Weil Fußball als englische Erfindung galt und schon früh von den Deutsch-Nationalen als "Fußlümmelei" beschimpft wurde, suchten die Deutschen nach einer eigenen Sportart und blieben beim Spiel mit der Hand hängen. Neben allerlei anderen Varianten setzte sich zunächst Torball durch, das allerdings hauptsächlich für Frauen gedacht war und ohne Körperkontakt gespielt wurde.
Die ersten Regeln für den modernen Handball schrieb der Berliner Max Heiser 1917. Carl Schelenz, ebenfalls aus Berlin, formte die Regeln weiter, so dass ein recht körperbetontes Spiel auch für Männer daraus wurde. Schelenz nannte man später den "Vater des Handballs".
Auch den Nazis gefiel das Spiel. Deutschland dominierte die Sportart zu Beginn klar, und vor den Olympischen Spielen 1936 in Berlin (im Bild: Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten vor einem Plan des Olympiastadions) drängten die Nationalsozialisten auf eine Aufnahme des Feldhandballs ins olympische Programm. Die Deutschen gewannen dann auch das Endspiel im Olympiastadion vor 100.000 Zuschauern mit 10:6 gegen Österreich.
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