Süddeutsche Zeitung

Handball-EM:Nächster Coronafall bei deutschen Handballern

Der gerade erst nachnominierte Hendrik Wagner wurde positiv getestet - Bundestrainer Gislason muss erneut umbauen. Tennisprofi Novak Djokovic könnte ungeimpft auch die French Open verpassen.

Meldungen in der Übersicht

Handball, EM: Nächster Coronafall im DHB-Team: Nachzügler Hendrik Wagner ist nach seiner Ankunft beim obligatorischen Eingangs-PCR-Test positiv auf das Virus getestet worden und befindet sich nun in Isolation. Dies teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Montag mit. Wagner, der erst am Sonntag für den coronainfizierten Julius Kühn nach Bratislava beordert worden war, hatte nach Verbandsangaben noch keinen Kontakt zur deutschen Delegation."Ich verstehe die Welt nicht mehr", sagte der 24 Jahre alte Rückraumspieler des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen: "Mir geht es aktuell körperlich gut, aber die letzten Stunden waren eine emotionale Achterbahnfahrt." DHB-Sportvorstand Axel Kromer meinte: "Mir tut es leid, dass Hendrik Wagner so ausgebremst worden ist. Ich hoffe, dass die Infektion bei ihm einen milden Verlauf hat."

Der positive Test komme "für uns alle und für ihn auch sehr überraschend", sagte Kromer: "Es stellt für ihn und unsere sportliche Qualität vielleicht ein Problem dar. Es besteht aber Gott sei Dank kein Risiko für die Delegation, weil er bisher noch separiert war und deswegen keinen anstecken hat können." Wagner hatte seit Jahresbeginn regelmäßig PCR-Tests abgegeben, um für eine Nachnominierung bereit zu sein. Die weiteren PCR-Tests der deutschen Delegation sind durchweg negativ ausgefallen. Am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) trifft das Team von Bundestrainer Alfred Gislason im letzten Vorrundenspiel auf Polen, dann geht um den Gruppensieg und die ersten Punkte für die Hauptrunde.

Tennis, Djokovic: Nach der Ausweisung aus Australien drohen dem Tennis-Weltranglistenersten Novak Djokovic auch beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres Probleme. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf französische Regierungsquellen berichtete, müssen offenbar sämtliche Sportler, die im Land künftig an Wettkämpfen teilnehmen wollen, gegen das Coronavirus geimpft sein. Dies steht im Widerspruch zu dem, was Sportministerin Roxana Maracineanu Anfang Januar bezüglich eines Djokovic-Starts bei den French Open in Paris (22. Mai bis 5. Juni) erklärt hatte. Ein Sportler, "der nicht geimpft ist, kann am Wettbewerb teilnehmen, weil das Protokoll, die Gesundheitsblase dieser großen Sportveranstaltung, dies erlaubt", sagte Ministerin am 7. Januar bei France Info.

Derzeit ist es nicht erforderlich, geimpft zu sein, um in Frankreich einzureisen, aber der Impfnachweis wird künftig für jeden verpflichtend sein, der eine "Einrichtung mit Publikumsverkehr" betritt. Djokovic ist ungeimpft, allerdings war bei ihm nach eigener Aussage Mitte Dezember eine zweite Corona-Infektion nachgewiesen worden. Derzeit gilt er damit als genesen.

Am Sonntagabend hatte der Präsident des französischen Tennisverbands (FFT), Gilles Moretton, erklärt, dass man mit den öffentlichen Behörden zusammenarbeite, welche "zu gegebener Zeit die Regeln für die Aufnahme von ungeimpften ausländischen Sportlern für unser Turnier präzisieren werden". Der 34-jährige Serbe Djokovic hat am Montag nach langem juristischem Streit Australien verlassen. Der 20-malige Grand-Slam-Sieger war ungeimpft und mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung eingereist und wollte sich mit einem Triumph bei den Australian Open zum alleinigen Major-Rekordsieger krönen. Diese Chance beim ersten Major-Turnier des Jahres, das am Montag begann, hat nun allein sein spanischer Konkurrent Rafael Nadal.

NFL, Football: Die Kansas City Chiefs haben ihr Playoff-Duell mit den Pittsburgh Steelers 42:21 gewonnen und damit die 18 Jahre währende Karriere von Quarterback Ben Roethlisberger wohl endgültig beendet. Der Spielmacher der Steelers hatte schon zum Ende der Hauptrunde gesagt, dass seine NFL-Karriere nach dieser Saison wohl endet und er nach zwei Super-Bowl-Titeln mit den Steelers aufhören wird. In seinem demnach letzten Auftritt in der National Football League reichte Roethlisbergers Leistung am Sonntagabend (Ortszeit) bei weitem nicht, um seiner Mannschaft eine Chance zu geben gegen die viel zu starken Chiefs. Der Routinier brachte 29 seiner 44 Versuche zu einem Mitspieler und beendete das Spiel mit Pässen über 215 Yards und zwei Touchdowns. Er stand damit klar im Schatten von Patrick Mahomes, der auf überragende fünf Touchdownpässe und insgesamt 404 Yards kam. Sogar Travis Kelce warf einen Touchdownpass für die Chiefs.

