Handball:Bewerbung an Gislason

v.li.: Mait Patrail (RNL, 9), Sebastian Firnhaber (HCE, 18), Ilija Abutovic (RNL, 20), Ymir Örn Gislason (RNL, 33, am B

Nicht zu halten: Sebastian Firnhaber (beim Wurf) erzielt beim Überraschungscoup des HC Erlangen bei den Rhein-Neckar Löwen sieben Treffer.

(Foto: Oliver Zimmermann/foto2press/imago)

Beim überraschenden Auswärtssieg des HC Erlangen bei den Rhein-Neckar Löwen überragt Kreisläufer Sebastian Firnhaber mit sieben Treffern.

Von Ralf Tögel

Das sollte eine weitere gelungene Bewerbung für die Nationalmannschaft gewesen sein: Beim 30:26-Überraschungscoup der Erlanger Handballer beim Spitzenteam der Rhein-Neckar Löwen war Kreisläufer Sebastian Firnhaber mit sieben Treffern bester Schütze im Team der Mittelfranken. Firnhaber wurde zuletzt beim 35:20-Kantersieg gegen Estland Anfang Mai in der EM-Qualifikationsspiel von Bundestrainer Alfred Gislason eingesetzt und kann sich nach dem Wadenbeinbruch des gesetzten Patrick Wiencek, der wohl dessen Olympia-Aus bedeuten dürfte, wieder etwas mehr Hoffnungen auf einen Platz im 17er-Kader für Tokio machen.

Aber nicht nur der Erlanger Kreisläufer überzeugte beim Gastspiel in Mannheim, bei dem Trainer Michael Haaß erneut auf fünf Stammkräfte verzichten musste: Torhüter Klemen Ferlin, Sime Ivic, Petter Overby, Nikolai Link und Antonio Metzner fehlten allesamt verletzt. Vor allem Rückraumspieler Steffen Fäth war kaum zu bremsen und erzielte sechs Treffer bei seinem letzten Verein, bei dem sich der ehemalige Nationalspieler wegen diverser Verletzungen nie richtig durchsetzen konnte. In Erlangen genießt er unter Trainer Haaß wieder uneingeschränktes Vertrauen, was er mit guten Leistungen zurückzahlt.

Die Gäste erwischten einen Blitzstart beim Tabellendritten und führten 5:1, ehe sich der Favorit fing und zur Pause auf 16:17 aufgeschlossen hatte. Dank des stark aufgelegten Martin Ziemer im Tor lag der HCE in der zweiten Halbzeit nie in Rückstand, vielmehr schaffte Erlangens schwedische Nationalspieler Simon Jeppsson mit seinem fünften Treffer das vorentscheidende 27:23. Danach kämpften die Gäste den Sieg verdient ins Ziel. Es war der erste Triumph der Mittelfranken gegen eines der Bundesliga-Topteams auf fremden Terrain - und gleichzeitig die beeindruckende Rehabilitation nach der enttäuschenden 19:24-Heimpleite gegen die abstiegsgefährdeten Eulen Ludwigshafen. Den Aufwärtstrend können die Erlanger schon mit den beiden Auswärtsspielen an diesem Dienstag in Minden (20.30 Uhr) und am Donnerstag in Leipzig (19 Uhr) bestätigen.

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