Er hätte gewinnen müssen, Lewis Hamilton nicht mehr als Platz acht holen dürfen, dann wäre diese Weltmeisterschaft noch in eine weitere Runde gegangen. Er hat gewonnen, aber der Teamkollege wurde Zweiter, der neunte Doppelerfolg in 19 Rennen. "Aber es hat sich gut angefühlt, Lewis den Sieg wegzuschnappen, den er unbedingt wollte", sagt der Finne nach seinem vierten Sieg in diesem Jahr und dem ersten realen Überholmanöver gegenüber Hamilton, "ich habe getan, was ich tun musste."
Bottas freut sich über seine bislang stärkste Saison in der Formel 1, die er als "Vize" abschließen wird, er sagt, dass sein Tempo im Rennen deutlich höher geworden ist, und er hat eine Pole-Position mehr in dieser Saison als Hamilton. Nachdenklich stimmt ihn aber immer noch die Situation zur Jahresmitte, als er nicht wusste, ob sein Vertrag verlängert oder er ausgetauscht würde. Die öffentliche Klage über die hohe mentale Belastung erreichte auch Silberpfeil-Boss Toto Wolff, der versprach, das künftig besser lösen zu wollen. Der Sieger war einmal mehr der Nebendarsteller, aber er wirkt deutlich emanzipierter: "Ich habe mein Ziel verfehlt in diesem Jahr, es gibt immer ein nächstes Jahr."