Handball-Bundesliga:Gensheimers Rückkehr

Der Linksaußen verlässt Paris und verstärkt die Rhein-Neckar Löwen. Auch die anderen Nationalspieler sind sofort wieder gefordert.

Von Carsten Scheele, Herning/Hannover

Urlaub? Wäre schön. Uwe Gensheimer lachte. Zwei, drei Tage, "damit muss ich auskommen", sagte Gensheimer, der bald schon wieder bei seinem Klub in Frankreich vorstellig werden muss. Bei Paris Saint-Germain steht für den Linksaußen schon Anfang Februar das nächste Spiel an: auswärts bei HBC Nantes, nicht gerade um die Ecke, eine mehrstündige Busreise rüber Richtung Atlantik. Dass Gensheimer gerade zehn WM-Spiele in 18 Tagen absolviert hat, zählt dann wenig, doch dieser Übergang in den Kluballtag ist für Handballer nach Welt- oder Europameisterschaften normal. Wobei es für Gensheimer immerhin die letzte lange Rückreise zu seinem Klub ins Ausland sein dürfte. Der Mannheimer Morgen berichtete, was längst geraunt wurde: Gensheimer stehe vor der Rückkehr zu den Rhein-Neckar Löwen. Der Klub hat für Mittwoch eine Pressekonferenz angesetzt, auf der eine "zukunftsweisende Entscheidung" verkündet werden soll.

Auch Gensheimers Kollegen in der Bundesliga sind sofort gefordert. Zahlreich waren die Blessuren im Team des Deutschen Handball-Bundes (DHB) gen Turnierende, trotzdem geht die Terminhatz weiter: Schon am 6. Februar treffen die Spieler der Rhein-Neckar Löwen (inklusive Fäth, Grotezki, Kohlbacher) in der Champions League auf den mazedonischen Klub HC Vardar Skopje. Einen Tag später müssen die Spieler des THW Kiel (Wolff, Weinhold, Wiencek, Pekeler), der Füchse Berlin (Heinevetter, Wiede, Drux) und des TSV Hannover-Burgdorf (Böhm, Häfner) in der Bundesliga ran. Auch die Nationalmannschaft hat noch einiges vor in diesem Jahr. Am 9. März folgt ein Test gegen die Schweiz, danach nimmt die EM-Qualifikation Fahrt auf: Am 10. und 13. April zwei Spiele gegen Polen, im Juni gegen Israel und Kosovo. Ach ja, ein All-Star-Game gibt es auch noch: Am Freitag trifft der DHB in Stuttgart auf eine Weltauswahl.

Kleiner Trost für dieses Jahr: 2020 wird terminlich alles noch schlimmer. Erst findet im Januar die EM in Norwegen, Schweden und Österreich statt, im Juli/August dann die Olympischen Spiele in Tokio, bei denen die Handballer dabei sein wollen. Zuvor müssen sie im April 2020 eines der drei Qualiturniere erfolgreich bestreiten - und wollen dieses sogar in Deutschland ausrichten. Durch Platz vier bei der WM "haben wir ein Anrecht darauf", findet DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Gegen voraussichtlich zwei weitere europäische Mannschaften und eine aus Afrika geht es dann um die restlichen Olympia-Plätze.

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