Süddeutsche Zeitung

Formel 1:Hamilton gewinnt in Portugal

Der Weltmeister zeigt sein Können auch in Portimao - nach einigem Gerangel zu Beginn sichert sich Lewis Hamilton den Sieg vor Max Verstappen.

Punktsieg für Lewis Hamilton im WM-Generationenduell, nächste Nullrunde für Sebastian Vettel: Rekordchampion Hamilton baute durch seinen 97. Formel-1-Erfolg beim höhepunktarmen Großen Preis von Portugal seinen Vorsprung auf den starken Herausforderer Max Verstappen aus. Vettel hingegen blieb in einem unauffälligen Rennen als 13. auch bei seinem dritten Einsatz für Aston Martin ohne Punkte - wie erwartungsgemäß auch Rookie Mick Schumacher im Haas, der trotz Rang 17 aber voll überzeugte.

Der Kampf um den Sieg und um die WM-Führung hatte trotz einiger Positionsduelle im ersten Renndrittel nicht die Brisanz der Auftaktrennen in Bahrain und in der Emilia-Romagna. Mercedes-Star Hamilton siegte mit einem beruhigenden Vorsprung auf Red-Bull-Frontmann Verstappen, damit liegt der 36-jährige Brite im Kampf um seinen achten Titel nun sieben Punkte vor dem fast 13 Jahre jüngeren Niederländer. Hamiltons zuletzt arg schwächelnder Teamkollege Valtteri komplettierte das Podium.

Weiter hinten tat Vettel, was er konnte, doch auf der herausfordernden und rutschigen Berg-Tal-Bahn in Portimao kämpfte der viermalige Weltmeister in seinem "Honey Rider" getauften Rennwagen mit stumpfen Waffen unter anderem gegen Daniel Ricciardo im stärkeren, aber weiter hinten gestarteten McLaren. Zumindest machten Vettel und sein Team an der Algarve einen kleinen Schritt nach vorne. Schumacher fuhr wieder ein sehr solides Rennen. Seinen russischen Teamkollegen Nikita Masepin hatte der 22-Jährige erneut klar im Griff, in der Endphase überholte er auch Williams-Pilot Nicholas Latifi und ließ damit erstmals einen Rivalen in einem eigentlich stärkeren Boliden hinter sich.

"Es ist schwer, hier einem Wagen zu folgen, strategisch hat man auch nicht viele Möglichkeiten", sagte Verstappen vor dem Start. Dieser verlief zu seinem Leidwesen auch noch unspektakulär: Pole-Setter Bottas blieb souverän vor Hamilton, der wiederum Platz zwei recht mühelos gegen den Red-Bull-Star verteidigte. Auch Vettel, für den Startplatz zehn die beste Ausgangsposition seit 16 Rennen bedeutete, behauptete seinen Rang.

Anfang der zweiten Runde kam das Feld dann schon wieder ganz nah beisammen. Das Safety Car rückte aus, weil Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen mit seinem Alfa-Romeo-Teamkollegen Antonio Giovinazzi kollidierte und dabei seinen Frontflügel verlor. Der Restart in Runde fünf gab Verstappen eine zweite Chance, welche er am Ende der Start-Ziel-Gerade nutzte, um den spät auf die Tempoverschärfung reagierenden Hamilton außen zu überholen. Der Platzhirsch erkämpfte sich den zweiten Platz allerdings in Runde elf zurück, neun Umläufe später übernahm Hamilton dann die Führung von Bottas.

Der Weltmeister setzte sich ab, hinter dem Puffer Bottas verlor Verstappen Zehntel um Zehntel auf seinen WM-Rivalen. Sechs Sekunden lag der Niederländer hinter Hamilton, als er nach 35 von 66 Runden als erster aus dem Spitzentrio seine Reifen wechselte. Bottas zog einen Umlauf später nach, blieb zunächst vor Verstappen, konnte sich aber auf kalten Reifen nicht verteidigen. Nach Runde 37 vollzog Mercedes dann bei Hamilton den Stopp. Alles klappte reibungslos, zumal der Brite vor drei überrundeten Fahrern auf die Strecke zurückkehrte und damit keinen unmittelbaren Druck von Verstappen zu befürchten hatte. Stattdessen holte Hamilton sogar beständig auf den Mexikaner Sergio Perez im zweiten Red Bull auf, der noch auf seinem ersten Reifensatz zum strategischen Bremsklotz für den Mercedes-Star werden sollte. Ein Plan, der nicht aufging: Hamilton zog in Runde 51 mühelos vorbei. Perez wurde am Ende Vierter.

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SZ/dpa/bek
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