Kansas City, 2020 Sieger und 2021 den Tampa Bay Buccaneers im Super Bowl unterlegen, trifft in der Divisional Round am kommenden Wochenende nun auf die Buffalo Bills (Montag 0.30 Uhr MEZ). Auch in dieser Partie sind die Chiefs der Favorit, wenn auch nicht so eindeutig wie gegen die Steelers. Nach verhaltenem Start beider Mannschaften und einer 7:0-Führung für die Steelers kamen die Chiefs mit Macht zurück und erzielten 35 Zähler in Serie.

Der deutsche Football-Profi Mark Nzeocha darf mit den San Francisco 49ers ebenfalls weiter auf eine Rückkehr in den Super Bowl hoffen. Gegen die favorisierten Dallas Cowboys holte die Mannschaft am Sonntag (Ortszeit) ein am Ende umkämpftes 23:17 und zog damit in die Divisional Round ein. Am kommenden Wochenende geht es gegen die Green Bay Packers mit dem Deutsch-Amerikaner Equanimeous St. Brown. Nzeocha war fast die ganze NFL-Saison über arbeitslos gewesen und erst vor kurzem wieder von den 49ers verpflichtet worden - dem Team, mit dem er 2020 im Super Bowl gestanden und gegen die Kansas City Chiefs verloren hatte.

2015 und 2016 hatte Nzeocha für die Cowboys gespielt. 49ers-Quarterback Jimmy Garoppolo brachte sein Team ohne eigenen Touchdown-Pass zu einer 23:7-Führung nach drei Vierteln, ehe die Cowboys mit einem Field Goal und einem Touchdown früh im letzten Viertel nochmal für Spannung sorgten. Zahlreiche Strafen für beide Mannschaften in den letzten Minuten der Partie strapazierten dann die Nerven aller Fans. Die Cowboys bekamen eine letzte Chance, gingen aber zu hohes Risiko und konnten die Aufholjagd nicht mehr krönen.

Auch die Tampa Bay Buccaneers um Quarterback-Superstar Tom Brady haben ihr erstes Playoff-Spiel der Saison gewonnen und weiter die Chance auf den erneuten Gewinn des Super Bowls. Vor den eigenen Fans holten die Bucs am Sonntag ein 31:15 gegen die Philadelphia Eagles und stehen am kommenden Wochenende in der Divisional Round. Schon zur Halbzeit hatte Brady seine Mannschaft zu einer komfortablen 17:0-Führung geführt.

Fußball, Afrika-Cup: Titelverteidiger Algerien steht beim Afrika-Cup in Kamerun völlig überraschend vor dem Aus. Das Team um den Gladbacher Bundesliga-Profi Ramy Bensebaini unterlag am Sonntagabend dem krassen Außenseiter Äquatorialguinea 0:1 (0:0) und steht nach zwei Spielen mit nur einem Zähler am Tabellenende der Gruppe E. Esteban Orozco (70.) erzielte den entscheidenden Treffer. Algerien hatte zuvor seit 35 Spielen nicht mehr verloren - zum Weltrekord der Italiener fehlten dem amtierenden Afrikameister nur noch zwei Partien. Zum Gruppenabschluss treffen die Algerier auf die Elfenbeinküste.

Der Gruppenprimus um Ex-Frankfurter Sebastien Haller hatte es zuvor verpasst, vorzeitig ins Achtelfinale einzuziehen. Der Stürmer des niederländischen Fußball-Rekordmeisters Ajax Amsterdam erzielte beim 2:2 (1:0) gegen Sierra Leone das erste Tor selbst und bereitete den zweiten Treffer vor, zum zweiten Sieg im zweiten Spiel reichte es jedoch nicht. Der zweimalige Afrikameister hat vor dem letzten Spiel gegen Algerien vier Punkte auf dem Konto. Haller traf in der 25. Minute zum 1:0, ehe Musa Kamara für den Außenseiter ausglich (55.). Dann leitete der ehemalige Bundesligastürmer das 2:1 durch Nicolas Pepe (65.) ein. Doch Alhaji Kamara (90.+3) verhinderte den Sieg der Ivorer.

Noch nicht weiter ist auch Mali mit den Bundesligaprofis Amadou Haidara (RB Leipzig) und Diadie Samassekou (TSG Hoffenheim), die beim 1:1 (0:0) gegen Gambia je eine Halbzeit spielten. Beide Teams haben in der Gruppe F je vier Punkte auf dem Konto. Seine Chance auf das Weiterkommen wahrte Tunesien mit dem Kölner Ellyes Skhiri. Nach dem 4:0 (2:0) gegen Mauretanien liegt der Afrikameister von 2004 mit drei Zählern auf Rang drei.

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