Süddeutsche Zeitung

Hamburger SV:Hausdurchsuchung bei Jatta

Die privaten Wohnräume von HSV-Profi Bakery Jatta, 22, sind am Donnerstag durchsucht worden. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Hamburg. Bei der Maßnahme wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz wurden Smartphones und Tablets sichergestellt. "Tatsächlich gab es weitere Ermittlungen, die den Verdacht gestützt haben, dass er falsche Personalien benutzt hat", sagte Staatsanwältin Liddy Oechtering. Auf Einzelheiten könne sie nicht eingehen. "Im Wesentlichen haben die Ermittlungen gezeigt, dass er Kontakt zu Personen hat, die wir eher in Verbindung mit Herrn Daffeh gebracht haben. Und die sich nicht in Einklang bringen lassen, wenn es sich bei Herrn Jatta nicht um Herrn Daffeh handelt", fügte Oechtering an.

Der aus Gambia stammende Jatta war 2015 nach Deutschland geflüchtet und lebte zunächst in der Nähe von Bremen. Seit 2016 spielt er für den HSV und hat bei dem Fußball-Zweitligisten einen Vertrag bis 2024. Im vergangenen Jahr hatte der "Fall Jatta" für viel Aufsehen gesorgt. Die Sport- Bild hatte mit einem Bericht Zweifel an Jattas Identität aufgeworfen. Demnach könnte der Offensivspieler eine Vergangenheit als Bakary Daffeh haben und zweieinhalb Jahre älter sein als bislang angenommen. Die darauffolgenden Ermittlungen führten zunächst zu keinem Ergebnis.

Jatta war in dieser Saison Stammspieler beim Hamburger SV, der ihn stets gestützt hatte. Er bestritt 31 der 34 Spiele (vier Tore) in der zweiten Liga, in der der HSV erst am vergangenen Sonntag durch ein 1:5 gegen den SV Sandhausen endgültig den Erstliga-Aufstieg verpasst hatte.

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Quelle:
SZ vom 03.07.2020 / sid, SZ
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