Handball - Altenholz:THW-Trainer: "Ich weiß nicht, was richtig und falsch ist"

Altenholz
Kiels Trainer Filip Jicha trägt einen Mund-Nase-Schutz. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa) - Trainer Filip Jicha vom deutschen Handball-Meister THW Kiel beklagt die unterschiedlichen Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland. "Es werden bei uns umfangreiche und detaillierte Hygienekonzepte erarbeitet, um den Fans überhaupt wieder die Chance zu geben, in die Halle zu kommen. Gleichzeitig sitze ich im Flugzeug ohne großartige Maßnahmen, finde am Flughafen nicht einmal ein Desinfektionsmittel", sagte Jicha den "Kieler Nachrichten" (Samstag). "Aber Großveranstaltungen bleiben verboten. Da fühle ich mich ungerecht behandelt, weil einige Branchen einfach eine bessere Lobby haben als andere. Wir kämpfen auch ums Überleben."

Der in einigen Ländern großzügigere Umgang beim Einlass von Zuschauern zu Sportveranstaltungen irritiert Jicha: "Auf der einen Seite habe ich riesigen Respekt vor unseren Politikern, die diese Entscheidungen treffen müssen. Aber auf der anderen Seite bin ich auch verwirrt. Ich weiß nicht, was richtig und falsch ist."

Der 38-jährige Tscheche sieht den seit Monaten fehlenden Wettbewerb in der Handball-Bundesliga als Gefahr für die Profis. "Wir haben schon lange nicht mehr diese Spannung, die von einer Liga, vom Sich-Messen ausgeht. Keiner hat das. Ich sehe darin auch den großen Grund, dass sich viele Spieler in den Vereinen verletzen momentan. Körper und Geist sind nicht in einer Balance. Das ist schwer zu kompensieren", sagte der Coach. Jicha schlussfolgerte für die am 1. Oktober beginnende Saison: "Ich denke, wir werden überraschende Resultate erleben."

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