Handball-EM:Verfahren gegen kroatischen Handball-Coach eingeleitet

Men's EHF European Handball Championship

Lino Cervar an der Seitenlinie.

(Foto: REUTERS)

Nationaltrainer Lino Cervar könnte bestraft werden, weil er bei der Handball-EM einen gegnerischen Spieler festgehalten hat. Richard Freitag hat bei der Skiflug-WM gute Chancen auf eine Medaille.

Handball, EM: Neuer Wirbel bei der Handball-EM: Kroatiens Nationaltrainer Lino Cervar hat im Hauptrundenspiel am Donnerstagabend gegen Weißrussland (25:23) für einen Eklat gesorgt. 30 Sekunden vor dem Ende griff der 67-Jährige direkt ins Spielgeschehen ein, in dem er den weißrussischen Rückraumspieler Artur Karvazki vom Spielfeldrand aus am Oberkörper festhielt. Das belegen TV-Bilder. Der europäische Verband EHF teilte am Freitag mit, dass er ein offizielles Verfahren gegen Cervar eingeleitet habe.

Wenige Momente nach der Aktion von Lino Cervar hatte der Linkshänder Karvazki den Ball bekommen. Statt den Ausgleich zu erzielen, beging er ein Stürmerfoul. Kroatien traf im Gegenzug zum Endstand. "Ich habe ihn zufällig erwischt. Es war aus Versehen", sagte Cervar zu der Szene, die in den sozialen Netzwerken hohe Wellen schlägt. Es habe eine "kleine Kollision" gegeben: "Es ist in der Hitze des Gefechts passiert." Kroatien wahrte durch den Zittersieg gegen Weißrussland seine Halbfinal-Chancen.

Skifliegen, WM: Richard Freitag hat am ersten Tag der Skiflug-WM in Oberstdorf Kurs auf die Medaillen genommen. Der Rückkehrer segelte nur zwei Wochen nach seinem Sturz bei der Vierschanzentournee auf 228,0 sowie 225,0 m und liegt mit 438,7 Punkten auf Rang zwei. Die Führung übernahm der Norweger Daniel Andre Tande (449,6), Dritter ist der polnische Tournee-Triumphator Kamil Stoch (431,8)."Ich freue mich tierisch. So nervös war ich schon lange nicht mehr, das muss ich gestehen", sagte Freitag in seinem ersten Wettkampf nach dem Crash in Innsbruck. Die Entscheidung fällt am Samstag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) in zwei weiteren Durchgängen. Weil der Österreicher Stefan Kraft als Vierter mit 412,3 Punkten schon einen deutlichen Rückstand hat, darf Freitag bereits mit einer Medaille liebäugeln.

Nicht zu stoppen war Tande, der zweimal mit verkürztem Anlauf auf 212,0 und 227,0 m flog. Gut im Rennen liegt auch Andreas Wellinger (Ruhpolding), der auf 206,0 m und 207,0 kam und den achten Rang belegt. Der deutsche Rekordhalter Markus Eisenbichler (Siegsdorf/197,5 und 205,5 m) und Stephan Leyhe (Willingen/183,5 und 197,5) folgen auf den Plätzen zwölf und 19.

Biathlon: Arnd Peiffer hat den deutschen Biathlon-Männern den ersten Podestplatz im Olympia-Jahr beschert. Genau drei Wochen vor der Eröffnung der Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) bot der 30-Jährige im durch schwierige Windverhältnisse geprägten Sprint über 10 km beim Weltcup in Antholz eine fehlerfreie Vorstellung und lief auf Rang drei. "Heute war es nicht ganz einfach, da bin ich etwas stolz, dass es geklappt hat. Liegend hatte ich keinen schlechten Wind, stehend habe ich mich ordentlich zusammengerissen", sagte Peiffer am ARD-Mikrofon: "Es war nicht mein bester Lauftag, da habe ich mich durchquälen müssen."

Auf den Sieger Johannes Thingnes Bö (Norwegen/1 Fehler) fehlten dem früheren Weltmeister 42,2 Sekunden, der sechsmalige Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade (0/+12,8) wurde Zweiter. Der Franzose baute mit seinem 16. Podestplatz nacheinander seine beeindruckende Rekordserie aus. Fortgesetzt wird der letzte Weltcup vor dem Saisonhöhepunkt am Samstag mit den Verfolgungsrennen (ab 13.15 Uhr/ARD und Eurosport), bei den Frauen geht Weltmeisterin Laura Dahlmeier als Zweite in die Loipe. Zum Abschluss finden am Sonntag (ab 12.30 Uhr) noch die beiden Massenstart-Wettkämpfe statt.

Ski Alpin, Herren: Aksel Lund Svindal hat zum dritten Mal den Weltcup-Super-G von Kitzbühel gewonnen. Der Olympiasieger aus Norwegen setzte sich klar vor seinem Landsmann Kjetil Jansrud (0,50 Sekunden zurück) durch. Dritter wurde der Österreicher Matthias Mayer (0,56), bester Deutscher war Andreas Sander (Ennepetal/1,13) als Achter. Thomas Dreßen belegte Platz 15, fuhr auf den 18. Rang. Sander sagte in der ARD: "Ich habe mir mehr erwartet - nicht von der Platzierung her, aber von meiner Fahrt. Ich bin zufrieden, aber es wäre mehr möglich gewesen." Svindal holte auf der wetterbedingt stark veränderten Streif seinen 35. Weltcup-Sieg.

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