in dieser Saison sehr positiv", sagt Gorr, "aber man hat auch gesehen, was uns fehlt - zum Beispiel Stressresistenz in hitzigen Situationen." Deshalb muss der HSC nun der Konkurrenz den Vortritt lassen. Und deshalb scheint, zumindest dieser Tage, die Sonne in Coburg nicht.

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