Andreas Wolff brüllte, er jubelte mit weit aufgerissenem Mund und reckte nach gehaltenen Bällen beide Fäuste in die Höhe. Doch am Ende halfen auch die 16 Paraden des prominenten Rückkehrers nicht: Der THW Kiel hat einen Saisonstart zum Vergessen erlebt. „Das ärgert mich natürlich sehr“, sagte Wolff nach dem 27:32 (14:14) bei den Rhein-Neckar Löwen geknickt: „Wir haben gesagt, wir wollen oben angreifen – und jetzt haben wir schon zwei Minuspunkte nach dem ersten Spieltag.“
Statt zwei Punkten und einer großen Comeback-Show gab es für Wolff und den Rekordmeister nichts zu feiern, an ihm lag es indes nicht, dass die mit großen Ambitionen gestarteten Kieler direkt einen Dämpfer kassierten. In der Schlussphase des hitzigen Duells in Mannheim fehlte es dem ersatzgeschwächten Team schlicht an Energie. Den Ausfall von vier Stammkräften konnte die Mannschaft von Filip Jicha nicht kompensieren, zumal Patrick Wiencek nach nur 45 Sekunden die rote Karte sah. Was für den Angriff nach ganz oben fehlt, wurde Wolff nach der Partie gefragt. „Die Breite auf der Bank“, antwortete der Torhüter salopp. Tatsächlich agierte Kiel lange Zeit auf Augenhöhe, führte kurz vor der Pause sogar mit 11:9 – in der Schlussphase hatte der THW aber nichts mehr zuzusetzen.
Double-Sieger SC Magdeburg sowie der Vorjahreszweite Füchse Berlin starteten hingegen mit Siegen. Der SCM gewann zu Hause mit 35:28 gegen die HSG Wetzlar, ließ in der ersten Halbzeit mitunter die Konzentration vermissen und führte zur Pause nur knapp (18:16). Die Füchse siegten in hitziger Atmosphäre und mit viel Mühe beim ThSV Eisenach mit 41:35 (19:17). Gegen die offensive Deckung der Gastgeber hatte die Füchse zunächst Probleme, mit zunehmender Spieldauer steigerten sich die Berliner dann aber im Angriff.